wer nachdenkt, ist niemand, und wer nicht nachdenkt, jemand; wer bist du?
die politik ist sich erschrecken, die philosophie ist sich auflösen
du sagst, alle flüsse gehen am ende unter?
wer nachdenkt, ist niemand, und wer nicht nachdenkt, jemand; wer bist du?
die politik ist sich erschrecken, die philosophie ist sich auflösen
du sagst, alle flüsse gehen am ende unter?
du kehrst heim, die
welt in deinen flügeln, und
zündest die nacht
an,
nie hast du dir getraut
nicht weiterzumachen
schenke mir diesen tanz,
feuer trinken wo das
feuer trinkt,
was meine blinde seele
sieht
mit verschlossenen augen
schütze mich!
die welt ist ein toter mann,
die welt ist ein toter
mann in einem
toten himmel.
jemand beschuldigt das meer für
meine taten.
man kehrt zurück, alle enden
der welt
sind zu spät, man kehrt
zurück, mit dem lodern
zerbrochener vögel,
dorthin, wo die kopflosen
wahrheiten
flüstern, aber
man kehrt zurück
bist du denn
das letzte weltflüstern
das ich nicht
bin? in die ferne, die
nicht weint, wenn
sie stirbt.
in die nähe, die
lacht, wenn sie
hungrig ist.
weil du die tote nacht unterm
bett begräbst und den toten
tag im himmel,
weil du mich liebst, deine
lippen wie erstochene
wege
wer bist du dein
kopf wie himmelstrauben
in hungerlosen mündern
deine hände ein
flüstern
ohne ohr
schau mich an mit
keinen augen, wie
kann
man unehrlich sterben?
du singst mit den versteckten, du
tanzt wie ein trauriger heiliger, denn
alles denkt dich, was
nicht denken kann
all der unerlebten
gewonnenen kriege
wegen,
zertrampel den atlantik und
verstecke die freiheit
unter den scherben
und alles, was jenseits von gut und böse ist, ist frei; und alle freiheit will nur eins: sich selbst befreien
denke immer an morgen, dem einzigen unversteckten versteck
zu leben: nicht zu wissen, wie man stirbt
wer lebt im leben, kann auch sterben im sterben
habe mut, denn den haben schon andere
denke wie ein unsichtbarer, rede wie ein fußloser
sei ehrlich, wie man
atmet, wenn man fliegt, wenn
die goldenen schatten im
rücken stecken bleiben, wenn
der krieg nicht weiß, was
ich bin, sei ehrlich
wenn ich die augen schließe und
hinhöre
wir vergessen nichts
anderes, als das meer aufhörte
zu denken, mit der furcht derer, die
nicht ehrlich sein können,
wem man die augen verbinden muss,
bevor er die nacht verlässt
ich bin allein;
du stehst vor mir wie
alles, was das meer
wäre, wäre es nicht
nass
ich bin allein,
ich atme wie ein
toter berg
in unseren augen, wo
kein tag beginnt und die
tropen
brennende meere
waren,
in unseren augen
küsse ich dich,
als wären lippen
angst
mit ungetarnten augen
muss ich an dich denken, zwischen
den lippen, die töten könnten,
gäbe es den tod nicht, und
deine
umbenannten finger
und dann verschwindest du
wie ein unverliebter
deserteur, ein taubes gespenst oder
plötzliche tropen,
ein heiliger ohne
meer.
(dein mund und
mein mund; mein mund und
dein wort.)
unter dem goldenen schatten
des tages liege
ich begraben wie eine wurzel,
die das meer halten
will
wie ein vollmond in
zerissener nacht, sehe mich
zweimal wie ein anderes
leben lebe mich
nicht, vernichtet
sich
wo wir tote sterne wieder
ausgraben und das
schwarze wasser an deinen
unendlichen händen klebt,
da saugen die mücken an dem himmel
den du geküsst
hast
und wenn du morgen hier
bist und
deine lippen
dein einziges geheimnis sind,
die sprache griechischer
vergesser und
blutender meere,
schweige nicht.
du hast angst, wenn die angst vor dir flieht
man muss nicht hören, um zu schweigen
ich verstehe was vom leben; versteht das leben mich?
alles stirbt; nichts
regnet, ich
habe an deinem
namen
gezweifelt, ich habe
zweifel an deinen
mundlosen
lippen
ich warte auf dich -
nicht, wie du auf dich
gewartet hattest, sondern
wie ich
auf dich
gewartet hatte.
nein.
gott schütze sie, sprach
er und ging
nicht ich,
ein deutscher, der die
nacht zum abschied küsst,
ging ihm hinterher
der regen, der
nicht fällt, kadaver einer tropischen
nacht, die vergrabene
bibel
vor meiner haustür, nicht meiner
vernunft.
nur vögel können hier ertrinken.
(die angst ist sinnlos; du
kannst sie nicht küssen)
denn du weißt nicht, wer du bist;
ein menschenloser mensch,
ein frieden, der nicht ehrlich sein muss,
der nachthimmel ohne nacht
und meer
die nacht fliegt nach
afrika, wenn das tote
licht im schnee
schläft,
du küsst mich am hafen,
weil die seefahrer
mich am grab
küssen
sei mutig;
in der entdeckten nacht,
wenn die glocken nur leuten
in einem italienischen dorf mit
spanischen schatten.
denn ich liebe dich
wie ein vergessenes
geheimnis
alles, was ich wüsste:
die unabhängigkeit erklärt
und einen menschen geliebt,
unter schwärzendem himmel
unsterblich gewesen,
und durch den einzigen regen
verbrannte eine heimat
wir wurden befreit unter
angstlosen himmeln,
niemals wieder krieg weil
der krieg niemals ist,
und alle sind frei, keiner
muss mehr frei
sein
hoffnung heißt, nicht mehr hoffen zu müssen
entfernte nächte und
verschneite mütter,
ohne dich zu vergessen, so,
wie man die kindheit
vergisst
ich gehe nach
überall, keine sterne im
rücken, kein brasilianer
auf entlaubtem meer,
ich gehe nach überall und
nehme dich nicht
mit
deine hautlose
röte, deine
himellose haut,
wurzellicht und
kampfstiere,
das meer versinkt
im geschlossenen auge
glaube nicht an den, der an sich selbst glaubt; denn er glaubt nicht an sich
werden die kinder der freiheit erwachsen, wird die freiheit ein kind
all die lichter, die gerne klänge wären?
vergesse jeden feind; er glaubt an dich
wenn die zeiten sich ändern, wird es dann auch nacht?
niemand glaubt dir und
ich glaube dir,
das ist kein leben, das ist
kein leben, als
die frau spaniens und spaniens
frauen
dich abholen wollen
niemand wird falsch liegen, solange er nicht richtig liegt
wenn du mut hast, bist du die angst; hat sie angst?
wir sind das licht, das die nacht denkt
all die geküssten himmel,
und die lichter
in zeitungspapier eingewickelt.
und
glaube nicht ans ende, sonst
endest du noch im glauben.
jemand schlägt den
gedankenlosen
ungeborenen trompeten
auf den rücken,
und die angst versteckt sich aus
reiner neugier.
hier sind wir,
paris am meer
wenn man weiß, was
man ist,
und das laub in sommernächten
verbrennt,
verfolgt wie versteckt,
werde ich vor deiner tür
warten bis du
mich ansprichst
von hinten und damals
wittgenstein liebt
nur dich und deine tränen sind
wie sonnenlose sonnen,
es ist ja doch immer dasselbe, wenn
der frieden
flieht
und alles stehen und liegen
lässt
ich kam her mit
erfundenen augen und
himmlischen ureinwohnern,
wenn die hunde das
meer streicheln,
wenn ich einschlafe
ohne kind -
am rhein schläft
der rhein, deine augen,
nachtlose verstecke, die die
nacht verstecken, es brennt
mit leeren händen,
mit denen ich dich
berühre
ich habe alle mütter
vor keinem krieg
versteckt,
ungeküsst, ein
mond, der gerne fluss
wär,
ein mund, der gerne
sonne wär,
du
träumt wie ein
nachtäugiger, am morgen,
wenn alle samen im meer
vergessen wurden,
und ich nicht mehr war
wenn du mich liebst, und
du liebst mich
denkt sich der tag: warum
nicht du?
