du sowieso
in meinem letzten heimatort
hier bin ich, und bin kein
prophet mit orden
kein blumenverkäufer zwischen
unbesetzten augen
ich habe keinen balkon, und ich
rauche auch nicht
ich wohne nicht in deiner nachbarschaft
aber direkt daneben
ich warte, bis die sonne aufgeht, um
das licht auszumachen
Donnerstag, 28. Dezember 2017
augenkontakt stadt
verdunkeln
welt, sei ruhig
nicht zu wecken die, die
unter dir für immer schlafen
(darf man das?)
und verschlafen die vergangenheit
wie ein heimatsdorf.
welt, sei ruhig, sonst
wirst du noch entdeckt
von denen, die lauter sind
als du,
die neugeborenen.
welt, sei ruhig
und flüstere zu niemanden
er wird es dir danken.
Dienstag, 26. Dezember 2017
aphorismen
hieronymus bosch: mensch, der mensch bleiben wollte
der krieg will den frieden, der frieden will den krieg
ein freier mensch: ist er denn menschlich?
gegen den eigenen willen allein sein: frei zu sein unter freien menschen
geduld ist die einzige zukunft: in ihr läuft die zeit ab
das problem der liebe: die liebe lieben, aber als wäre sie eine person
für eine nacht
eine nacht, gemacht
für die liebe einsamer
gotteskinder
es braucht schon einen ozean,
nicht zu weinen
und eine sonne, um zu sehen
mein freund, verliere dich
damit jemand dich wollen kann
so namenslos warm
zugbein
es reißt, verwurzelt in
winter- und sommerlicher
ruhe, keine schweigenden
unter dem regen, es zischt,
es klappen sonnen, zusammen
fällt ein blatt, es raucht und riecht,
es stirbt und stöhnt, es lebt und
log, es ist geboren und gefällt -
all das
anderswo
weihnacht
es hallen die autos aus
der nähe wie unter stille versteckt
der atem gottes treibt aus
schornsteinen wie eine
kriegsphilosophie und
niemand zuhaus, der sich beschweren könnte
wo kein kläger, da kein richter?
fremdsprache
und ist der himmel
abgestorbener wind?
ein meer, das zu sich selbst
spricht?
ein leuchtturm im sommer?
und liegt dir die welt zu füßen
merkst du, dass du noch
auf ihr stehst
babylonisch?
die bäume wurden blutig geschlagen -
sie wachsen,
ohne größer zu werden
einsam,
mit meinem blick
durch ein fremdes fenster
und du versteckst
die dinge wie der himmel
es tut
grenzerfahrung
ein einsamer phönix
ist niemals allein
die landschaft winselt wie eine
einheimische enttäuschung;
einer stirbt und sagt, er sei schon
tot
ode an europa
oh, du!
ein unbekannter weg zur heimat,
ein starker wille, weil
du dich selber überwindest
bezwinger der zeit,
weil du, schneller, ihr davon
läufst
so hell wie ein fetzen nacht am
brennenden sommertag -
oh, europa! wärst du ein mensch, du
wärst keiner
für frau b.
im unabhängigkeitskrieg,
pulverrauch im himmel und ein nahes meer
schweres blut und segelschiffe
eine fahnenstange in zitternden händen
ein wille ohne wunsch,
fällt der freie mensch
um freier zu sein
blind
bilderlose lichter wie
ungeborene namenslose oder
namenslose ungeborene
zu flüchten, an jeder ecke in
jedem auge
es brennen die zimmer der
liebhaber in stummen
städten;
blicke niemals ins auge des leuchtturms
tief!
hoch!
der himmel blutet, während
er flüchtet
er blutet; tastende schatten dürfen
nicht erschrecken
ein vergrabenes weltreich
die trauer kommt schon irgendwann
für irgendwen, wir küssen uns
unter straßenlaternen
Samstag, 16. Dezember 2017
samstag morgen
der verirrte wartete
der himmel klärte sich und gab
den blick frei
auf friedliche tote und toten frieden
auf flügel der flüchtenden
auf gefälschtes licht
"ich ziehe in ein fremdes dorf
wie ein zugvogel"
gedanken des k.
sich wie ein gott auf erden
verstecken
alle namenslosen blicken in dieselbe
richtung wie ich,
verheimlichte kriegsgefangene
führe blinde sterne zurück in ihre
wellblechhütten.
zeitverschiebungen sind metaphern,
erinnerungen an ewige jugend
plünderer, am ende eines buches
ich komme aus einem sehnsuchtsort:
einem ort ohne sehnsucht
schmerzbefreit, falle ich wie die
see vom leib
und verstecke mich wie ein einsamer
die heiligen greifen mit toten händen
in die erde
und ziehen sie dreckig wieder heraus
es werden wertloses gold und
schiffe angespült
geisternamen
niemand hat keine eile
an diesem tag
weder in den dörfern noch
auf unverlassener see
eilen sie nicht, zu sehen
den unsichtbaren menschen
von fremden orten mit un-
aussprechbaren namen
leise
fußspuren liegen wie leichen
die sanfte haut von romanfiguren
tastend über risse im duftenden holz
der schnee gespuckt und gespien wie
worte der wahren wütenden väter
wie aus dem labyrinth
gerannt
das andere sparta für welche wanderer?
sieg
der atem der toten
summt heute
wie erblindet kann ich über
das wasser laufen
wege wo sie vorher
weiter waren
ich kapituliere, ich kapituliere!
denn ich habe diesen krieg
nicht begonnen
Sonntag, 10. Dezember 2017
jahresende
der welt das maul zu
stopfen schmilzt der schnee
nicht auf kaltem stein -
wie erfundene küsten ohne menschen
notgeborene drachen in austerlitz
wann überragen bäume den himmel?
münster, hierzu
die spitzen deines rocks
neben preußischen leichen
einer toter als der andere
und ein schwarzer himmel
als dürftest du die ersten treppen-
stufen besteigen
anden
es grinst ein verwundetes
pferd die schwärze
vor und nach dem schnee
du siehst das meer
ich sehe deine augen nicht
buchse
als wenn blinde seelen
sich verstecken
die bäume knicken, die wurzeln
greifen mit zitternden fingern
der wind wird zu rauch
zu vogelschatten und
menschlichen menschenleben
nahe moskau?
