die amerikaner sagten mir:
die geschichte
ist etwas scheinheiliges
ich fragte sie:
verliert sich die liebe,
wenn sie nächstenliebe heißt?
Samstag, 29. Oktober 2016
schiedsspruch
w-fragen
das nicht-schreiben ist wertvoller als schreiben
nun bete ich götter,
die nacht an ihren kanten zu behängen
ein vogel schlägt ins wasser und
erfindet schmetterlinge als notlüge
im pariser rauch im warmen schweigen
ist tod der euphemismus des lebens,
nur weil wir es wissen
einen schritt voraus
liebe ist zwischen-
raum der fortsetzungen
niemand arbeitet für den herrn
alle verpfänden sie den tod
denn sie geerbt'
nur der erste hat ihn
gestohlen
deutsche angst
der dort sammelte verfärbungen
unter dem himmel
der dort das kleinere übel bevorzugt
in der nacht
der dort berechtigt die welt
hat angst im dunkeln und vor feuer
ausgehöhlte diamanten werden
zur grabschau gottes ausgelegt
fuge
erhebe deinen kopf
an dem du deinen namen
verpfändest
an den einspruch
er hat ein register gefunden
die wellen, in gold gegossen,
sind nicht mehr für kinder hämisch
für erwachsene nicht mehr
locker aus dem handgelenk
vergossen
tränen werden im glanz
wie anteilslose kriege
für jeden
aphorismen
faulheit: pflücke nicht die frucht, lass sie fallen
unsinn so nachhaltig halten, dass er seinen sinn verliert
Dienstag, 25. Oktober 2016
aphorismen
man lügt immer ins angesicht der wahrheit
deutungshoheit ist in den himmel eingestanzt
der mond erschlägt das erschrecken
einerseits sind es zwei dinge
Donnerstag, 20. Oktober 2016
glöcklich
die liebe ist vorgetäuschtes missverständnis
als gefälligkeit
sprachen sie, die kälte aufgewogen
mit vorschneller geduld
im hinterhof ist die
welt noch ein
artefakt aus nassem plastik
die unentschiedenen
vertreten sich nicht mehr die beine
zwischenfall
gebe der liebe einen namen
und sie wird ein im voraus
gezahltes erbe.
der zauberer mit verbundenen händen
erfindet schwarz und weiß
in kindergesichtern
spricht der letzte vorsatz
der liebe.
beidhändig
das, was du erstrebst, ist
ein vorteil der zeit
der zweifel wächst in ein blinzeln
licht ist nasal gebeugt
die musik drückt der landschaft den
überfluss ab
israeli
der verlegte gedanke
schwört dem nächsten
keine tage zwischen sommer und herbst
- dieser wiederum
sollte keine angst vor dem tod haben
nie zanke sich die geduld mit
der zeit, wären sie einerlei
Sonntag, 16. Oktober 2016
vorgetäuschter selbstmord
wer den sündenfall verpasst
hinterlässt gleichzeitigkeit
der zug der schmeißfliegen
dem einarmigen banditen entlang
schleift das brodeln,
wird rückwirkend getauft
daumenarbeit
die körperlosigkeit ist
das meer mit kreiseln bemalen
in der liebe ist odysseus der verlorene
sohn
einen trick zu haben
ist die lippen zum wort
und das wort zum gewissen
zu führen
phantom
der bekennende mann
überlebt die zeitzeugen
mit gefundenem vergessen
die sonne schleift den dünen
die begeisterung für
gleichgültigkeit ab
unter der see verstecken
sie die vorahnung als gewissen
Donnerstag, 13. Oktober 2016
abspann
propaganda aus
hintergrundslosigkeit
gibt es nur im
abspann
das licht zirpt
die leerstellen
um gleichgültigkeit
an um die
wette
humboldt
die vielgliedrigkeit
des menschen ist
schritt zu halten
mit der person -
der hinterhalt ist
immer vorwand derer,
denen zuviel zeit
hinterher
zu wenig ist
libido
der witz ist die
hintertür
zum haupteingang
shakespeare macht
nicht nur dem göttervater
den hof
das wäre wie das meer in
den schlaf wiegen
oder das wissen
erkämpfen
Montag, 10. Oktober 2016
bastard
die sonne blendet
sich mit der nacht
der morgen ist
eine blüte ohne schoß
ein gefalteter hammer ist
diebesgut
das herz zwischen kopf und hand
eine erfindung
Sonntag, 2. Oktober 2016
versöhnung
die liebe ist
in diesem fall
die warnung vor dem
möglichen
die morgenröte ein schluckauf
wir haben die
götter gebeten
für sie arbeiten zu dürfen
nichtsdestoweniger ein
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