und ich blieb stehen völlig
unplötzlich, und
zwischen den geköpften
flüssen schneite
nichts
mehr
mit deinem ungetragenen
gesicht, ein sternentäufer
und auswendig gelerntes
meer,
verbrennt doch feuer mit
feuer
ich stehe alleine
in meinen händen
blütenlose blüten, so wie
es immer war,
wenn du dich umdrehst,
und alle köpfe
blüten bluten
die flüsse fließen aus
totem alter,
aus russischen flöten strömmt
der himmel
wie unsichtbarer rauch
lege deine hände auf,
werde ein ungewollt
gottloser,
wenn alles schneller denkt
und mehr
wenn der frühling blüht
jahrlos und jahrzehnte lang:
aufwachen zu können in
erdlosen nächten
es steht außer frage,
die zeitjahre,
in denen wir
beide zuhause falsch schliefen,
die römer oder
griechen,
licht oder
schnee
wo ungelesene bücher
brennen und
rabenmägen voll
sonnen,
verstorbenes jahrhundert,
wessen blut
auf der stirn,
traf ich dich
im gestohlenen ballsaal
der regen fing an, deutsch
zu sprechen,
ich widersprach ihm
und wanderte aus.
zwischen all den
kehrblutenden liebhabern
und
betrunkenen blumen,
war ich es
nicht
du schwarzer
vogel in geplünderten nächten,
mit adenauer geflohen
mit merkel geboren.
nichts muss ich aushalten,
wenn ich heute nacht
die welt halte
wenn du dich
ausziehst und die dunkelheit
zweifelt,
wurzellaub in deinem haar,
ende der diskussion,
wenn du aufstehst wie eine
mutter und unsterblich
bist wie eine tochter
wenn
die sterne, weil
zahnlos und nicht verhungert,
deine römischen augen, zwischen
erntenächten nur der
stängel der sonne.
jeder springt über bord
mit brennenden flügeln
ich bedecke meine
augen; ein naturgesetz
oder rechtsstaatlichkeit,
eine eule im wald oder
ein matrose im leuchtturm.
ich warte
hier, und hier.
ich komme dort
an wie ein feuchtäugiger
schatten, brennender schnee,
wo es keine erde gibt
russischer sommer in
deutscher liebe,
dein propaganda-gesicht,
zwischendurch
geköpfte sprengköpfe
sie schaut sich die
ehemaligen
himmel an ich schaue mir
sie an
beide schauen zurück;
der regen legt auf, und der
rhein zischt und denkt
mit gespaltener zunge
du feiger ort!
auf deinen mondstraßen
kehren flügelmenschen heim.
in deinen kirchen
liest der tod die bibel
zuende.
deine blumenläden
und restaurants, das
vertrauen, das
vergessen
nicht mehr lange und
nicht mehr alles
jeder
geht jagen, damit
es niemand sehen muss
, das olympische feuer
wurde auf dem nachthimmel
liegen gelassen,
alexandrina stand auf
und ging
ich blieb auch.
wähle keine
falschen wörter wähle
auch nicht mich
irgendwann wird jeder
revolutionär
und sei es nur, um zu
sterben
ich selbst
ohne tageszeit und mit
erfüllten erwartungen,
auch das ende ist bekannt:
ich, ein thermodynamisches
gesetz, und
du hast mir herbstbäume
gepflanzt,
als noch erde über war,
"mach die augen zu,
dann kann ich dich nicht sehen"
der boden, auf dem
ich stehe,
stirbt einmal.
still, wie kein vogel
am ende des himmels,
klingt dieser krieg
russisch:
sterne im boden,
kartoffeln im himmel.
without my guilty fear
i became a pioneer
with full hands
and empty worlds, too
i was in front of you
In spain, I was an animal
in italy, i was a free radical
i jumped from the black night
like all innocent moonlight
met bob dylan the other day, he said
he can't sing, i said he can't talk
der himmel ist eine traube
der mensch ist ein mund
die erde ist schwarz wie eine katze
paris ist amsterdam
wenn ich
zweifle an einem blutenden
morgen,
heißt es wieder aus
regierungskreisen,
"klar ist, dass",
aber die nacht wird ja
auch noch
tagen.
niemals die angst
fürchten: denn sie kommt
von überall und
kann nicht flüchten
in keinen anderen
worten: schlucke die nacht, damit
du fliegen kannst
rauchloser mond, unter
dir die
mundlose pandora, die
ich küsse. wie auch immer alles
endet,
sie berührt mich, nachdem ich
sie
unendlich vergaß
kehre nicht um ohne
alles,
liebe mich nicht ohne nichts.
du kommst aus europa,
europa kommt nicht;
du warst schon immer ein
hellseher in bomben-
nächten
du, belebtes
leben, alles muss sein,
die stille ist nackt und
du nicht.
finde mich, wieder.
schlafe nicht, sondern
mehr.
wie es ist, keinen
feind zu haben, wenn der feind
keinen feind hat;
in den gassen:
menschenleere menschen
sehe nichts,
ein einheimischer ist
ein tier namens nacht,
in jedem anderen krieg
erfindet man
mich,
gewissensfragen
und ein fragendes
gewissen,
du und niemand und niemand
jemand rufte mich wach,
als ich in keinem
krieg war: der herbst dieses
jahr liebt
mich
ohne kopf
die leere ist nicht kopflos: früher oder später stößt du ihn dir mit gott
von den dingen, die zu groß sind, sie zu verstehen, sagst du, du wärst das kleinste
lügen: ohne frage zu denken
die zeiten sind vorbei.
sie blicken mich nicht
an und kommen
an.
es ist nicht, als wären sie
du, es ist nicht, als
wären sie
ich.
blauäugiger himmel, ich küsse deine
hände, und lasse alle
vögel fallen, die
hüften der kirche leuten, ich
kehre durch sie
heim,
zu spät für alle, die schon
schlafen.
(rotäugiger himmel, ich küsse deine
lippen)
hinterher, alle fragen
sind geküsst auf
mund und
dir,
ein mündiger bürger,
liebt schlauer als er ist,
verteidigungslos wie
ein gott,
die fliegen, als würde das licht
zurückkehren mit
jedem
ich erkläre dich für
schuldig, du
bist ein gedanke
aus holz, ein pferd mit
schwarzem frühling im
magen, ein
bekannter tatvorgang:
tatenloser mörder,
hier
kriege ich den frieden zu
fassen.
ich bin wieder
begehbar, einfacher
als eine lüge, ein hund, der
ins weltall geschossen wurde,
wenn du mir den kopf
aus aller welt
ausziehst;
der deutsche traum,
die hermesfüße der
revolution.
gott, hörst du
mich? lass dir ohren
wachsen.
ihr griechischen götter, hört
ihr mich? ihr müsst euch die
ohren zuhalten.
erst siegen wir
angstähnlich,
die sieben fertigen
erliebten,
die aufhören zu zittern,
ähnlicher der angst.
zünde mich an und es
brennt anderswo,
woanders
wenn wir wieder ohne
zweifel nach hause
gehen, die ungeköpften hände
an unseren wangen,
der mundlose sturm, errötet
am abend und ein
übelriechender zeuge,
wenn auch hier das schwarze
meer umfällt -,
"bis morgen, ja"
mit meinen verspäteten
lippen
an deinem mittelmeerlosen
gesicht,
das geheimnis brummt,
der "vorführeffekt".
frage niemanden; fragen
sind nicht unerlaubt, aber
fragen sind
erlaubt
im geheimen deserteur mit blutroten
lippen, versteckt wie unblutige
lichtgier,
schließt die börse, kommst heim im
richtigsten moment, während
auf den straßen panzer laufen;
pass auf, die falschen stimmen
reden wenn sie
schweigen
ich bin hiergeblieben in
un-
bewachter nacht, ja, nach-
kriegsrepubliken erschießen
keine gedanken mehr,
als
ich mich versteckte, hielt
ich dir beide münder
zu mit
meinem mund
die nachtschatten denen
das fischmaul aufgezogen wurde,
das wolkenlose
meereswasser der ezb,
ich bin in bonn, menschheitslos
fließt der rhein mit
lichtgeschwindigkeit,
du bist in lissabon, auf
sonnenprothesen
gebaut
die angst verschluckt sich
während, immer
die propheten müssen ihre zungen
nie mehr spalten, alle
brieftauben schreien:
marx hat uns nie verraten.
wie es besser geht?
lass mich mitreden, das neue
zeitalter
ist vorbei
und plötzlich stirbt man
nicht beim
menschbau zu babel,
alles sucht mich heim,
seitdem ich nicht mehr
weg bin;
es ist als sei ich
stundenlang:
und ich ernte nichts, wenn die
sonne umkehrt
die ganze welt hört
auf zu siegen ganz siegbar
ist die welt,
siegend zu siegen: man
müsste sich
erstecken
wieviel zeit muss wohl
noch vorkommen?
fluchthimmelnde liebes-
frucht, zweites amerika,
meine davidshand, dafür leer
wie mein haus,
der schlangenstahl, rauchlose
fabriken und wolkenleere
himmelslippen,
ich krieche hinein.
die nacht ist jung,
ich berühre ihren schenkel
erkennen sie mich
nicht wieder, so wie beim
ersten mal?
die waffen liegen vergraben;
jeder kann sie
ausgraben und den
toten kaiser gleich dazu.