keine wunden
der himmel liegt erschlagen da
dein nächtliches blut ist nicht rot
jedes menschenleere schiff sinkt
auf diesem neuland
starben die vorfahren
erneut
als würde das meer in
boote flüchten die ruhe ist
unübersehbar -
von den fernen orten zu den
fernen orten wie
glühwürmchen wenn
alles schläft
nahend
deine stille, wie wahllose
wurzeln nur stumme
im amazonas
die sterne rücken enger zusammen
die nacht hat keine rinde mehr
die kälte der letzte gast
Sonntag, 3. Dezember 2017
widerstehen
die welt liegt vor dir wie
eine ausgewaschene wunde mit
blutenden himmelsadern
die vögel drängeln sich keiner
will zuhause sterben
jeder verlierer versteht den feind -
promotion
hier war einst ein taubenschlag
wo gott keine flügel brauchte
die luft ist laut wie verwundete auf
dem schlachtfeld die vorhänge rasseln
die fenster hinab
eine welt geht unter in die nacht
und wir mit ihr
irgendwo in mitteleuropa
krähen beißen den himmel
und du setzt den finger auf die lippen
du verlierst zeit, mein bruder
sagte ich
die erde vergisst tote, aber keine
wege
die strommasten tragen sich
gegenseitig im augenwinkel
wie verwundete der
jahrhunderte
Donnerstag, 30. November 2017
portugiesischer kaiser
ich fühle
den atem von söhnen
und töchtern
auf den lippen
ich bin ein feindloser feind
eine himmelswurzel
sturmfest in der dämmerung
ein wort
ein wort zu dir, wo
dein atem wie jahrhundert-
weite sommerluft die die
blätter wie knospen mit der
fingerspitze streift -
wie schiffe, getragen von
tiefer unendlichkeit
und tragend jedermanns gold
ein wort zu dir, wo
der warme regen perlt
von deinen lippen wie
holländische namen und
das meer, auf dem ich kam,
lauscht nach stillen schiffen
und gedenkt seiner überwundeten angst
ein wort zu dir, wo
sonnenblumen gepflückt wurden
im farblosen wind
deine augen wie das holz
aller schiffe, die durch wellen gleiten
wie durch nasse gräser auf bergen
ein wort zu dir,
ein voller mond
und deinem wandernden körper, dem meer
das in all meine wörter floss
als ich in dir schwamm
niemals
während der geisterschlacht:
die lichter weiter weg als
der tod
als würden sich die gestirne durch
fremde, stille dörfer tasten
an den bäumen hängt der nebel wie
ein alter name
für den hinweis
jede flucht
keine verweigerungen
älter zu werden als der tod;
alle zeiten wachsen
in den himmel und die erde
über eine ideologie
rote flaggen vermischen sich
nicht mit dem schnee
die beste aller zeiten; himmelssucht
die stimmlosen menschen stimmen zu
wochenende
keine entfernungen zu kennen wie
die wunden im winter
überleben ohne lebensgefahr
jemand sagte mir:
"der krieg steckt uns nicht in den knochen
dann wären wir schon tod"
ode
warum wir?
hast du jemals die anderen gesehen?
ein land, luft hinter den bergen
ein land, die höhle der nacht,
weil jede stumme stimme
keinen stimmfang betreibt
nebenlinie
durch die lichtung fliehen -
in den baumkronen
blieb die stille stehen
das meer hält sich fest
alles blickt in die welt, als
sei es vom licht ertappt
Mittwoch, 22. November 2017
für alle
die erde wächst
der himmel schließt die augen
als könntest du keine noten lesen
sprichst du mit mir
und das meer flimmert
wie neue filme
erdball
geflüchtete nächte, verstreute die blüten
des meers
der atem eines vogels und die
körbe auf den köpfen
dort, wo sich die sonne vergräbt
die augen eines lippenlosen entdeckers
Montag, 20. November 2017
für jedermann
die sirenen glitzern hinter den
augenlidern
fahrräder und angeschossene jäger
ohne blut
die nacht, ein gescheitertes staunen
heilig
es starren tausende augen
die sich nie geschlossen haben
in königreichen zu leben
und ruhig sein zu müssen in nächten
aus fernen ländern mit
pünktlichen meeren
leiden
flüsse, alt wie der wind
abgenagte kriege und
entkleidete kirchtürme
ein winter im geschichtsbuch
deine hand streift über die gardinen
an einem anderen ort
appell!
die reisenden bleiben auf
ihren rädern sitzen bleiben
immer in der nachbarschaft
bleiben näher und näher
bleiben!
zurück?
die bleibenden
kennen keinen sonnenbrand
schatten kennen keinen dolchstoß
und die unterdrückten stürmen zur sonne
Mittwoch, 15. November 2017
graue kälte
am rand eines ungenutzten
weges wurden schiffe, sonnenblicke
und namen weggeschafft
ein mann weint leise in
mir selbst
und bedankt sich später bei mir
momentfrei
ein verwundeter blickt in den
nachthimmel und sieht
nackte funken
alle musik der welt verstummt, denn
sie spricht mit anderen
nur er, lippenlos, erzählt davon
wie er einsam stirbt
Montag, 13. November 2017
morgen sind wir frei
das knistern der köpfe
die sich schlafen legen
um der stille zu entkommen -
der atem eines unsterblichen
im winter
die bettler wie die einzigen
eingeborenen
und lichter wie insektenflügelschläge
post
über bochum, ein heimatloser
himmel ein weg entlang adern
die in den himmel wachsen
himmelstief gestürzte geister -
gebete und thesen drucken
griechen
wir sehen das tor zur welt!
weg mit den augen, die nur den ohren
folgen können
weg mit den wellen, die vom wind
befreiten sklaven
weg mit den ländern, die nie ein
gott verlassen musste -
durch das tor zur welt, unserer
heimat.
deutschland
zu einem plötzlichen himmel
ein schlafloser tod
für den, der immer wacht
wie ein wartender bote
dies, ein altes land
das nie sterben wird
freitag
und die wörtlichen heimat-
städte mütter wandern
im wind
in dieser nacht stehlen wir
das meer und rudern zurück
nur wie der himmel die
angst ablegt -
mittelweg
unter den opfern befindet
sich ein engel
die musik vor den türen wartet
weil der herbst nie kommt
er ist gemacht für neue seefahrer
und alte verstorbene
Dienstag, 7. November 2017
polen
kratzer auf dem lichtpanzer
all die heimatlosen entdecker
legen ihre waffen nieder
in einem sommer, geboren im winter
wo jeder atem
der eines gespenst ist
dort drüben
zwischen den zeiten; dein kuss
kam davor
die winterlichen goldfunde und
die vorgetäuschten flügelschmerzen -
wo die nacht wie ein münzwurf klingt
Sonntag, 5. November 2017
flüssig
licht schließt das meer
ab ein geist weint tränen in
frankfurt
die toten unsterblichen
kennen nur die nordsee,
nur -
zugehörig
es ist schon eine
andere welt gewesen
obwohl ich, der auf dem berg
geboren wurde, von dem
meer enttäuscht werde -
in diktatorischen nächten
will niemand ins welt-
all
Freitag, 3. November 2017
rhythmik
die nacht ist tod! die nacht ist -
schrien echte entdecker
darunter ein geflüchteter gott.
