am bahngleis: die stille ist
mottenschwarz,
der waggon baumweiß,
die luft siegeslang,
das ende meilenfrüh -
das all soweit weg, es ist
allgegenwärtig
Donnerstag, 29. Juni 2017
nachschlag
Dienstag, 27. Juni 2017
gaffen
zuckende zweifelsohne
auf der anderen seite der grenze:
ebenso behangen, ein gott
hätte platzangst
und die freiheit als fernweh -
in uns hinein horchend
klingt schmerz nie anders
ihr armen sänger
reißt immer wieder die wunde
auf
lieber verbluten als ertrinken
gedanken in der dorfmitte
wie die welt erklären
wenn sommerluft bedrückte
unendlichkeit bedeutet
die umzingelten sterne
sind auch stadtlichter
zu fuß werde ich
zurecht verdächtigt
und ein unwetter ist nicht
das sommerende
Donnerstag, 22. Juni 2017
schwarzarbeit
wo die zeiten ineinander brechen
solltest du sein
die revolution war nie
ein falscher freund
und immer führt der schmerz
zum tod;
nur jesus ist wirklich gestorben denn
keiner erinnert sich an ihn
nicht still (lied)
ein berg im nebel ist nicht einsam
und das laub liebt die erde doch
dem menschen wird nicht mehr bang
im sommer werden die sterne weniger
und in deinen ersten ruhen
verschlafen die nächte
und in deinen ersten ruhen
werden sonnen gemalt
und in deiner ersten ruhe
liebt man wie zu zweit
und in deiner ersten ruhe
ist die nacht nicht mehr weit
wir können nicht aus der welt fallen
aber in unsere arme
und zu rauschenden blättern, zu allen
federn ohne flügel, sie kommen früher an
nicht nebensächlich
ich bin verstellt, da nicht
im anderen
die weltwärme wie moderne
geister, sie stirbt und lebt
ihnen kann kein ruf vorauseilen, herr
sisyphus
nachtgedanke
und als wenn mein körper ruht
eine herberge für freie geister
- warum wird, was ertrank, nicht mehr
betrauert? plausible melancholie, das meer
und in der hitze werden schatten fester
vorrat
mit jedem morgen entwischt
die welt
und wenn der wind nicht mehr trägt
wird er zum liebhaber
ein kriegsgefangener, der zum
helden wird am ende der geschichte
keine straßen
über den dächern
ist man alt genug für den himmel
und unter den einheimischen
fallen die toten plötzlich auf
und was die augen sehen, bleibt
unter vier ohren
die bauten aus dem mittelalter -
wie willige schatten
im verhältnis zu
denn was größer wird, das
sprengt den kern
und alle ideenlose zweifel sollen
im herzland übernachten
wo die hindernisse
im endlosen weideland
körperlos werden
Donnerstag, 15. Juni 2017
in spanien
hier liebt man den feind
die entgrenzten besetzen
ihren schatten in der hitze
und es dröhnt, von weit her
der lockgesang der einsamen vögel
und deine liebe, sie liebt und liebt
und immer wieder dich, ohne
zweite chance
leistungsdruck
auch ein geist mit wunden
stirbt alsbald
in der hitze blühen stein
und himmel
und das leben vertut
sich
Dienstag, 13. Juni 2017
selbstportrait
himmelslos gewachsen
schreiben für jene, die es
nicht brauchen -
ein unerkannter egoist
traum der massen
außerhalb der vergessenen nächte
vielleicht gestern
große könige bleiben
unter ihresgleichen große
seefahrer verlieren den mut
aller in der einsamkeit die
langeweile der geschichte das
entwurzelte meer
untergeschoss, holz knarzt
wunde der welt
taub im kaiserreich wie
tod im himmel
vogel in ewiger nacht
die neugier endet mit
einem blick auf das meer
fachbegriff
als die welt zu eng wurde
wurde es nacht
und wir naturbelassene reihenschaltungen
luftleere sterne über dem
bett totgestellt im bürgerkrieg
zusammenlegung
wie der zweifel an der
tageszeit
denn das blut rinnt als sei es
schwerer als die zeit
und du horchst mit dem
ohr an der stillstehenden
nacht -
der wahnsinn, schweigende
überzeugungen
frühstück
der wind verliert den zug
segel verliert die zähne
es wiegen sich
wellen im schattenlosen sand
wie kopflos in den himmel
wie mit der sintflut das leben lernen
vergessen
house of the rising sun
mit jedem mensch werden
die menschen leerer
und die sterne ohne zähne
können die nacht nicht verzehren
und der aasgeier ist ein amerikanischer
adler, übersee aus eigener kraft
in brighton gute geschichten bei regen
jeder held soll sterben wie ein gott
serviert
der krieg hat sich wieder
verliebt
trauergeschichten sind gäste
der weg nach hause
die epochen werden
fallengelassene monumente
der sisyphus kann nicht altern
katholisch
minimale zukunft -
die einsamen haben die welt
schon zu oft gesehen und sterben
nicht
jeder stierkampf -
erfrischend, wenn wir unter
dem himmel zu ersticken
drohen
in einer abschiedsumarmung
menschen haben das recht, sich zu verändern
die scham der nacht sie
zieht sich aus am tag der
sonntag wurde nach paris
verlegt
wo jeder im falschen stadtteil
lebt
toscana, der nackte rücken
des himmels so
wird der verliebte dichter nie
enttäuscht
Sonntag, 4. Juni 2017
sonntag vor dienstag
ich halte den morgen
fest du verschluckst ihn
ein meer zu unseren
füßen, ein auf uns herab-
gestürzter himmel
herrscher und knecht nutztiere
sind eine reise durch die
erde wert
mr. goodyear im heimatsdorf
madame hat die schatten im
supermarkt vergessen
madame hat keine
vorratspackung in paris
madame kennt ihre geburt
nur aus filmen
madame sah die kontinente
von unten
radikaler positivist
zu tief sind die falten
im wind
fallen wir nicht
ein mund und
eine wolke kehren immer
zurück
oldenburg
männer auf der straße
ein vogel verliert kopf
ein kirchturm sütrzt nicht ein,
er wölbt sich
jedes licht,
blutende lippen