einmal müssen sie glauben, sie
würden an etwas glauben;
der himmel hat noch
blut, bevor er
schläft
beende die
geschichte:
alle zeitlosen fehler
wurden nie gemacht
schließe die welt
öffne die tür
erstürbe!
sei du ein
urflüchtling im
verschwörerkrieg,
seien deine füße die
erde im
nachschleunigten licht
der dunkelheit,
und gehe mit mir
auf die
knie
ich halte beide
münder auf unter den
angsttiefen,
es rennen fetzenpferde
mit der nachtwurzel
im maul.
es stehen russische himmelskinder
zum verkauf, die reißen
die flüsse aus den wänden.
dein aberglaube, mein glaubeaber.
der wind fällt
von den halsbäumen,
laufe hin, laufe
hin mit
deinen vogelbeinen,
vorbei am unersten
lichtwinter
deine nachtzüngige
haut, dein träumschüssiges oder
stumpfflüssiges haar,
hinter den ungeköpften türmen
russlands,
unter behungerten
triumphbögen,
dein angstfaches
begehren
It stays a secret why
rainy ears are full of water
It stays a secret lie
that everybody caught her
For it can't be you
if it is a three-legged view
Yes, I miss him too but
He's not gone with the Spanish flu
I thought we see the same
But nobody else is in the room
just another ghost-old game
And another European doom
If I never see you again
If the sea is hidden under Spain
It is like a fake Twain
It is like nobody's pain
(2x)
Brothers in arms,
no daughter at home
no home for daughters
I will be there in 1815
And just call me now
With your wet, unasked lips
And just tell me how
There should grow leafes
around your hips
And just ask me now
wherever I do not come from
And just in the snow
there will be no children crying
(Until end)
Brothers in arms,
no daughter at home
no home for daughters
I will be there in 1815
leg die gesichtsflügel
ab und wickel
dich in
meereslippen ein,
deine angst, dein
kehrfunk,
deine niemandsfüße
man wacht
auf und wacht gleich
wieder ein, nein,
es fliegt auf,
wenn das meer wegfällt,
das sowieso
aufgefangen wird vom gefangenen
ich reiche dir die
hand du
küsst sie
ich küsse
sie du küsst
sie
die vogelgroße welt,
ihr winter
die welt eine
entplatzte krähe, dein
haar der
verdorrte wind, mit
beiden händen halte
ich tote fische
hoch
und werfe sie zurück ins
meer,
werfe mich hinterher
wie ein
hohler vogel
wir sind zwei
engel, zweifelsfalsch
und verhängt,
das licht eine haut
unter der die
mücken schießen,
der rhein die
augenfarbe der
zerwurzelten eule;
wir sind nicht nur bloß
wandler des schlafs
ich weiß, wer
die erde
antreibt und dich
mit leeren händen
anpackt,
neben deinem vergrabenen
blut
dein verstecktes
blut,
neben deinen leeren
worten
deine leeren
worte.
ich kenne dich nicht.
das muss eine sünde
sein.
eigentlich schulde ich dir
alles du aber schließt die
augen in der
nacht und die mutter
am morgen
küsst die hände, die den menschen
schufen wie meinen
mund
und vertraust nur der
welt
als gäbe es keine
tage, keine nächte
und meine zeit läuft
ab; sag mir:
wie viel muss
am ende übrig
bleiben?
es ist einfach:
erwarte nicht meine rückkehr
wenn ich bei dir bin
es gibt keine luft und
aus dem meer
qualmt es
all die früchte bleiben in deinem
gesicht stecken
dein gesicht bleibt in den früchten
stecken
in deinem mund
hat die erde keinen platz
mehr gefunden
nach mir
kommt das ende des
tages
das ende des tages kommt
nicht
vor mir
meinen stich
spürst du nicht:
im grunde überlebe ich
sowieso
glaub mir nicht alles was
du bist: mir aus der hand
und um den hals gefallen
so hell, dass man mich schon
vergessen haben muss
kann man allein allein sein?
wie das meer
alle hintertüren beschriften?
nicht vergessen, woher man
kommt, damit man alleine
zurückkehrt: die lungen der see
sind handgemacht,
wie du
jedes mal, wenn die berge
wegschauen und du
keine augen mehr brauchst
mit zu engem rock,
nimmst du einen anruf auf
italienisch an und
musst nicht mehr
ans leben glauben
ich käme öfters hierher
wie ein vierbeiniger engel
hinter die nacht
hinter der nacht
kroch ich hervor
wie ein vierbeiniger
engel
träume ansagen
vögel verstecken
niemals gott betrügen.
ich habe angst, und jeder
auch
er bleibt zuhause, er
bleibt nicht immer bei mir.
sprich mir nicht nach -
ich bin ein kaiser
und kehre heim
wie ein papagei
spitalgasse oder schottenring?
das meer mit tausend
tauben armen
steht auf;
ein flamingo tritt auf knallerbsen
und die sterne sind pinatas
in form von
ameisenhaufen
verloren in wien, niemals;
vielmehr nie
gesucht
und zum zweiten mal verloren
wie die zeit, die dir übrig
bleibt nach dem
tod und pünktlichkeit;
gehe in den stephansdom,
wo man weiß, sterne sind motten,
und es ist immer zu warm:
alle steigen ein
du wirst mich schnell
vergessen
so wie ich dich
vergessen habe
es ist eine falsche lage;
ich könnte ohne dir sein
ich könnte mit dir sein
allerdings:
ich kann nicht sterben;
und es ist kalt, die kirchen haben
mützen auf
denkt man sich nicht
aus, sagst du, und
der himmel schleicht auf
wässrigen füßen, und
deine lippen verschwinden
um die ecke (du nicht),
hier an der schönen,
blauen donau
nachher sterne auf kirchtürme
gesetzt
zuerst verschwunden
habe ich mich selbst erkämpft
und am siebten tage ausgeruht
die donau war so kalt
die donau war des himmels
füße
hinter deinen lippen:
das innere einer
blüte, weißer ungeschmeckter
geschmack, das innere
meiner lüge: meine hände,
die zu groß sind für
die sterne;
meine hände, die
in dir kleben
bleiben;
deine hände, die mich
herunterdrücken in
pfeifender dunkelheit:
gehe nicht -
die zeit hat schon
geschlossen
herr celan:
kann ich mich selbst finden
und die tür
schließen?
jeder verliert sich selbst;
hoffentlich verliere ich
nicht
meine uhr
wenn jedes wort aus
meinem mund
mehr wiegt als ich
selbst
warum ich dich
liebe? das wirst du mir
schon sagen,
oh, die welt wartet auf
antworten, ich hingegen
warte auf dich
erinnerte sich, dass
man größer wird
beim atmen
und mücken nicht
in die augen schauen sollte,
sonst sehen sie einen;
bevor bürgerkriege
erfunden wurden, merkte
ich: ein revolutionär ist besser
als ein revolutionär
es ist kein rätsel, was
jetzt geschieht;
es ist mehr
bleiberecht, was bleibt:
das titanenkind, das weint und schreit;
die stöhnenden windgeister, die
armada mit sich zerrend;
hitler, der nur
deutscher sein durfte;
der tod, der keine
geheimnisse
zu verraten hat
und wenn gott
fragt, werde ich antworten:
lenin kann nicht
mehr lernen, das habe ich
gelernt,
nicht von ihm, nicht von mir,
nicht von dir
denn niemand kann mich
einholen, wenn ich
über mich
nachdenke
sterblich sind sie
alle nicht, der
samtige blaue fisch, den man
zum meer gespannt hat,
die fälscher, die lügen
könnten,
die zunge, mit der man keine
wörter schmeckt,
die lippen, wo man keine hand
mehr frei hat,
stalin, wo not
nur am mann
ist
übrigens:
der tod zweifelt
an mir
die kriegspferde
zweifeln an mir
gott zweifelt
an mir
die versteckten und
gefangenen
zweifeln an mir
meine wähler
und nichtwähler
zweifeln an mir
du zweifelst an
mir
und ich
zweifle an niemanden
gib mir alle
antworten, die es je
gab, auf neue
fragen, gib mir
hörner, wenn ich in die
sonne renne, um mich
zu wärmen,
ich: ein napoleon
ohne volk, napoleon:
ein napoleon
mit volk
: wir am nachmittag auf
der veranda
wie in einer gefüllten
frucht
deine beiden
augen, die nacht
in einem schlangen-
kostüm, meine
tränen gibt es
umsonst
für jemanden
wie dich
frag mich nicht nach mehr
nach dich
wenn ich dich danach
frage,
ja?
hast du angst
du wächst über die nacht hinaus
wie ein leuchtturm mit
schnabel
musst du
schlafen
es gab da ein
lebensgroßes missverständnis
importierte ampelleuchten
aus ostdeutschland, die fliehenden
zootiere, die man wieder einfing,
und mich, der träumte
von unmöglicher angst
für die man gewöhnlich
versuchen muss, jemanden
zu vergessen
der ähnlich sein muss, es
aber nicht ist
geschichte wird von den siegern
geschrieben, und für die meisten
anderen gibt es sie nicht;
am ende vergebe ich jemand
anderem
ist es an der zeit,
zurückzukehren zu den
göttern, bei denen
wir noch nie waren?