du küsst die nacht, indem sie dich
behütet vor ihren gefahren;
in einer stillen nacht schlafen
die anderen
erfahren
du hast die
pariser lichter als erstes am
nachmittag
gehört der seefahrer
verliert keine minuten, sondern
jahrhunderte
er fährt auf
ehrlichen sternen
Mittwoch, 1. November 2017
überleben
wie eine entdeckende umarmung -
den rücken freihalten zwischen ver-
dorrten himmelsfarben, in denen
vögel hausen.
die nächte werden kälter und das
warme wird
näher; ein toter stern fällt
auf unser schiff
groningen / hong kong
in den details suchst du
erinnerungen an tote berge
wie aus einem guss -
unter den zitternden schatten der
funken
woher kommt die welt? aus
buzios
einsam?
es ist, wie der
einsamkeit einen mund zum
küssen zu geben
unter einem himmel zu leben, der
mond und sonne nicht
trägt
wo der winter eine
unabhängigkeitserklärung ist
südlich
ich werde geboren an orten
die entdeckt und verlassen wurden;
jeder ort ist egal, also ist es
dieser nicht.
und die berge sind wie
gotteshäuser in der nacht
Samstag, 28. Oktober 2017
schlafzimmer
man hofft auf eine vergangenheit
in dem raum mit blick
auf seitenstraße und
blüten ohne wurzel
und die verlobten
werden sich lieben
letzter satz
die blüten streifen den hals
der nacht und unsere
lippen sind die kompletten
wellen
die revolutionäre erinnern sich,
als seien sie selbst dabei
gewesen
niemals verschlafen in norwegen
die unabhängigkeit spaniens
wo die freien wachbleiben
um in die sterne zu starren
wo fragen genauso viel wert sind
wie antworten -
zwischen himmel und der
glitzernen, kichernden erde:
die einzige frau gibt es nur, wenn
es auch andere gibt -
da liegt nichts begraben weil es
nie jemanden stört
acht
die küssenden schweigen
dass jeder mensch ein deserteur
ist;
und ich höre ein paar zukünftige
schreiend und jubelnd
sich betten in der see -
ich sehe, dass hier die sonne schläft
und der mond zuhause
ist
russland
die reißzähne der erde wie zu
einem unwiederbringlichen,
ewigen kuss
der lippen des himmels
liegt auf
den schüssen der jahrhunderte
wie engel mit platzangst
früh
wir sind der blickfang in einem
meer ohne küste
wo hoffnungsvolle hinblicken, weil sie
hoffnungslos sind;
hier halten wir jedes wort geheim,
es ist wie zögernde küsse,
fragen, ob man jemanden lieben darf
nacht vor dem 25.10.2017
wir revolutionäre
treffen uns, wo zwei nächte
ineinander fließen
wo die welt noch nahe
ist
wo der klang der richtigen wörter
verhallen kann
selbstverständnis
in unserem sterbenden berlin -
den himmel siehst du überall
warum soll die hoffnung
alt genug werden zum sterben?
alle entdecker sind
tote melancholiker
niemals
wie der himmel
anfängt zu laufen;
und wie die berührung des windes
mit dem meer
waren wir früher da.
wir dachten, wir verlieren zeit
im ungewissen
kreuz
jeden tag neu geboren
zu werden in
einen morgen mit ertrinkenden
schatten -
jetzt erinnere ich mich an dich
nicht damals
Sonntag, 15. Oktober 2017
trost?
den moment, in dem
nicht an das wasser
gedacht wird
gibt es nicht.
es gibt nur andere momente.
einstieg
dass das gewichtslose meer
immer näher bleibt.
dass die tränen
sich nicht mit dem regen vermischen
hierhin
die nacht haucht an die
fenster als wäre sie nie
dagewesen -
dabei sind erinnerungen
immer das falsche wort
ohnehin
wer in die ferne starrt
auf den starrt sie hinterrücks zurück -
wie stille kinder, die sterben
ohne den tod zu kennen
und deine küsse sind keine
wortspiele
gewissen
wo der sturm ruht
und die leblosen zeiten
schatten werfen -
die greise sehen die nicht
fallende sonne
als wäre sie ein gedanke,
auf den man nicht kam.
ich spüre deinen atem
aus unbetretenen wäldern.
nacheinander
die wurzeln der nacht
in einem melancholischen moment -
und die farblose see schläft ein.
wir: in einem traum, der niemals
schlief
im geräuschlosen wind sind
uns zwei häute gewachsen
sonntagsfrage
der griff in den himmel
begann mit einem griff
in den klimatisierten saal
hinein
und die bäume funkeln
als gäbe es tage außerhalb
unterhalbs von ihnen
und wir küssen uns
wo die wellen
fußspuren sind
und wieder
das meer funkelt mit
tausend verirrten augen
auf uns
und wir küssen uns so laut
dass vögel am morgen fliegen können -
nahe den seitenstraßen
liegt die unhistorische mauer,
unverzüglich.
