Sonntag, 28. Februar 2016
11. Februar 1929 bis 14. Mai 1948
finger in gewundener erde, da, dein
heiland bricht vom berge den türrahmen
einer kirche aus der hand, geglättet und
verschrieben der wundenbrand wie als
hingen sie einen vorhang zum aufstieg
als knarzend, gebrochen drang dem
turme gewunden um den hals und bald
den nektar getrunken - als stramm! -
wie der blick der jungfrau verloren
auf den flechten, so schnell zerregnet es
hier oben - dort, wo sie herkommt:
in wüstenteppich umgarnt
reibt sie den schenkel, ebbe und flut
umringt ihren steinernen kreis, auf dem
sie betet, und die nackten füße begehren
sonnen im schweigsamen lauf, derer nacht
pustet ihr einen sanften frosthelm auf die
spitze stirn
Samstag, 27. Februar 2016
Ein Lustspiel für den unfreiwillig geküssten Frühling der Lippen
die lenden zwirbeln - das papier peitscht die wangen
mein sohn! wisset um den fall ein seiltänzer wie
als summe die luft nur zwischen lippen! ach!
- heerscharen, ihr krabben besingt den tod der schnecke
als brodelt ihr schon den langen weg nach hause!
- am ende noch sagt ihr mir:
die erde sei keine nuss!
- hach! -
Menschen und Zebras
der stein rollt teils seines amtes wie ;
eine papierblüte schon immer ;
von see angefressener fisch man schwamm ;
die hörner der insel, drei schultern dem ;
wege bereiten zumindest eine reise in dem ;
aufgelesenen tau einer blutlinie - danach und ;
davor gequängel - ein boot, die füße auszuwachsen ;
im stillstand der kopf im gestrüpp ;
als grübe der wind aus was wir zur vermessung ;
hinter dem schopfe des anderen blasen, ein segeltuch ;
sinkt der spucke trocknet am holzboden ;
// Zarathustra schon vergraben unter ausgetrocknetem Leichnam, eine Sonnenkugel
schält sich aus der Leibesfrucht eines blauen Balls. Wie viel Hall in einer Brust! Schlagt das Pendel seinem gestauchten Hauch in die Galle des eigenen Mundes - es schläft die Luft unterhalb eingedrückter Meere!
Freitag, 26. Februar 2016
liebe auf papier
geschunden von sonnen topfschlag -
„weder fisch noch fleisch, noch sieh
der in bloßer hand die krone trag“
gebeugt wie zum kusse bereit
man selbst gebährt scharrend rich-
terspruch im rücken der schoß der zeit
gegen glasaugen, die flügel
angefressen, das tuch räk´
sich um deine hand im blutend zügel
den hafen für die kleinsten früchte!
mein himmlischer trunk deinerseits befeuchtet!
deiner gestoßenen melodien zu vergessen, indem
ich an sie denke, im halse eines blutenden leuchtturmes
ein moor, schiffe schieben sich wie hacken
Mittwoch, 24. Februar 2016
porno (der hutmacher -)
rachen aus erden, einer
spie die knospen als
nackte jungen im flussbett,
es blies die woge eng an
die stirn zitternd wange wie
von gefallenen eimern, die wiege
wiederum die wassermassen streben
über freie wurzeln, es kitzelt der
gehrock des mondes dir die offene mundhöhle,
als trockne der hals von gerste, die späne bleiben
kleben an der überraschten rinde
es brennt zusammen, die achse eines handschüttelns
und taumelnd lippen wie pergament auf:
mutter brennt den haufen, der funken aus pappschachteln
geschlagen
oh! triefend, klirrende helme, ein rhythmus unbehände
die bergluft stauchen, siegend augen, versenkter körper, einfaltige
wellen, derer wieder nur eine stadt schraffiert
abgepauscht
Dienstag, 23. Februar 2016
frau mit sonnenblume im nadelstreifenanzug
wäsche geleimt.
ein wahlfang
flossen eines trittbrettes, münder
als seien sie luftlöcher, ein kind ergreift die predigt -
dein welldach, die kirchenspitze eine wolke -
Sie bricht das Gold in die Ritzen
Es fließt der Herzen Leibesfrucht:
Drückt sie oft in des Nachbarn Haut
Unbestirnt, der plötzlich ist Schuft!