zu unseren müttern und
vätern, die den krieg sahen
nur um uns
sehen zu können?
jenen hinterher zu weinen,
weil man nicht mehr
über sich selbst
weinen kann?
ich rate euch: legt
die ideen nieder!
nichts sind sie
weil sie alle sind
immer dann zu schlafen
wenn die welt wach bleibt
und einem nichts sagt;
insekten, die im flug
verglühen, kanzler adenauer,
der insekten fing
und ich ein fremder, woher
auch immer ich nicht
komme
ein pferdehändler und
optimist, denn
wer sorgen hat, verlernt es,
angst zu haben
die blätter raschelten unter
deiner haut, als
ich dich zum ersten mal
küsste
der himmel die höhle
der motten
der rhein der strom deutschlands
aber nicht seine grenze?
auf den brücken starrt man auf
die berge und hofft,
dass sie noch atmen
in einziger nacht, wo
die schwärze still aus
meinem körper schreckt,
wisse man, dass mein schöpfer
nichts zu verlieren hatte
und auch in mir
nichts verlor
jede nacht heißt den
kopf ins maul eines
ausgestorbenen fliegenfängers
zu legen und
mit dem ganzen gewicht
das meer anzutreiben damit
einem nicht die beine
abfallen -
jede nacht vergesse ich dich
und träume, wie du wohl gewesen
sein wirst, als es
dich noch nicht
gab
in meinem traum: dort, wo
sterne sein sollten,
sollten knospen sein in
deinen honigwarben blüten
schmiergeln in
der strömung der dunkelheit,
den wind kauen und
fett werden wie eine taube
taub sein nicht am meer,
inquisitor bleiben, wenn man
an vieles nicht genug glaubt
ich zittere unter
denen wie ein fisch an
der luft; die
zukunft ein versteck für
deine rückkehr,
ich, der zweifel und geheim
nis nicht mehr
unterscheiden muss
sitze im leuchtturm und
strahle in den
himmel
damals die endlosen apostel,
heute die endlosen propheten.
immer hat das ende ein ende
gehabt.
ob man gähnt oder hunger hat:
das maul wird aufgerissen
jeder könig überlebte,
weil
er sprach: ich befehle euch
zu fühlen
dürfte ich das
nachdem du es
durftest?
jener kluger satz, den
ich in anwesenheit kluger
menschen sagte, sodass
keiner am ende klug sein durfte -
am papier schneidet
man sich doch noch
viel zu selten
tot, bevor man sich
verliebte
ein reptil hat die wüste
aufgefressen, und ich sitze
jemandem gegenüber, der mir
nichts erzählt;
ich bin nervös. ich verpasse
die transsibirische eisenbahn
nicht zum ersten mal.
und er sitzt da, als sei er
krank und ich sitze da
als sei ich schon mal tot
gewesen
deine sommernächte
verschneite nachmittage, in denen
man sich vergibt und
ohne vergeben weiterlebt
dann: ein wahrer mensch?
ich bin schon zufrieden
wenn ich überhaupt
ein mensch bin
ich habe an allen enden
der welt gezogen
sie nicht ausgezogen
schau weg, wenn sie nicht
hinschaut
pythia hört auf zu atmen!
antik nennt man das
renaissance nennt man dies
halte mal
eine zeitung von heute hoch
ungerecht ist die welt;
wer ist ungerecht
gegenüber der welt?
und wenn man allein ist,
schreibt man für die meisten
die palmen, zur sicherheit
grauer himmel, in vietnam,
wo die gräser schon von den
flügeln wachsen
alles geht mir leicht von den lippen
auch du, die vögel und der kaffee
was ist schneller: das ende
oder die langeweile?
in erinnerungen lege
ich mich schlafen in den
ecken der welt
die ägypter, wo die sonne
einschläft ...
werden schon ausschwirren
unter fremden namen
zeit vergessen, um mehr zeit
zu haben später,
kinderlos und die früchte
zählend nach dem sturm
der tod ist nur für die lebenden
die lebenden sind doch nur
für die leblosen
interessant wie für mich
alte menschen, die aussehen, als
wären sie aus papier gemacht,
briefe, wo man keine besuche
mehr erwarten darf
als die ersten dampfzüge
rollten
ich kann es versuchen
und kenne niemanden,
dem ich etwas versprechen könnte
manchmal übersehe ich
die überraschung und
stehe auf den füßen der
angst, sie umarmt mich
damit ich weiß:
ich kann mich durch nächte
tasten
es ist wie der wind unter der erde
oder engel auf dem toten meer
und du lügst mich an
wenn ich allein bin
das licht, das von der nacht
übrig blieb in
zerkratzten athenern
scheint wie die pest über
den hiesiegen wassermassen an anderen
orten und
gedichte, die man aufblies
mit heißem regen
und reifem hunger
hier hört man alle spinnenschritte
hier hört man gott schwer atmen
und wenn jemand tot ist
kann er ja nichts mehr falsch machen
in deiner stille
in der ich bei dir bin
und du bei dir bist
die sonne wie ein zerschlagener
blumentopf
die luft geschlachtet
und gewürzt
die erde warm wie ein büffel.
von weit her ruft
jemand "niemals wieder
krieg"
und verhallt
ohne widerrede
die neuen götter, von
menschenhand
geschaffen
die schneller denken als ich;
was könnte ich euch sagen
denn:
ihr seid zu schnell
zum nachdenken
wen von uns
kann man verstecken, wer
hat die angst,
aber nicht das lügen verlernt?
keiner hat den krieg erlebt, und
keiner hat den krieg
vergessen
wenn ich heimkehre
von meiner heimat
seid ihr dann da?
jedes mal die
gewünschten erinnerungen, die
man nicht vergisst.
ihr sohn war
mein freund
er schläft im verlassenen paradies
neben totem vieh, das
noch ganz ist
wolga heißt das meer der
heimlichen seefahrer
die heimkehren, nachdem die
nächte sie verlassen hatten
inmitten von
gärendem schnee
und humanistischem
erbe
lässt die zeit nach,
du freudiger, der noch nie
überlebte,
wenn alle welt singt und
der himmel platzt
wenn die kriege aufhören, weil
es kriege gab
die liebe anfängt und du
aufhören willst, damit sie zeitlos
wird
(wenigstens würden die hunde
bellen wie glocken, wenn du nicht stirbst
und heimkehrst
nass von
keinem monsun)
man steht neben dem wind und
fühlt sich wie ein
betrunkenes pferd im krieg -
blüten und äste sind das
leben unter der haut -
ein halbgott fängt die
mücken mit offenem mund;
überall wartet die zeit auf uns,
denn wir sind zu jung
für gar nichts -
blüten und äste
sind das leben unter der
haut
man hält den toten
unbekannten in den armen
und
der bekannte bekennte
sich nie zum
leben
du lehnst sich gegen die
morsche nacht
und verschläfst deinen
einsatz
ich war sowieso schon
nicht mehr
da
ich komme aus einer
fremden zeit
du wirst sagen: ich habe mich
in meinem haus versteckt, als
es in mir anfing zu regnen
ich habe dich dann gekannt, und
deine
lippen wurden zum
pochenden inneren
der blüten
ganz so ist der herbst nicht klebrig,
wenn man ihn nicht
anfasst
jeder hunger schmeckt anders,
und nur, weil man den einen satt hat,
heißt es noch nicht, dass man den
anderen schon gekostet hat.
aber, und da lagst du ja richtig: wer
hungrig ist, egal ob im kopf oder
magen, der wird kämpfen.
alle fragen, die ich dir je
stellte, waren lügen
wir liegen mit leerem magen
vor offenen haustüren die welt
wird satt vom schnee
der wind schiebt die nacht
anderswo hin
mit blutenden ohren
unsere haut schmeckte schon
nach salz, bevor wir im
himmel waren
wir sind menschen, also
hör mir nicht zu, wenn
du nicht willst
man lebt das leben der fremden
so wie man fremde
liebt:
alle fragen sind beantwortet und
man ist nur noch einer, der
am ende des tages den
sonnenaufgang sehen will -
man wächst und wächst und
ist doch nur ein gewächs.
man denkt über sich selbst nach
weil man selbst nicht mehr
denkt
nie mehr!
ich bin ein angeschossener
unsichtbarer
nie wieder!
wo ich herkomme, kam
ich manchmal vor
nie zuvor!
es bleibt mein geheimnis, woran
du denkst
man sagt
angst ist unwahrscheinlich
weil das ungewisse
nie eintritt
nur tritt das ungewisse nie
aus
die federn kratzen in der nacht
nervös an meinem fenster
der erdkern ist
keine wurzel
ich stelle all meine fragen an jene
die schweigen
damit es nie zu spät
ist, und weißt du, dass ich nicht
lügen kann, wenn ich sage:
ich habe dich vergessen
wie der tod seine geheimnisse
vergisst?