zugegen
die tage
bleiben das gegenteil ihres gegenteils
und das meer
bleibt der unbestrittene
morgen
hoheit
die see liegt neben
dem ganzen
und die sterne und der
mond denken laut nach,
über jedermanns zukunft
daraufhin
wie ein vogel
ohne boden
und außer zeit
herrscht die sehnsucht von jemanden
der die welt schon entdeckt hat
wegbereiter
die wachmänner schlagen
nassen staub in den himmel,
und man stahl atlas die welt,
indem man sie ihm gab -
du denkst über nähe nach
wenn du sie hast
ein schauspiel
deine worte hallen wie
wind an keinem ort -
vorbei an den
namenslosen verfolgern,
jetzt schöne passanten -
rückwirkend vergangen
und die liebhaber stehen wie
soldaten in vergangenen kriegen
der wind entkleidet;
in der einsamkeit gibt es keine
augen
und keine unrechtsstaaten
mit ausgestreckter hand
der verstecklose ist
unter beobachtung
die welt so hell, als gäbe
es sie zweimal
und der atlantik glänzt
wie ein beliebiges königreich
Dienstag, 26. September 2017
für
die distanzen senken sich
wie das wasser im meer versinkt
dein atem wird schneller
und die welt ist schon
ich würde -
mit allem
wir sind so weit gekommen wie
die welt im wind
die lichter klirren in
den falschen vierteln barcelonas
mit dem schatten tarnt sie sich
vor der sonne
vorabend
deutschland -
wo die weite immer die nähe war
wo man ohne nähe die weite sah
und wo man ohne weite
nahe ist an des verlorenen seite
Samstag, 23. September 2017
immer nur vorherbst
wie traurige geister
verwachsen,
einer zeitlosen see
zugewandt -
dieser rücken fällt wie ein
sonnenstrahl,
unsere geduld eines gedanken
warme farben
an meinen stillen lippen
bentheim
die nervösen lichter schlafen
ein
unsere wunden bluten einen
sturm
und die dörfer liegen im schatten des
himmels
wir tauschen unsere blicke aus
als wären wir nie dagewesen
Donnerstag, 21. September 2017
karte
der wind strömt gegen meinen körper;
die liebe ist, wenn er sich ergießt
in den nachthimmel, auf dem schiffe die
sicht verdecken
zwei aphorismen
die gleichheit unter allen menschen erreichen:
ein jeder ist ein don quijote
wer frieden will, meint den unfrieden der anderen
im nachhinein
und nur draußen ist schubert
zu groß
eine blinde musik steigt auf die bühne
es heult der wind,
im schiffsrumpf, knarzend
wortwahl
ich bin in den ruinen eingeschlafen -
der krieg wird verschoben
die räder der zeit tragen
die geräderten
zum himmelszwang
infolge
wecke mich;
einen himmelslosen seefahrer
dem der mittelpunkt der erde zu füßen liegt.
die satten flüsse verschlingen dich
und du siehst die einschlagslöcher
des fallenden windes
prophet
und jeder kampf wird
ohne gewinn und ohne
verlust sein
meine größten worte sparen keine
zeit; sie bleiben, wie musik
unerhört
und tausend wege führen
immer nur zum ziel,
nicht weiter
es ist schon hier
wo die ferne nur eine
bekannte bleibt und die
nähe nah zum nahen -
der himmel beweint die erde
und die erde bleibt
so stumm wie immer
nebengeräusch
in den lichtern der welt ist
das geräuschlose klirren
ich verstecke mich unter dem himmel:
schönheit
in einer lichtlosen weite
jeder name macht verdächtig:
in paris nur das licht, nur licht
sehen
Donnerstag, 14. September 2017
15:30 uhr
der zweifel hängt ungehängt,
in meiner langen herkunft -
die dörfer hören in der nacht auf
zu atmen
und alle pastoren begehen selbstmord
nahezu geschlafen
todeswache am schlafenen meer
deine haare warten nicht auf
wind
und ich nicht auf meinen
namen
kein kommentar?
ich bin, wo das gold von den
kronen fließt
wo ich schlafe neben dem,
was nie flieht
ein beneider aller besitzlosen?
dicher mit fernweh
in meinen worten wende
ich meinen blick ab.
du übersiehst, was zurückschaut
freunde und feinde, liebe und seeligkeit -
in den spiegelsälen dieser welt
schweifte man immer in die ferne
dolch-
versteckt hallt der wind
wieder
und jedesmal, wenn dein gesicht
vorbei streift, ist es wie das
blinzeln der nacht
und die kriege sind still,
sie wurden ermordet
barcelona v
hier
wo geister das leben gewählt
hatten
in den schluchten die blutenden
scherben des himmels
wo wir nur kurz aufeinander
warten
barcelona iv
betrogene unbeteiligte
ich war nicht weiter involviert mit
toten sonnen
(du hast sie wiedererkannt) -
diejenigen bauen brücken, denen
zeit nichts wert ist
barcelona iii
die feste bleiben
ein licht das horcht
ein windstoß an gerundeten
ecken
bäume die das dach der welt tragen
barcelona ii
die verlaufenen
verstecken sich in stadtvierteln
nahe den wellen die zu nahe
für alle meisten sind
still sein, wo alle antworten
barcelona i
wo wurzeln bluten
new york zerstochen
erinnerungslos in berlin
unbemannte flaggen
neuerdings sind wir unsterblich
rad der weltgeschichte
nahe der menschenlosen langeweile
wo mein leben sich wiederholt -
zeitverschwendung? doch
wir sind zeitlos, nicht den
feind zu bekämpfen
windrad
nimm der angst ihren
lichtlosen schein
und sie wird eintreten,
wie der unsichtbare eindringling
wie eine schwache windstille
nebenreihe
die geister mit löwenmähne -
wind in deinen haaren
tote schläfer weckt man nicht und
das alte meer keucht
beine überschlagen, ich bin der,
der zu wichtig ist, vergessen und
wiedergefunden zu werden
putz
die dinge, die sich nie
ändern bleiben meine
versprechen
von mir, der namenlosen liebe
von mir, einem eigenen gedanken
und der willenlosen erinnerung
umarmung
unter zugvögeln ist
atlas auf heimreise
- deine flügel brauchen
keinen wind in der nacht
und dein licht flackert
nicht
Montag, 28. August 2017
asturias
wenn tausend augen und
stimmen scheitern
den wunden bauernrücken
gegen die burgwand gelehnt
in einer langsamen ewigkeit -
wenn sie scheitern, und es deinen
augen einerlei, ob die nacht
hell oder dunkel ist
unter linden
nackte welten im
sonnenlicht fliehen
vor - und die freien kolonisten:
lebender geschichte glaubt
niemand
dir und mir schon
verblos / herbstlich
für die unbemannten völker
bricht ein licht durch blaue adern
die züge werden weniger
und die dinge weiter weil ich
bin ohne zu bleiben
die druckerschwärze spiegelt -
außerdem
und im hinterhof probt
die zeit -
das land, aus dem ich komme hat
nicht mich gebärt sondern sich
und ich überlebe mich.