Eine Bouteille, schnell den Vorhang!
Der Einzug einer Stirn; brechend
Gewelken und in dem Sprunge atme
Widerwind, ein Handkuss rächend
plötzlich wieder schleift es lange zungen auf
das glas es war, als ströme die karosserie dem strahle
auf dem nacken, dort deine fingerspitze wie von
langem stamm auf ein klagelied der matrosen
die betrunkene maria die tatze als glühe aus ihr schon der rand
des weges als weggeschnippt man sah den kanonenschlag kahler wände
auf booten und keinen schatten mehr
Montag, 22. Februar 2016
satanismus
falle doch vom fleisch
eine handvoll fisch tanzt mit dem
umriss, es zittert schwarzes meer
ein stamm wie als hätte man kronen
gestapelt unter schiffen aus schweiß
goss man glas
löschen, schaufeln als dröge, vierundsechzig lichter
staubluft im brutkasten, eine menge klopft aufs holz um
das transparent die jungfräuliche insel und das rote wasser -
ich stoße, bin ich hier für den hauch frontscheiben durch
mücken zerstochen: der sommer unterhalb der vorstadt
(papierregenschirme funktionieren nur
wenn nackte schultern abtropfen, gewaschene wunden,
man stopft die rechnung auf den pfropf der abwasserleitung)
Samstag, 20. Februar 2016
Geburtsrede des alten W.
Epistel
wie viel tau es bedarf eine sonne
über dem schilf zu halten und
ein stoß gegen den daumen er
aber und seine tropfende haarpracht
als der baum den staub übergoss -
wie die kammer und das morsche holz
der jünger blinzelt den faserschlag
hinauf zu den feilschenden schatten
wie gesponnen um zu klingen
zwischen zwölf köpfen als zupfen fische
das ruder wie ein kleid zurecht -
untenrum brummt die welt wie der eigene
magen man hört jedoch nur die stimme
derer die das ertrinken nur in wein wagen“
Der Selbstmord
dolch hinterrücks an
papier abgeglichen rohes öl
schon auf der wange und
als wären säulen um dürre
körper gewunden
einer starrt den moment
an dem blätter fallen wie
verschnürt
man schiebt: der fuß rennt
über die schwelle der schlange
hach der tellerrand eines
schildes und man dreht den leichnam
doch immer wie von der sonne geangelt
man schläft nur in das neue jahr
hinein "was kneift dich das auge
in der mitte der schulterblätter?"
schon knöchrig die treppenstufe,
so spickt der himmel nur
die bare sohle
Donnerstag, 18. Februar 2016
Mao Zedong döst mit seinem Volk
Mittwoch, 17. Februar 2016
schizophren
schlag, wer die wolken untergeht als
sitze man in einem boot mit dem wasser
einer rebe hinter den ohren man blickt
hier und da zurück und vor dem sein steckt
wie bespeichelte reklame spalten die splitter fliegen
fliegen wer holzmasken trägt geschnitzt in die fettleibigen
schlösser einer stadt aus schnüren schenkel messen
die spannweite der schulterblätter als könnte man auch
dem staub nicht mehr beibringen man begräbt fragen
die durch die erde fallen, die hand könnte auch den kopf halten
als dann würgte aber der hals, und hier liebt man doch die klare
luft aufgedruckt hinter den gefächelten fahnen winterkleid
ferne entfernt jungfer wie ein homer manchmal im nassen
kleid schwimmen lieber blut steigt dem gesang in die kehle
im grunde auch nur das sprechrohr
und die dame im verknoteten schilf, dämmerung wie zitternder
regen auf des kindes brust nur deinen haarschopf wie ein wall über den rücken
kann ich mit mir ertränken
(es schien, holz leitet strom)
Dienstag, 16. Februar 2016
feuchte stirn
also stapelst du die füße auf deine hände
das knietief in den seiden stehen, herablassend
dies kleid zu denen die wissen wie die luft entstanden
ist -
also dränge der fall doch durch die schale hindurch
und der der isst lacht nicht mehr -