seitdem die welt weg ist, schlafen
wir auf dem fußboden
wenn deine augen geblendet werden
hat die natur die
schönste angst
mehr noch: sie sinkt weder ins meer
noch steigt sie auf
gen himmel
mensch, du gibst ihr gesetze
dabei war sie doch davor schon
eine festung ohne feind
freude sei unter uns
denn hass ist mit uns;
ich weiß nicht, ob ich blute
und durch die venen und aterien
jedermanns, den ich frage, pfeift
kalter wind im sommer
in der nacht brüllen sie alle,
während ihnen der tote schatten das maul stopft
es sind, unter ihnen,
geier ohne kopf, die ihre kreise ziehen
aber eines bleibt für immer:
der himmel auf erden
ich frage nicht zum ersten mal:
sind wir noch frei oder
schon befreit?
das mädchen im fensterrahmen,
der wind in der höhe, und
nur ich bin beinahe allein
fast wäre die nacht um
wegen meines festen trittes,
nicht mein tag.
fast steckte ich mit dem mond
unter einer decke, er hätte
mir die füße gewärmt
denn auf den armen kann ich
nicht mehr laufen.
der sinnfrei freie ist wohl der freiwillig unfreie
der begriff beziehung stimmt schon: beide werden erzogen, und man weiß nie, von wem
die die schuld tragen, tragen
keine verantwortung?
denn sie müssen die schuld begleichen,
beten, um zumindest nicht auf
der erde zu stehlen,
beten, um vom menschen
gehört zu werden
du wartest mit vögeln unterm
hut hast du meinen namen nur
erfunden?
einen seemannsruf geflüstert
während du dich an die
wurzel des berges lehnst
und der fernseher ein
intaktes insekt ist.
keine tränen, kleines, der
großvater war schon vorher
tot?
ich höre niemandem zu wenn
er oder sie spricht von den
gesetzen die die welt
bewegen
ich höre jemandem zu wenn
er oder sie spricht davon was man ist
und nicht werden kann
und in der stille
höre ich mich schweigen wie
eine fremde erinnerung
solange bleibe ich einsam, solange
die unwichtigen lügen
wahr bleiben
solange bleibe ich mensch, solange
ich nicht weiß, was der mensch
ist
ich bin im westen aufgewachsen
und nicht eingewandert
wie einer, der im unterdrückten
land frei denken konnte.
ich bin im westen aufgewachsen,
ich habe keine wurzeln
in der erde
die fliegen schlagen sich
am himmel tot
ich gehe heim von einem himmelslosen
ort wo dein name chinesisch
auszusprechen ist
wo die wolken brennen und die
lippen voller scharfem wein
und zimt sind
wo jeder dorthin geht, wo er zuletzt
gewesen sein würde
gäbe es nicht das meer
im winter
keine zeit
das leben bleibt geschenkt
- nicht nach dem krieg, der im sommer
aufhörte -
und man bleibt unerkannt
unter menschen
man bleibt kein mensch unter
unerkannten
ich bin der bastard unter den sternen
aber es sind auch nur
mütter mit spröden
lippen, die sich um mein bett drängeln
bevor ich einschlafe.
keinem etwas zuleide tun
wenn die welt
dellen hat
und am strand
jemand flüstert:
ich liebte dich
die bäume bleiben ein produktionsfehler
darum bist du hier
mein freund imitiert meinen feind
mein feind imitiert keinen
du hast mich heute angefasst, als ich nicht
hinsah
ich höre die ganze zeit
meinen namen
wie die anfangsbuchstaben
von unbekannten wörtern
ich bin auf einer insel, die
aussieht als sei alles um den mond
herum ausgelaufen
die aussieht wie das straßenlicht
unter dem ich grau werde, wenn ich
angst habe.
ich vermisse dich.
wer nicht weggeht, der wird auch nicht wiederkommen
wer unter seinesgleichen bleibt, der bleibt allein. und wer allein bleibt, der verlernt das sprechen
wer immer alles weiß, ist ein gott, an den nicht mehr geglaubt werden muss
zeit verschwenden: am leben bleiben
ich ging nicht nach
hause zwischen den knallenden
drachen hindurch
meine pause dauerte nur ein nicht
erlebtes jahrhundert
alles raschelt, als würde der wind
zu blut
wenn man die welt kennt, in
der man mit offenen ohren
einschläft
die tage hören auf.
kanzler kohl hatte nie
die absicht, eine mauer
zu stürzen
und ich glaube, mit der zeit
bedeutet alles mehr
so, wie der krieg mehr bedeutet
nachdem die männer mit
taschentüchern aus den zügen
gewunken haben
dir ist es erlaubt
das zu tun auch wenn
es der welt nicht erlaubt
ist
wenn die zeit rast
weil sie zeit heißt
und man am wenigsten
zeit mit sich selbst
verbringt
zuhause laufen die vögel
auf der luft -
weil es anders sein wird,
als es ist, ist es anders
denken dauert zu lange und
man ist zu früh -
man findet sich wieder,
nachdem der tag ins meer
gestürzt ist
ich kann nicht einschlafen,
wenn ich meinen herzschlag
höre
ich habe das letzte bison nicht
erschossen in
polen
es klingelt an der haustür, ich gehe
hinaus und schließe ab
(so viel nächstenliebe, dass man jetzt schon
den nächsten wählt)
wo liegt amerika, und wo liege ich?
wut ist nur etwas wert
ist man auf sich selbst wütend
plötzlich aus der rippe eines gotts
entworren
plötzlich angst in der versteckten nacht
plötzlich brennt die lichterkette
plötzlich ein bienenschwarm in
deinem geilen maul
plötzlich dreht sich die welt auf
der stelle
plötzlich weißt du alles und
sagst nichts mehr
die einem alles sagen
was sie nicht denken können,
das sind nicht die hungrigen, die
einsamen, die liebenden, die
neuen,
kein kommunist, kein faschist,
kein freier, kein geier,
kein untermensch, kein unmensch,
kein präsident, kein letztes hemd,
das sind kinder,
die wissen, dass sie kinder sind.
und in der sommernacht leuchtet alles von innen heraus, wie ein flüstern
der morgen kommt, weil die
sterne bleiben
der krieg geht, weil die soldaten
bleiben
hitler ist ein toter mann
im sommer schläft man draußen
alles blendet, und die nacht
ist hell wenn man die augen schließt
aus ruinen ersteht man nicht
auf man schafft sie
beiseite
das meer richt nach zimt
und zweitschnellsten denkern
schwarze löcher in einer blinzelnen nacht
ich sah den berg, unter dem ich schlief
du sagst etwas über meine augen, ich
starre in deine
wir liefen auf neuem gold
und der mond geht auf am morgen
salz im mund, und zum abschied nehmen wir das meer
mit
ich habe zwischen den betten geschlafen.
wovor mich keiner warnte,
das bleibt deren geheimnis
ich sah alles und
blieb ruhig
wie ein klassenfeind.
als jemand dann sagte,
"verführe mich!",
da war ich gerade so erwachsen, dass
ich wusste, dass ich mal
ein kind war
ich habe mich erschrocken
als du geseufzt hast
ich werde mich nie wieder
erschrecken weil
du nie wieder seufzen wirst
es ist nie wieder zeit, und
das warme blut an deinen
händen
kommt von dir selbst
du bist der letzte inquisitor -
sag, glaubst du jetzt
an mich?
was passiert, wenn sie näher kommt -
wenn ich meine beine gegen
flügel eingetauscht habe?
man will die worte loswerden
so, wie man das leben nicht loswerden kann
man lässt die sonne nicht herein
sonst wächst man noch, bevor
man isst
man besticht sich gegenseitig
und glaubt an nichts genug
um es anzuzweifeln
deine stimme, wie von einem
zahnlosen gott
die luft wird zu einem mückenschwarm
und du fliegst immer noch nicht?
du musst wohl
der mann sein, den sie erde
nennen
der mann mit zu großen füßen
für das all
im leuchtturmschein
erblindet die see
als ich die
ganze nacht herausfische
wie einen schreienden aal
und auf ihr stehe
wie ein toter französischer könig
bemerke ich, dass ich nicht
auf wasser gehen kann
und schlafe ein mit offenem
mund
man will zu allen zeiten
schlafen ohne morgen
wie der machtlose sich
zerstört
bleibe ich
unter einem himmel, der so
blau ist, als sei man
feuer
höre ich ferne stimmen, die sich
nähern wo ich doch
nicht mehr bin?
wenn du deine augen schließt
ändern die schatten ihre farben
und das gold der inka
das nazigold
und der diesjährige sommer -
schreib schonmal die rechnung für
den hänker.