ich bin der don quijote, der
geliebt wird
zusätzlich
auf dem heimweg komme ich
her -
wie ein erfolgsloser entdecker
ertappt wird
und kein kirchenturm wächst
man selber ist immer ein stück
schneller
herzland
denn an unvergessliche götter
erinnern sich nur verstorbene
kampfkameraden:
das rauschen der fallenden
schatten
die wiederholung einer dokumentation
lebendig, wo der tod früher
nach hause geht
1 2 montag
schlaflose augen die größten
himmelskörper fallen erschöpft
in die höhe
und auf dem meer bleiben nur
die füße stehen
dazumal
und jede fremde stimme
heimgekehrt von der heimat
flüstert zu deinen ohren
wie zitternde luft und städte,
die nicht zu dir treiben wollen -
es sind die, die ihre krönung suchen
Sonntag, 20. August 2017
meinerseits
die zu trösten, die ihre
angst verloren haben -
du machst
die größten geräusche
und die leisesten
distanzen, die brücken
über asche im himmelswind
Samstag, 19. August 2017
unwetter regnet nicht
wir, die da warten unter
den gleichen -
hinter stummen ausblicken
wird das erinnern ohne verlieren
erfunden
und in meiner zukunft ist
die nacht wieder hell ohne heller
zu werden
laster
wie worte plötzlich nie
zurückkehren;
die dorfmitte liegt im herbst
und in den adern einer toten
nation fließt wasser;
und die trauer des meeres
bleibt wie die freude des himmels
eschenbach?
rattenlanger regen wie
trockene kinderaugen
und das atmen des himmels
flüstert freiheit
wir könige!
sterbende, ersaufen die tote
luft
über
die unberührte luft die
gerüche einer wurzel
wenn die meere stürzen -
in lissabon
schwitzen kolonistenhäuser
nur du nicht
Montag, 14. August 2017
Sonntag, 13. August 2017
idol
ich bin die traurigen jahre
ohne winter
die weite, die sich im fetzen nacht
verkleidet
ich heiße nicht mensch
der himmel kann nicht begraben werden -
mal
es ist, wie zur heimat zurück
zukehren und zu merken,
dass man dort nicht mehr lebt -
es ist wie ein sterbender herbst
und die begründung zur zensierung
von geschichtsbüchern
versuch
und unter den namenslosen
jemanden des schweigens schuldig
sprechen
und jemand der freiheit freisprechen -
bei tag der himmel, bei
nacht -
Donnerstag, 10. August 2017
weite
das schnaufen der welt
wie ein winter ohne boden -
angeschossen im versteck
wird man unsterblich
auf dem rückweg dachte ich
immer darüber nach
klirren
verbrennende lichter wie
alte herren sich nie bei musik
unterhalten und
nicht die angst vor dem tod
man ist ja älter als der gedanke
ja hier und heute muss kein
wort sein
für dich
verwelkte funken wie
zeitlose kriege
der geschmack eines wortes
verrat unter geschichtserzählern
blüten ertrinken nie
im lauten
einmal verwundet
die verwundeten schatten wie
ein ausgesprochener kuss
die wache stunde als schliefe der
tag nie
die gedanken sind meeresfrei
wahrscheinlich
wo die schlafwandler
überwintern
und wo nachdenken eine erinnerung
ist
wer wandert, wie ein abgekürztes
licht und sorgenlose scham
wie ein funkelnder see
Samstag, 5. August 2017
ausnahmsweise
die leichtigkeit der vögel und
die schwere der wörter
wie winde, die etwas und jemanden
verfolgen
schlafe ich in einer welt die lebt wenn
sie stirbt
in deutschen städten bleibt man erdtrabant
der länge wegen
freie menschen dürfen
nicht lügen
und ich lebe in einer richtungslosen
weite
wo immer die vergangenheit
nie zukunft gewesen ist
zustande kommen
wo die trauernden geister
gäste die sich wie zuhause fühlen
sind
und immer: das belanglose verschläft
um noch von der angst träumen
zu können
- tod ist wie schlafen
transatlantisch
immer wieder zeitlose
freiheit wie
die zukunft kennen und aus
langeweile
nichts tun -
hier jedoch: die kopflose
geschichte muss
erstmal köpfen
niemals mehr
für überlebende jahreszeiten
wie von deinen gedanken denken
die nacht steckt in
weißen knochen wenn
sie spröde werden läuft sie aus
nicht weit von hier liegt das
selbstverständnis eines
gottes
südlich
auf see ist es wie
unbedingte liebe -
als seien lichter und wellen
im bürgerkrieg
am ende wird man neu geboren,
um zuvor zu leben
in den augen erkennt man
nie langeweile
sich setzen
und wenn das hundegebell
durch den wind zum lügenden
wird -
in polen schlachten sie die
sterne aus von
himmelsluft allein
lebt man nicht;
engel sollen ihre flügel
häuten sagt man
anderswo
besser doch, man lässt
das paradies auf die erde
stürzen
gebälk
nachtlos verdunkelte
herkunft hier knistert die
stille
am boden des waldes lernt
die angst den
atem anzuhalten
zurück zu dem schluchzenden
feuer das
erlöscht erstarrt ist
metalldetektoren
der geist stirbt zwischen
nützlichen fälschungen und
in der nähe fängt die nacht
an -
auf die naiven blicken
tote götterväter hinab
Donnerstag, 27. Juli 2017
tv auslaufmodell
die neugierige hitze
in einem stimmenlauten raum
wir in einer erdschale aus
spanien
wie kann etwas langweilig sein,
wenn es doch sehnsucht ist?
zu alt geworden um über
tod zu reden
portraitiert
wie geköpfte funken
wie vergessen zu haben, dass
man sich totstellt
oder wie selbsternanntes
blätterrauschen, wellenschnurren -
für manche ein gestirn in der
kopflosigkeit
noch einer
kinosäle neben
den göttlichen schlusslichtern
im osten verschluckt sich der
regen und liebe bedeutet
zu schweigen
(darum bin ich einsam
und weise geworden)
- wir leben in einem verfrühten
jahrhundert
gesichtslos (?)
herkunftsschlau wie
ein gott auf erden auch nur
sterben will
und die blüten ertrinken
während sie auf dem wasser
schwimmen
und die sehnsucht ist
wie ein angekündigtes
ende der zeit
gewünschtes problem
wartezeiten in der
melancholie ein
todtrauriger überlebenskampf
ein denkendes gewissen -
und die welt
liegt verstreut nebeneinander
englisches pferderennen
benannte weite -
wie sonnen, die in
dunkelheit nicht fallen können
wofür deine erfahrung wenn
genug platz für alle
da ist?