also wisse man, im dunkeln tastet man zunächst sich
selbst darum fällt nasse haut nicht zusammen -
unter haaren sitzt also ein nasses kind die falten wiegen
sich im takt der schatten
wenn du mich fragst warum segne ich dich bevor die
sonne aufgeht damit du nicht verbrennst daran dass
du eigentlich schon fragst, so grell wie papier, wie
so
(auf der stirn meine finger der da misst den sonnenstand im winkel
indem du den boden küsst am ende über die planke gelaufen)
Sonntag, 14. Februar 2016
Jesaja zur Unter-haltung
der mond fällt über die erde
der schatten und stürzender frack -
"mein herr
im nacken, sehen die eigenbrötler
sie brechen den stock im schleichen
der schuhkrümmung als sei das glas
beschlagen vom atem der ameisen
jene waden, als sei die spur über
dächer getropft der todesstoß eine
spitze wer zündelt unter der pappe
der kerzen tauft
so nicht! im schulterschluss
- - als die waagen zu schnell fuhren
der flaschenzug sieben tage kater
lesen, lesen, lesen, lesen, die levi
ten auf den dächern von paris im winter
lenin habe einen spiegel aufgestellt
als die schüsse fielen
ich kam an, da war die türschwelle schon
bahnschiene und ich rudere moos
im zwischenraum des zehs
geboren"
ende der durchsage
Samstag, 13. Februar 2016
quarz
als schwafelt der regen dir
die lachen zwischen das knarzen
wer drückt der pedale rück-
- hand wie das morsealphabet übersetzt
in das schleifen der luftlippen durch deine hand-
- rillen
( - fels
- schaufelblatt)
seit wann laufen wir hand in hand
als wüsste man, was sich hinter den
augenrändern befindet und sowieso:
nur die naht der haut und schon
formen splitter boote und holzschwerter
(es schmilzt mit der zeit)
Donnerstag, 11. Februar 2016
ohne arme
die reifenspur und gummigeschmack im mund
als hinterher man sagte der eingefallen ist
als ausgefallen wie der zeh zwischen den wörtern und
lauwarmer luftdruck nur in wäldern ohne kopf und
planeten zum mitnehmen nur zum preis des ganzen was
raschelt nachdem der wind dir wimpern geblasen
hat
als sei man. wandern gewesen ich wusste
ich fühlte mich beobachtet als könnte man mir
im akzent von holzgreisen schreien wann ich
aufzupassen habe
ich werde auch in ihre rillen ritzen dass wir uns
doch eigentlich immer gleichzeitig bewegen auch
ersticken im frühling
Mittwoch, 10. Februar 2016
phallanx
haaren; als wären die waden
hinter den baumstämmen wer
den apfel pfand und nicht aß stattdessen
einen weitwurf um die handrille herum saß
neben der tocher als der sultan sand schon zu
kreisen formte als läge die antwort auf dem grunde
einer gussform des sonnenschweißes und die zelte, die
du mit dem arm aufrecht hälst langsam als knarzt
man auf der see mitunter so als würde man über
über den tod laufen derer die luft schmatzen mit
lippen wie ein dreischritt mit worten als läge
die antwort schon in der richtung des kreises
höchstens kerzen auf nackter haut und
haaren; als wären die waden
Dienstag, 9. Februar 2016
lügenpresse ohne papier
kabel als pumpe man den blätter zu
ecken unterhalb der neigung einer
buchtung der finger des nichts durchbohrt
das schwarze tuch als seien es bettlaken -
(die achsen des seins kommen ohne strebestange aus, denkst du)
daran bemisst sich die wurfweite eines
sandkornes jenes muschelmund von
sonne gebleicht aber am ende:
der flüchtling ist mensch, wir sind menschlich
Sonntag, 7. Februar 2016
währen entfernungen wasser
es schneidet sich am staub“
unterbrückt die tür und der glockenfang
als schöbe man das schuhwerk um der dünen
willen nie zur seite sondern immer auf der
spitze von nasen siehst du was es heißt
ent-fernung als nimmst du die luft aus der