wir haben die wurzeln am stück geschluckt
als es keine früchte
mehr gab
wir lügen nicht, wenn wir sagen, dass wir schweigen
niemals schreiben, wenn es auch gesagt werden könnte
das ende naht, meine freunde - nähert euch darum dem ende!
melancholie heißt, die trauer zu verlieren und nichts an ihre stelle zu setzen
ich komme heim
niemand kann mich sehen,
wenn ich sie nicht sehe
bis ich mich sah
die russische literatur verbrannte
und heimkehrte
nicht nach athen
nicht nach tel aviv
nicht nach amerika
sondern zwischendurch
gläubig geworden
ich stand daneben, als es niemanden
mehr gab
gott ist mein hirte
ich bin ein wilder hund habe schon
so manches mal kapituliert, als
es mich nicht betraf
im sommer ist es, als wären nie
alle erstgeborenen gestorben
wenn die mücken summen
wie stiere in spanien, die ich
noch nie
gesehen habe
nein.
ich bleibe auch nach dem krieg
versteckt
man wusste auch vorher nie
bis man es
wusste ...
nein!
man lebt, weil man frei ist, sich
als lebend zu bezeichnen,
und unter diesen bäumen fühle ich
mich als schliefe ich unter der
erde
ich sitze in behaupteten
jahrhunderten, gehe zwischen
menschen, die beide
augen zudrücken, zum ersten
mal wurde es nacht, als
ich dich sah, aber mehr auch
nicht.
hierzu: es bleibt beim alten, wenn
das neue das neue
bleibt
meine unbekannte helene
kriegsgefangene, dienstverweigerin
gott hat den ballast abgeworfen
ich bin niemandem etwas schuldig,
ich begrabe mich jede nacht
natascha, wenn im himmel weder tag
noch nacht ist,
darf man dann hoffen?
der letzte tag ist der
gleiche tag
die lichter sind tote geister,
oder der moment, in dem
ich dir den mund
zuhielt
die zeit vergeht auch ohne mich
nur mit mir tut sie das
schneller
man sitzt am rande
hinter einem nichts, vor einem
alles und man fragt sich:
ist man zuhause?
bleibt der himmel tod?
fängt es an zu regnen
wenn du sprichst?
ich habe burgen gesehen
und nie berge
verbrennst mir die zunge
in einer weißen frühlingsnacht
hast das rauschen schon von weitem
gesehen und
bleibst unter der erde
du warst auf einem porträt in new york
bevor du gelebt hast
jetzt hast du noch nie
nürnberg gesehen
in deiner vorstellung
schaut die welt von außen zu
es darf nicht um mich gehen
wir alle nur köche auf der
expedition, hast du dir einen
vater erfunden?
südafrika nie gewesen, nach
portugal zu fuß
meine hand auf deinem kopf
ist nicht gottes hand
aber dafür hält sie kugeln auf
einer lacht am ende
weil er alles verloren hat und
immer noch schwer genug ist, um
am boden zu bleiben
einer möchte mit dem präsidenten reden,
spricht aber nicht
dessen sprache
die sonne beißt, und
man kann sich nicht im meer
verirren
in den augen eines fremden bleibt
mir nichts erspart
bleibt, dass ich aussehe, als würde
ich warten
während ich in der erde nach wurzeln
grabe wendest du
den blick nicht ab sondern
schließt die augen
ich habe den wechsel der jahreszeit
gehört
ich bleibe dir nah
so wie man niemanden fernbleibt
bleibt man allein
man fährt am himmel vorbei
man läuft übers meer
man merkt sich gesichter und
hat angst vor gespenstern
was über das leben schreiben
wenn es endlos ist
weil das ende
endlich ist?
vielleicht titanenwahn
alles überblicken und wie
eine überraschung verstecken
wer alle wörter der welt sagt, der
fühlt am ende nicht nichts,
sondern einen trockenen
mund
in mir zirpt es schon wieder
ich bin die kleine lösung des traums
wirfst sand ins getriebe, wirfst
sand in meinen mund, meine zunge
ganz locker, ganz locker
als hätte ich noch nie gesungen
der atem des meeres,
der rückenwind auf dem
hinweg ...
die baumkronen verfangen sich
die sonne war eine pelzige zunge
das leben kein wedelnder hund mehr
alles grau, als hätte die see eine idee
gehabt
es huschen keine tiere hervor
auch keine menschen
vielleicht doch ursprünglich
getäuscht
meine damen
meine herren
ich sitze in keinem flugzeug
nichts darf mir leid tun
gläubig starrst du,
wie der zeppelin verbrennt
ich wachse den weg
von dem ich kam
ich bleibe dein, so wie du niemandem
bleibst
unter diesen gesichtern verfault
die nacht
frischer schweiß, kein blut
wo der sommer bisher nur
weiß war
was kann das wichtigste sein
wenn man frei ist?
es bleibt dabei, drinnen die
blüten um meinen nackten körper
alle gingen um 10
ich bleibe allein, und tolstoi spricht
zu mir als spräche er mit sich
selbst
alles brennt im innern
ich schlafe zum ersten mal
während des goldrausches
ich schreibe in der stille, weil ich
will, dass jeder aufhört, zuzuhören
ich bin ausgewandert
und bleibe auf dem meer stehen
es ist noch nicht warm genug
es brennt im innern
kippt die leuchttürme um wir
wollen unter uns bleiben
in der scham, aber ohne gewissen
wollen wir enden
wie die filme aus dem süden
in der vaterlosen nachkriegszeit
alles bewegt sich, die geschichtsschreiber
zum beispiel
gehen nach hause
bei borodino haben
wir geschlafen wie auf einem
schiff die
augen zu und durch nichts
eine träne mehr ist besser als blut?
du polierst deine waffen ich
schreibe etwas schönes und bin
morgen weg
und die nacht ist nicht nach einem blitz vorbei
ich schmeiße vögel vom
balkon du fängst
keinen einzigen auf
jeder gedanke muss verschwinden
damit er funktioniert
du bist in einem fremden land
und zwitscherst nicht
wenn alle wurzeln klingeln
hälst du dir die ohren zu
es regnet nicht, sagtest du
jetzt sehe ich aus wie ein
unfreiwilliger
jeder darf sich natürlich fragen:
den menschen freiheit geben
oder was zu essen?
genauso wie alles nachwächst,
wenn man nicht hinsieht -
ich tanze zum ersten mal mit
dir, unter napoleonischer flagge.
wir haben angst wie herausragende
menschen, sperren uns auf dem klo
ein.
morgen werden wir gefragt wie
die welt funktioniert
ich frage: kennen wir uns nicht von
irgendwoher?
warum bist du?
weil du nicht sein willst?
bin ich auch so?
wir sitzen auf staubigen straßen
die roten kommen vorbei
sie sagen: ihr
seid unfrei! wir
sagen nichts, aber denken uns
das gegenteil
könntest du den tod anfassen
er wäre nasser samt
im innenhof die
afrikanischen intellektuellen
der mond desertiert
die katze bellt
du redest nur mit
mir
du redest nur über
mich
die revolution ist wie ein gott:
sie kennt sich selbst nicht
und seehofer:
religionsfreiheit -
freiheit von der religion?
oder freiheit für die religion?
jeder weiß es besser heißt,
dass jeder es besser wissen kann
mein herz ist die innsenseite des mondes
keine nacht entfernt vom
meer
die übrigen menschen fühlen
sich an wie du, wenn
du nicht da bist
es ist ja kein geheimnis, wegen dem
ich bei dir bleibe
ich muss im stehen schlafen,
ich muss niemanden ausrotten,
meine wörter sind keine
herbstbäume mehr
im schlaf fällt dir auf
dass niemand müde ist
du bist ja eigentlich der hochstapler
der sich verliebt
nur manchmal bist du außerhalb der
seele
ein niemand,
dann aber küsst du sie zum abschied
und siehst aus wie
jemand.
du fragst mich nach
meinem gesicht ich
höre auf zu fragen
steche die zeit ab, damit
sie einen heldentod stirbt
"alte männer bleiben im
haus sitzen, uhrzeit unbekannt,
sind sie die einzigen fremden hier?"
denn ich starre dich an, und du
machst die nacht zu, damit
nichts herausfällt
du bist gewohnheitssache in
der heimat, die flüchtenden mädchen
lächeln dich an.
aus schreck schläft die seele ein,
bleib du tod,
ich liebe den priester nicht mehr!
ich liege auf der größten leiche der welt;
ich kannte sie nicht, aber
jetzt riecht sie wieder nach frühling.
sind wir da?
ich habe gesehen, wie du
nie die welt gesehen hast -
ich kenne dich: du bist
schicksalslos, herrscht aber
nicht über das schicksal.
du schreibst geschichten über das
unbekannte,
ich lese sie nicht.
du bist schön, und du bleibst wie
ein gespenst,
das ich kenne.