mit worten stopft
man keine mäuler
Freitag, 21. Juli 2017
nachher
hier, wo
schwere bäume endlich
weiterwachsen
wo der himmel noch
nicht schwitzt
wo unbedeutende
untereinander bedeutend
sind
brüssel
zwischen den straßen
schenkt der armut leben
ein fall wie mit offenen ohren
die sich nichts mehr schämen
größe, der himmel kratzt sich
am kopf
(auf dem dorf wird die schlacht
geschlagen
in der stadt erinnert man sich ihrer
in zweideutigen wörtern)
nacht unter nächten
raub an den unentschlossenen
lichter, wie verschlafene kolosse
tagträume anderswo
hier: beidseitige herzen
marsch II
im schweigen
singen die vögel mit
sie wiederum leben nicht hier -
auf der durchreise wären wir
gerne flüchtige erinnerungen,
nur gibt es ein
ziel
marsch I
in der erinnerung
sind wir zu lange her
sagen die verwurzelten
windfänger
und die alternde
bewegung
und die sich opfernde sonne,
die kein blut verliert -
zu lange her
vorbereitung
die stille, wie eine
unbedeutende jahreszeit -
in der geisterlangeweile, ein
sowieso gewonnener überlebenskampf -
wo die erinnerung an autos
unzeitgemäß ist
erfundener traum
und im entfernten
fliehen die trojanischen pfede
flüsternd
dein sanfter fall, nasse stummfilme
dein langsames licht
um die requisiten griechenlands
schlafwandeln wir
historisch
hüpfende vögel die
welt erzittert wie vertaut
endlich: die nacht erwacht
aus erfüllten träumen
wenn ich bleibe, dann damit
du nie ein du warst
Donnerstag, 13. Juli 2017
zeitumstellung
bei schweigsamen denkern
liegen abgeschnittene blüten
die liebenden erwähnten ihre
namen der einsame
erkannte, dass sie französisch
waren
im atlantik schwimmen lernen,
wie in einem
gefärbten meer
kult
mütter des verstorbenen
sollen schön sein
mir zu füßen liegen, wenn ich
mir vorstelle
als soldat gefallen zu sein
jede angst aber:
der tod kommt immer zu spät
inserat
todesschlau,
die zeit schlecht behandeln -
ein historisches gefühl hat
man nie selbst erlebt;
bahngleise glitzern wie das
grinsen des herbst
Montag, 10. Juli 2017
freiheit
wie vögel verloren
in der zeit
bin ich selbstherrscher
verletzter wanderer ein
gelangweilter kriegsgott
bin seekranker schriftsteller
habe nur verständnis für tote
geister
verstreut heißt gesät
noch nichts konkretes
die nacht kippt um
der mond läuft aus
der staub der blitze legt sich
auf die feuchte haut des donners
denn wer alles ausleuchtet,
schläft auch am tag ein
ich küsse, ich küsse
wie der lichthunger der
nachtschwärmer
lust
in der lebensnot zu göttern gefunden
stimmenweiter gedanke
inmitten der neuen welt
alt werden?
der ungedachte gedanke:
diese wellen rauschen nicht
am rande
der abend ist verspiegelt
der himmel blau, seine nacht
weiß
all die lichtgestalten, don quijoten der
nacht, tragen helme
folgerichtig
das weltreich ohne namen verliert
tag und nacht;
eine welt bleibt klein, solange sie sich
ändert: die landluft
wie ein eigenantrieb ohne widerstand
ausgelebtes leben, immer am
leben
florenz
das leichte leben -
eine gefallene sonnengestalt
räkelt sich auf den warmen steinen
himmelsweite, denn jeder zuwanderer
ist ein auswanderer
am fluss geruchsloser stoff,
nur das wasser zerknittert
wie leere bettlaken
aus der konserve
sterne verspeisen schatten meine
weltmeere sind ausgelaufen
- ich komme von dem ort ausgedienter
tore durch die dennoch keiner mehr
schreitet -
und ich sehne mich, einsam zu werden
nicht bloß allein
balladenhaft
zwischen geschmackslosen flüssen
und einem gestürzten himmelsreich
tod den nicht fühlenden! -
aufgenommene sirenen
nur was warmes für die nacht
ausgeschlossen sein von der selbstüberschätzung
und als ob die welt
unter der sonne
reifen würde für einen flug
durch blecherne schwärze
lax
vögel überleben die neuzeit wie
der wind nicht leiser oder lauter wird
sondern lebend oder überlebend
untote enteignen, paris im winter abschaffen
feinstaub kitzelt die lungen der
fotografen, wie jung verliebt
Sonntag, 2. Juli 2017
16:00 uhr
am morgen:
es verraucht zu umfang
ausgewaschene farben an
bäumen und grashalmen
die zeit für nostalgie läuft
aus
(die menge macht unterschiedsloser
bis sie auseinander fällt)
zu viele echtträume
jeder sonntag: unverkaufte rarität
im sterben liegende zeit,
namensschutz
die welt im goldenen panzer:
wenn etwas
lebendiger ist, weil es den tod kennt
sollten wir es nicht alle sein?
zu früh
die straßenlaternen,
gefallen im bürgerkrieg -
ist das schon nacht?
der regen ist zu leise, um
den schlaf zu stören -
ist das schon nacht?