flagge daher springt doch auch der punkt
von einem zum anderen als doch der wagen
benommen vom brennen stehen bleibt -
erst weißt du, dass ich dir schreibe
dann weißt du, zu schreiben heißt umschreiben
am ende warst es ja auch du, der die tinte trocknete
in sich geworfen sein heißt, matten zu zwirbeln, als seien
es musikinstrumente
(und sowieso:
wer den bart zerbeißt, der lacht über den hintergrund
von sonnen)
Samstag, 6. Februar 2016
kratzen unterm lack - Über den Nahen Osten: 5
sei die welt nach innen verwachsen man
bricht sich den fuß nicht an splittern
das wort singt hinter den ohren und
schreien gegen den stoffgeschmack
als würden sonnen blaue, weiße
rote farben waschen, wer fängt
auf was die hand gleich mit
sich warf niemand in
der hosentasche
übernachten
aufwachen
überhalb des
holzbalken warum fängt
man nicht an den flügelschlag
zu kratzen an der spitze eines
turmes unterhalb der eigenen
taille wüsste man von wind
und schwarzen flüssen man weiß auch wohin zum ausgangspunkt der angesenkten falten verdorrter handwuchs wie ein klacken von metall und-und-und-und-und, zu wissen seine heimat gesehen zu haben ist wie mit bloßem auge in die sonne zu starren
Freitag, 5. Februar 2016
sein-in-der-welt
da schon zu sein, wo man in die luft
hineingeworfen als schwimme man der
verdunkelung entgegen - kennen nein.
aber man darf auch wiederum nicht zuviel
von sirenen erwarten - als wüsste man jeder
see ist ein trichter wer das rohr kennt kennt auch
den mund und wo hört denn der regenschirm auf?
man zerknittert um den letzten tropfen aufzufangen
würde als das klettern, was hinter man stünde
man mag greifen, letztlich eine handvoll raufaser
solange: was hinter und vor dir liegt
man weiß es nur noch nicht und es
fließt aber als sei man neben man sich
Donnerstag, 4. Februar 2016
zweifel
getroffen und hier morsches holz als sei der
schweif deines blickes auch in das obst gedrückt
wer zerreißt die papierkrone, was im auge lodert?
als gewinne man an pappe den staubköder durch kratzen
mit einem nassen sandkorn auf der stirn die sich
einsenkt als seist du schon zu lange
brandungen und treppen und wie viele menschen würden
besser schlafen zu dem klang deiner tritte
lieber hinter den ohren waschen als dort und hier
die moschee und fußbäder als würde man den zirkel fächern
im notfall auch an der bühnenkordel hochgezogen
sodass der körper taumelt über dem stirnrunzeln
jenes auch nur aus stoff
Mittwoch, 3. Februar 2016
atmende antennen
zwei farbfrohen decken zerstochen
am tag wer
haben sie auch aufgestochen, trotz und weil inflation
Dienstag, 2. Februar 2016
über den schiffsbau
frage stellen: wo liegt der drache mit
flügeln aus gebogenen balken: seit wann
pocht das ausstülpen von gebleichter farbe
und wer arbeitet mit den exkrementen:
auch wir, wo wir dort sitzen herum um den
kleiderschrank, und wie oft ist papier zu
zerbröseln, und woher die schnur um den
wangenknochen als ziehe man das strohdach
immer in korrektur zum: laufweg, kennst du
doch, was ich dir koche, esse ich nur mit
im winter
antwort geben: ein kind im kerzenschein
wie tropfen wir das tischgebet, kurzsi-
nein, der holzbalken ist nicht der schenkel
und manchmal begraben wir auch im
vorhof: wenn sommer die angelschnur in den
sand krallt finden wir dann die: kopfschuppen
unter denen der drache trohnt
die verbeugung beim ersten knarzen
und wer hat gelernt auf dem kadaver
des drachen hin- und herzuschwimmen:
der wusste, zwischen menschen und wind im
nacken zu unterscheiden, ist einerlei
aber immerhin: endlich wissen wir, dass
auch salzwasser nur zum suppenkochen gedacht
ist