ich zucke
als würde ich atmen wollen
mische mich unter die brotlosen
überlebenskünstler
ich bete gelegentlich, so wie du
gelegentlich liebst:
wir stürzen uns auf das unbekannte
wie ein gottloser gott
wenn alle augen geschlossen sind
ziehen die lichter sich aus
und man riecht und hört feste beim einschlafen
erzählte mir jemand
während es passierte
ein fremder, wie ihn jeder kennt.
jetzt gehe ich ohne dich
und du bleibst dicht hinter mir
ich habe rache geschworen und dir
vergeben, die ich nie beschuldigt
hatte
ich habe mich zu dir gelegt wie eine
tote mücke
denn du schläfst so gerne
wenn es noch hell ist
die wahrheit steht vor der
zeit, und ich bin
ein notlügner, so,
als hätte ich niemanden getötet
und würde nun gedichte
schreiben.
wir begegnen uns in einer fremden stadt
und du bleibst stehen,
genauso wie früher
demaskiert die ein-
heimischen entsorgt die
ideen, wenn alle
träumen weckt mich
zumindest keiner.
man stirbt für die revolution
die revolution stirbt für einen -
und heimat ist, sagt es weiter,
wo jeder alles kennt
und niemand drüber sprechen
muss
nie hast du geblutet
immer nur geweint
dass ich einschlafe
zu zweit
und nie werden kriege
enden, immer nur gewonnen
so, wie man das leben
gewinnt
in nürnberg war ich
nur nach dir und nie
größer als du
du ein ausländer
ich nicht weniger staatenlos
als es darum ging
die lichter vom sommer
zu trennen.
niemals waren wir zusammen
im schnee
und wer angst vor der zukunft hat
der braucht keinen gott mehr -
es richt, als hätte
mir jemand freiheit
angeboten dort
wo die zungen schlecken
ohne zu schmecken
ich streiche die wellen aus
deinem gesicht als
ob ich dich ausgrabe
nach dem ende des liedes
sind wir beide nicht weniger
einsam
es stinkt das meer
und die riesen
klammern sich an mir fest
nur du schluckst im
gegenwind
es bleibt deine sache, wer ich bin
ich bleibe hier, du kannst
es nachlesen
hier hältst du mich fest
wo die fischerleute
nur die sonne nicht mehr sehen
und wo jeder ort
gleichweit entfernt ist
sozusagen in deiner heimat.
immer sieht man fremde wieder
sie fassen dich an und
du läufst weiter
wie ein grauer messias
der du gerne nicht
wärst
es trocknet die zeit aus
in meinem mund der sand aus
einem toten kaiserreich
dieses licht kommt aus
hungrigen kindermündern
dieser schatten ist das
meer, glaube an mich
ich habe schon unwichtiges
gerettet
dein garten war nass
von motten
wir kühlten unsere wunden am
leuchtturm
warst du je im innern der erde?
als tastest du dich durch eintagszimmer
in der nacht
die andere person
ist doch nicht deine schwester?
die müden liegen
mit offenen bäuchen
und der wind heizt den schnee
von unten
ich bleibe dabei:
wer sich erinnert
vergisst das denken
wie ein ungeborener stern
außerhalb der nacht
mit einem halben lachen
im mund
wenn sie alle kippen ausschalten
und alle lichter verdecken
mit überlebenden
mit allen händen voll zu tun
zu schweigen, wenn boden
aufgewühlt wird
ich weine mit dir
du wendest dich ab und
beschließt mich zu lieben
jedes wort bleibt vergeben
denn du redest als
wärst du unendlich
dabei habe ich dich
neulich gesehen als
du einen stern ausgeschlachtet
hast
es wirkte, als wärst du
einsam darum wollte
ich dich nicht stören
zwischen gewitterwolken
und fremden frauenhänden
ich wache auf in einer
wiener vorstellung
voller gähnender passanten
ich bin jetzt frei
dabei kenne ich dich noch
gar nicht
schon wieder wärmen sie den
regen auf
du streichst ihn mir aus dem haar
als wäre er laub
ich flüchte also;
in meinem schatten
stürzen die menschen im traum.
zuhause: die unendlichkeit summt
wie eine mückenfalle:
ich greife hinter den himmel
und meine hand bleibt trocken.
an den straßenrändern liegen
palmwedel und abgefallene
flügel
ich komme nicht von hier.
an meine sehnsucht
erinnere ich mich nicht
sie ist wie von allen göttern
unvergessen,
sie ist die angst, die ich nicht
benennen darf.
die wurzel der erde
lege ich dir auf den tisch
als frühlingsmahl
sie schmeckt nach
jedermanns lippen und zerbissener luft
-
über mir nur bemalte
nacht ich habe affären
mit zuschauern
bist du ein nachtfalter
und immer noch hier,
wenn ich hinschaue und
wegschaue?
du lebst mit den ahnen, aber
sie sind nicht einsam -
fragst nach den nächsten zug
nach osteuropa,
sagst: deine halsschlagader
schmerzt im frühling
in diesem moment
fiel dir ein
dass außer uns niemand hier
sein darf
dort, wo schatten aus-
und niemand einatmet
... und deine barocke haut
berührt den meeresgrund,
ich raschle mit dem
zeitungspapier
wer übers reden redet, der überredet sich selbst
wer redet ohne zu schweigen, der redet mit niemandem
ich verschlucke den wind
und du lässt mich los:
ich schlafe ein wie du
du weißt schon
bin der erste und darum schon
nicht der letzte?
eigentlich du;
heute aber du.
am strand riecht es seltsam
nach laternen
es brühten die akkordeons
niemand berührt deine haarsträhnen,
miss marianne.
zählst die tauben -
nur die stummen brauchen
freiheit?
ich küsse dich
und alle enden
hören auf und zu.
die straßenlichter fallen aus
und alle kreise führen
nach rom -
es bleibt beim alten:
wer bleibt, kam nie
fette, alte welt
dessen wurzeln nicht trocknen
und all ihr heutigen heiligen:
gott habt ihr getötet,
selbst seid ihr es nicht
bin nie in kriegsgefangenschaft aufge
wachsen und soll
jetzt in den krieg?
alles, jedes wort nur name von
wortbrüchigen
und man redet nicht von sich
selbst -
es sind die tapferen frühlings
tage an denen
ich weinen darf
es aber nicht tue
mut heißt
die welt zu begraben
und auszuschlafen.
und manchmal nenne
ich mich selbst
beim namen
so als verabschiede
ich mich von dir,
dir, dir ...
mein kopf ist voller
öl ich habe
nur noch fürs leben gelernt
du bist weit weg
immer noch nicht weg
wenigstens ist nichts
während du nie in meinen
sachen wühlst
an meinen
erfinder der vogelherzen
der zusammengelegt versteckte geruch
von orangen
ein mund wie winterschokolade
bei jedem abschied
knistern die meere
und unsere hunde
wie ägypter am strand
am undatierten morgen
singst du
und es hallt unter
den polaroid-bildern
da gibt es keine mauer
da gibt es nur weglosigkeit
das heißt freiheit
auf dem mond
aber die sonne krümmelt
in deinem mund
und dein leben
kostet dir nichts
warum sprichst du über
etwas was dich nicht betrifft?
vielleicht, weil du kämpfst
und dein kampf nie begonnen hat?
der berliner mond gehört
nicht nach berlin
berlin, berlin!
der krieg ist vorbei!
die helden stehen da
wie engel, die erfuhren,
dass es keinen gott gibt
und an jeder straßenecke:
wie die eigenen gedanken
in fremdsprache
angst?
nicht wenn du dich auch fürchtest.
manche vergessen was sie
nie erlebt haben,
so wie wir unsere fehler vergessen.
ich habe meine flügel beschnitten
um durch die tür zu passen
und die reste
den geduldigen vorgeworfen.
ich wäre ein
wütender krieger
ein sinnvoller tod
darum bin ich herrscher
geworden?
unter diesem erdende:
es ist als würden
alle sterne
mücken töten
die blauen nächte kommen,
ich häute meine flügel
wir lieben, und wir
kehren heim zu unserem
letzten verlust
wir weinen wo die see sich
weigert
in meinem
unbeweglichem feuer
trafen wir uns,
du wolltest die nacht
schon zusammenknüllen.
ich fasse dich an
damit du
nicht mehr umzingelt bist,
ich fasse dich an und
die ungezählten vögel heben von
dir ab.
ziehe niemals an den wurzeln:
vielleicht stürzt die welt
auf dich;
du versteckst dich
in der nacht
küsst die nacht
verlässt die nacht
schläfst ein in der
nacht.