es war einmal
weltsturz -
aus weitsicht in die
zukunft geblickt
sie ist und bleibt fette beute
die vermehrten bleiben klatschthema -
wer schwarz sieht, dem kommt
nichts in die quere
Donnerstag, 29. Juni 2017
nachschlag
am bahngleis: die stille ist
mottenschwarz,
der waggon baumweiß,
die luft siegeslang,
das ende meilenfrüh -
das all soweit weg, es ist
allgegenwärtig
Dienstag, 27. Juni 2017
gaffen
zuckende zweifelsohne
auf der anderen seite der grenze:
ebenso behangen, ein gott
hätte platzangst
und die freiheit als fernweh -
in uns hinein horchend
klingt schmerz nie anders
ihr armen sänger
reißt immer wieder die wunde
auf
lieber verbluten als ertrinken
gedanken in der dorfmitte
wie die welt erklären
wenn sommerluft bedrückte
unendlichkeit bedeutet
die umzingelten sterne
sind auch stadtlichter
zu fuß werde ich
zurecht verdächtigt
und ein unwetter ist nicht
das sommerende
Donnerstag, 22. Juni 2017
schwarzarbeit
wo die zeiten ineinander brechen
solltest du sein
die revolution war nie
ein falscher freund
und immer führt der schmerz
zum tod;
nur jesus ist wirklich gestorben denn
keiner erinnert sich an ihn
nicht still (lied)
ein berg im nebel ist nicht einsam
und das laub liebt die erde doch
dem menschen wird nicht mehr bang
im sommer werden die sterne weniger
und in deinen ersten ruhen
verschlafen die nächte
und in deinen ersten ruhen
werden sonnen gemalt
und in deiner ersten ruhe
liebt man wie zu zweit
und in deiner ersten ruhe
ist die nacht nicht mehr weit
wir können nicht aus der welt fallen
aber in unsere arme
und zu rauschenden blättern, zu allen
federn ohne flügel, sie kommen früher an
nicht nebensächlich
ich bin verstellt, da nicht
im anderen
die weltwärme wie moderne
geister, sie stirbt und lebt
ihnen kann kein ruf vorauseilen, herr
sisyphus
nachtgedanke
und als wenn mein körper ruht
eine herberge für freie geister
- warum wird, was ertrank, nicht mehr
betrauert? plausible melancholie, das meer
und in der hitze werden schatten fester
vorrat
mit jedem morgen entwischt
die welt
und wenn der wind nicht mehr trägt
wird er zum liebhaber
ein kriegsgefangener, der zum
helden wird am ende der geschichte
keine straßen
über den dächern
ist man alt genug für den himmel
und unter den einheimischen
fallen die toten plötzlich auf
und was die augen sehen, bleibt
unter vier ohren
die bauten aus dem mittelalter -
wie willige schatten
im verhältnis zu
denn was größer wird, das
sprengt den kern
und alle ideenlose zweifel sollen
im herzland übernachten
wo die hindernisse
im endlosen weideland
körperlos werden
Donnerstag, 15. Juni 2017
in spanien
hier liebt man den feind
die entgrenzten besetzen
ihren schatten in der hitze
und es dröhnt, von weit her
der lockgesang der einsamen vögel
und deine liebe, sie liebt und liebt
und immer wieder dich, ohne
zweite chance
leistungsdruck
auch ein geist mit wunden
stirbt alsbald
in der hitze blühen stein
und himmel
und das leben vertut
sich
Dienstag, 13. Juni 2017
selbstportrait
himmelslos gewachsen
schreiben für jene, die es
nicht brauchen -
ein unerkannter egoist
traum der massen
außerhalb der vergessenen nächte
vielleicht gestern
große könige bleiben
unter ihresgleichen große
seefahrer verlieren den mut
aller in der einsamkeit die
langeweile der geschichte das
entwurzelte meer
untergeschoss, holz knarzt
wunde der welt
taub im kaiserreich wie
tod im himmel
vogel in ewiger nacht
die neugier endet mit
einem blick auf das meer
fachbegriff
als die welt zu eng wurde
wurde es nacht
und wir naturbelassene reihenschaltungen
luftleere sterne über dem
bett totgestellt im bürgerkrieg
zusammenlegung
wie der zweifel an der
tageszeit
denn das blut rinnt als sei es
schwerer als die zeit
und du horchst mit dem
ohr an der stillstehenden
nacht -
der wahnsinn, schweigende
überzeugungen
frühstück
der wind verliert den zug
segel verliert die zähne
es wiegen sich
wellen im schattenlosen sand
wie kopflos in den himmel
wie mit der sintflut das leben lernen
vergessen
house of the rising sun
mit jedem mensch werden
die menschen leerer
und die sterne ohne zähne
können die nacht nicht verzehren
und der aasgeier ist ein amerikanischer
adler, übersee aus eigener kraft
in brighton gute geschichten bei regen
jeder held soll sterben wie ein gott
serviert
der krieg hat sich wieder
verliebt
trauergeschichten sind gäste
der weg nach hause
die epochen werden
fallengelassene monumente
der sisyphus kann nicht altern
katholisch
minimale zukunft -
die einsamen haben die welt
schon zu oft gesehen und sterben
nicht
jeder stierkampf -
erfrischend, wenn wir unter
dem himmel zu ersticken
drohen
in einer abschiedsumarmung
menschen haben das recht, sich zu verändern
die scham der nacht sie
zieht sich aus am tag der
sonntag wurde nach paris
verlegt
wo jeder im falschen stadtteil
lebt
toscana, der nackte rücken
des himmels so
wird der verliebte dichter nie
enttäuscht
Sonntag, 4. Juni 2017
sonntag vor dienstag
ich halte den morgen
fest du verschluckst ihn
ein meer zu unseren
füßen, ein auf uns herab-
gestürzter himmel
herrscher und knecht nutztiere
sind eine reise durch die
erde wert
mr. goodyear im heimatsdorf
madame hat die schatten im
supermarkt vergessen
madame hat keine
vorratspackung in paris
madame kennt ihre geburt
nur aus filmen
madame sah die kontinente
von unten
radikaler positivist
zu tief sind die falten
im wind
fallen wir nicht
ein mund und
eine wolke kehren immer
zurück
oldenburg
männer auf der straße
ein vogel verliert kopf
ein kirchturm sütrzt nicht ein,
er wölbt sich
jedes licht,
blutende lippen
Montag, 29. Mai 2017
perversion
jede zerbrochene zukunft
- so mickrig wie das getose
des meers und jeder
kann hungerkünstler werden -
jeder energieerhaltungssatz
aber
wird überwunden werden müssen
frau mit kopftuch
letztes gewissen ich
bin ein blutender engel
besitzlos wird nicht
befallen
sandkörner befinden
meereszungen ich stelle mich
dir vor nachdem raum
aber nicht zeit verlegt
wurde
durch küsse krümmen sich tote wurzeln
vielleicht wir als mythologie
in jeder nacht täuscht man
vor zu fallen
du bist keine bessere vorstellung
nicht der auslaufende himmel
in jeder nacht fängt das
licht einen dort auf wo
die älteren auch sterben
geständnis einer natürlichen person
um jedermanns sorge
und niemands schuld
"im papier die versehentliche erwartung
die unbeteiligte vorstellung wird zeuge"
in jungfräulichen wüsten
etrinkt man ohne doppelten
himmel
Mittwoch, 24. Mai 2017
doppelpack
der sich der poesie widersetzt
gewinnt einen kampf, den
er nicht wollte
wer angst vor dem tod hat
sollte aufhören zu sterben
präfektur
ich bin kein autor aber
man merkt es nicht
in meinen nächten ist der
triumph
ein durchsichtiges licht. eine
welt in der flügel schlagen
wird schwerer als sie ist -
Sonntag, 21. Mai 2017
nussschale
neben dem gespielten
jeder wahre moment ist zeitlos
"wörter fallen nicht weit
vom sprichwort" everybody's
darling redet von epochen nicht
von zeit zeit zeit
das meer hat sich nicht ins
all ergossen
es bleibt im selben boot
sprichwort dafür
wenn götter fallen
werden sie von menschenhand
beerdigt
in welten ist die wiedergeburt der
zweifel zweifel ist kein zwang am
ende der welt wird das gute
endlich
Freitag, 19. Mai 2017
atmung
verheiligt
niemand läuft des
bodens willen und wer
es tut kommt nicht voran
noch um des willen
ich deute nicht, ich deute nicht
es kostet zeit, die ich vorher
schon gehabt habe
um gottes willen
dich verloren an den sieg
wie als fiele die sonne
in den himmel
als fiele der himmel auf die erde
entweder
am ende der welt
kein ausgeschlafener tod -
jedes wort ist gottlos
das harmlose missverständnis
überleben in der nische wo
fruchtbarkeit überdacht wird
wo lichter zucken - ich wäre
gerne marktschreier, hinter mir
eine eingestürzte nacht
on the other hand
um den nackten rücken
doch keine notlügen im
barock ist nichts gestorben
außer die zeit nachdem die freunde
außer haus bei abschied fällt
kein eisener vorhang er
wird begehbarer abgrund
durch den spalt hindurch
die ballade der neuen welt
1.