"nach hause
kostet extra"
köpfe einen stern und sperre
dich ein im freien fall
dieser flügellose vogelfreie hat
seine schuld schon beglichen
das leben ist klüger als
die meisten und trotzdem
gibt es nicht nach?
an meinem fenster entlang
fließt das meer nach hause
ich bin kein heiliger denker, darum bin ich vom himmel gefallen
denken unter zeitdruck: sich erinnern
unter sonnenlichtern: mein schatten schläft
ich habe die welt tödlich verwundet; sie sackt vor mir zusammen und fleht: "bitte, lass mich nicht sterben auf des feindes boden!"
die sterne sind einsam wie wassermassen
immer ist die welt alleine für sich
nie war ein gesellschaftskritiker kritisch genug, sich selbst als teil der gesellschaft zu sehen
wer immer nur rechts oder links geht, dreht sich am ende im kreis
die deutschen: mal zu viel, mal zu wenig, aber immer geht es irgendwie noch besser
lebe deinen traum, und du wirst mit ihm sterben
der philosoph hat verständnis für alles, weil er alles versteht
den willen ohne widerstand gibt es nicht; man will immer etwas, was man noch nicht hat
und in deinen worten liegt keine angst vor den sternen am tag
woher kommst du?
nicht aus einem land, nicht aus
einem himmel, kein gefallener,
kein liebender, aber nicht unbedingt kein
geliebter, kein könig, kein königssohn,
kein niemand, kein jemand, kein
dichter, kein schlichter, kein
lebender, kein sterbender -
du in meinen erinnerungen:
willst du die sterne beerdigen?
an deinen perlenden ufern
möchte ich
das fliegen lernen müssen
in deinen wäldern verstecke
ich mich
zu dir
nie möchte ich
das leben lernen
sondern lebendig sterben
und wenn im winter
die luft zu leicht wird
wird die erde schwer
von himmellos toten
sich zu entdecken heißt zu wissen, wie man sich versteckt
was mag ein vogel denken von gott und der welt?
eine interpretation ist die unendliche geschichte, die nie niedergeschrieben wurde und auch nie niedergeschrieben werden wird
und wie die wellen das meer unterwandern
so wandern wir heim,
in die ferne
während wir den abgestorbenen
winterhimmel entsorgten,
viel uns auf,
dass wir uns hätten lieben müssen,
wir überlebensgroßen
kitzle die nacht
der morgen wird dich auslachen
wer hält dir die sterne
aus dem hals?
plötzlich stehst du in meinem
bild, und ich habe nie angefangen,
zu malen
ich und du, wir treffen uns
in geheimen nächten
köpfe einen stern und sperre
dich ein im freien fall
dieser flügellose vogelfreie hat
seine schuld schon beglichen
das leben ist klüger als
die meisten und trotzdem
gibt es nicht nach?
an meinem fenster entlang
fließt das meer nach hause
dies ist die beste aller welten:
wohin soll ich flüchten?
es schiebt sich die welt vorbei am leben
ich halte mich fest so, wie sich
schiffe ins wasser krallen, um nicht
zu ertrinken;
plötzlich bin ich unter lauter
fremden enden
aber darf das leben
sterben?
oder am ende, wie immer,
nur ich und du?
leg die zeit beiseite,
mein gott,
damit tötest du noch die toten.
ich bin ein neuer mensch:
ich zähle die vögel am ufer,
die nicht schwimmen können
wie viele lügner sind im himmel?
wie viele tauben noch dazu?
in der dorfmitte verkaufen sie
unrealisierte hoffnungen -
ich bezahle auf rechnung.
unsere gesichter erröten tag
für tag: ein zeichen für
unsere unverwundbarkeit
die vögel ziehen keine
vorhänge mehr
der wind hat den himmel ersetzt
die wintersonne ist einbruchssicher
und bereits verstaut.
die straßen glitzern zu zweit,
und die meere begraben die meere
wie goldener staub
der müde wald zittert
als wolle er
kolonisten von sich abschütteln
auf hoher see
ich habe einst in ihm geschlafen
wie ein vogel im flug
oder jemand, dessen lippen
sich beim beten nicht
bewegen;
so als wären die straßenlaternen
kinder
beugten sich die bäume im wind
sei kein weltenloser,
du ganzer mensch
öffne dir einen himmel und
lebe in ihm wie in
einem haus im sturm
du großer mensch! passe
auf, dass du nicht an die
nacht stößt
tu deinen ersten atemzug in
der unendlichkeit
in einem gebrauchten moment,
nicht weit von minimalen sonntagen -
ausgeschlafen und unter allen
seltenen freunden
so zukunftsträchtig
müde
die mäuler sind gestopft
mutter erde ist im mutterschutz
(eine liebende göttin - ?);
und wir sind so frei
so frei sind wir
dass wir manchmal nicht wissen
was mehr zählt:
die freiheit oder
wir?
ich stecke im innern des drachen
wie in einer liebesnacht
starre durch das maul und sehe alle
tagesanfänge dieser welt
tagesfänger klauen mir die nacht?
zumindest die liebe
bleibt
wenn der himmel sinkt, steigt dann schon die erde?
wenn man nichts dem zufall überlassen möchte, sollte man erstmal aufhören, an ihn zu glauben
alles ist subjektiv - aber manches ist subjektiver als anderes
liebe - wenn alle wörter genutzt wurden, um schiffe zu bauen
ein gesetz ist eine herrschaft ohne herrscher - oder die herrschaft des mächtigsten herrschers, des toten?
das leben dient dem zufall wie einem könig
jede verlustangst ist die angst vor dem verlust des verlusts
jede schule im leben: hereingekommen, um schlau zu werden. herausgekommen, um zumindest etwas zu werden.
um die finsternis zu überwinden: sie anschauen?
weltkrieg: die ganze welt ist im krieg - gegen wen eigentlich?
nietzsche ist wie ein gott, der zum ersten mal auf die erde tritt
das innere der erde wird
nur nachts beleuchtet
dort auf dem sternenfriedhof.
gleich links, welche jahrhundert-
wende meinst du?
der geruch der gräser, auch nur eine
vogelstimme
oh! ich breche
wie wassermassen,
regungslose sterne,
freie geister, die
die marianne zu küssen versuchen. -
am ende meiner tage
kommt erst einmal die bettruhe
verehrer der sonne
untereinander beglückwünscht ihr
euch, denn nur schönheit kann
blenden
ihr, die ihr euch unter der sonne
kleider versteckt im
sommer
die euch viel zu groß und
auch aus anderer zeit sind
ihr haltet sie fest wie
ein totes, aber gläubiges meer
"wie die, die ihr ganzes leben
wurzeln in die welt schlagen
und eines tages auf meer stoßen -
wie die bin ich
nicht aufgewachsen
sondern verwachsen"
ein kind bestaunt einen
wald im wind
und wird von der mutter
nach hause gerufen
ich bin weder lebensgroß noch
glitzern die distanzen
in meinem schlafzimmer
(wie in guten alten dunkelblauen zeiten).
dieser boden gehört den entdeckern
den göttern im königreich
darum laufe ich auf ihm
mit dem staunen derer, die
aus der natur verbannt wurden
ich bin ein drache den man
über die welt gespannt hat
unter mir singt die liebe, die
nicht lieben kann,
spielt auf zweideutigem flüstern
in vollen ewigkeiten
aus stein, holzkreuz und kerze
aber führe mich, wie mit
verbundenen augen, durch
die stimmenschwere luft
an der küste
und vor den mutigen
bergen
führe mich durch die neue welt,
diese, die nur boden und himmel hat,
wie einen zufriedenen sklaven
der ich nicht bin
über uns ist nur
wüstenschnee wir waren
uns fremd wie freie es sind.
wo werden wir sein
wenn alle flügel der welt
die erde abdunkeln?
wieder warten auf den frühling ... -
der mond, satt wie eine
blüte; die gefalteten stadtvögel
horchen auf, einer ist
ganz welk vom regen.
du fragst einen wanderer nach
dem weg er grinst so
wie jemand im schlaf
grinsen muss.
wie mit der angst der vögel
zittern wir, sterne am nachmittag
verwurzelte kathedralen, die
nie den himmel lieben werden
lichter tasten dein gesicht ab wie
eine fremde hand?
wir wurden befreit aus unseren träumen,
die wir uns nicht ausdachten
es sind verlassene orte, an denen
es summt, zirpt, betet, knistert,
klirrt und gitarren laut lachen
an denen gräser im wind
stürzen und niemand an den
wurzeln zieht
nur hier kann man sich sehnen
nach regenwald
ich stehe vor der freude und sie
ist eine wolkenlose nacht
ich taste sie ab und meine finger sind
wie ersatzanker
ich hatte brieftauben geklaut, und sie
wurden zu schmetterlingen; ein alter
mann sagte mir, das falsche sei auch
nur ein anderer mensch. am nächsten
morgen starb er. so, wie ein
schmetterling eine libelle
küsst
wenn ein mensch die welt tragen könnte, könnte sich die welt dann nicht selbst tragen?
gesetzt, zeit ist ein fluss; wo ist dann der ozean?