schneller als das ende dass
das unendliche scheitert
und wenn du herausforderst
verfällt der fall
und du beschwörst die toten geister
im licht verbrennen die flammen
2.
(aus den fenstern der ezb keine grenzen sichtbar
tod
verschwörung
sprichwörter
gif
bitte reklamieren nach deutschem recht)
3.
den atlantik geteilt
für die sintflut
dieser autor ist ein
ausgezeichneter demokrat
faust
lieber neu geboren
als gestorben
weltenbrand am helligten tag
aus dem zwang in die
pflicht und auf dem weg
zurück dämmert es zu lange
- die walkürenhebammen
die stillen
eine zukunft, die ein monu
ment gestürzt hat
zwischen den angriffskriegen
vor allem gefühle
unter baumkronen hockt das
jahrhundert der ahnen selbstmord
ein reich, das nicht
verloren werden kann
aufklärung, solange es passt
die vögel werden
schattenwesen
der frühling wache mitternacht
im kampf gegen die götterschaft,
gegen die götterschaft
ein ritter sein, dessen bücher
von den falschen verbrannt wurden
Freitag, 12. Mai 2017
nachkrieg
in diesem frühling
prozessauftakt der ring
ist zerbrochen an beiden seiten
der atlantik besteht aus wasserleichen
darum darauf laufen es besteht
aus dem letzten wunsch
als mensch das menschsein
vorzubereiten
wille als willkür
die saat, gewogen im wind
der ast, gewogen im wind
das blatt, gewogen im wind
man kann nur die vergessenen
schuldig sprechen
Mittwoch, 10. Mai 2017
arbeitstitel
im währungsraum begnadigt
taube schluchzen nicht
lippenbekenntnisse im notenabschnitt
heil dir, der heil benötigt
in deinem wunsch ist es kein auftrag,
in deinem auftrag aber ein wunsch
sich selbst belügen können;
das ist mensch sein und darum
nicht zuviel des guten
man nenne es wortspiel
wie, über moderne themen schreiben? das wäre, die dinge nicht beim namen zu nennen, sondern sie in die hand zu nehmen
ortsbeschreibung
hier: mensch sein und
mensch bleiben das
weltende irrt nie.
was verwachsen ist,
hatte schon immer wurzel;
welten zu groß, welten zu groß -
der tod kommt immer zu früh
und dürfen ist müssen, wenn
er spuren hinterlässt
Sonntag, 7. Mai 2017
toujours l'amour
eingesperrte geister
dürfen endlich ruhen
am grabmal unbekannter soldaten vergilbt das licht
interessanter plunder muss nicht teuer sein
darf es aber auch nicht
brüder leben unter einem dach, nicht
einem himmel
inhalt
mir scheint, ich
hätte einen namen
berge und meere im besitz
ich bin so nachgiebig wie
der regen ein macht-
politiker
ein verschollener gott, vatermörder
gegen kuss von mutter erde
leben aus mangel
an alternativen
Freitag, 5. Mai 2017
rat an einen freund
du bringst mich
an den rand des vorwands
denn
schon ein quijote sieht die
bäume vor lauter wald nicht
im frühling verfärbt sich liebe
früher war alles besser
wo der himmel gleich
und die erde verschieden
ist lernt
ein gott die macht
und der mensch das gehorchen -
und ein kind das lernen
keine weltverbesserer nötig
die welt ist das opfer
der gewinner die letzte
zukunft gehört den heiligen
von denen man sich wünschte sie
könnten lügen
trinkgeld
kalte sterne leben
länger was blutverwandt
ist steckt nicht immer unter
einer decke
- mit der wand durch den kopf
sind wir frei, entrümpeltes
himmelsgewölbe, die zukunft ist am
nützlichsten wenn sie schon vorbei
ist
kaufmannskost
nicht immer ist himmel
neidisch auf erde manchmal
nimmt sich die zeit vorweg sie
altert
flussquellen versinken, nicht lassen
ohne vokale ist auch noch kein
wort
olympik
die nacht ergraut
am tag
der tod altert nicht, sein
leben schon
der rücken der erde
ächzt er trägt die regentropfen
schwerer als die landmassen
Mittwoch, 26. April 2017
rhetorische frage
das universum flüstert, es flüstert
jedes beleuchtete fenster in
der nacht ist reklame, ist reklamiert
das erkennen der abhängigkeit ist schon
deren lösung, sagt
der greis stirbt er denn mehr
als sonst wer?
an nietzsche
die zeit ist selbstverliebt:
sie liebt sich nicht selbst
wie das meer die wellen
abstößt
wie der liebende gott
uns einen todeskuss
gibt
schreibe liebesgedichte an dich selbst;
sie bleiben unbeantwortet
kindheitserinnerungen / doktor kant
wo ehrliche doppelgänger
und romanfiguren
aneinander denken müssen
wo berührungen orte,
weil erinnerungen nichts mehr wert
sind
wo kein müssen, da kein können
- das versprechen an der zukunft
war seiner zeit schon immer voraus,
sagten die zeitgenossen
sprichwörtlich
wer auf den boden
der tatsachen kommt
ist gefallen
wer auf dem hohen ross
sitzt reitet in die verlorene
schlacht
allzumenschliches
die menschen haben
sich ihren eigenen gott
erfunden
einem selbst gehorcht man noch
am meisten
nur: was erfunden wurde,
stirbt nicht
und was nicht stirbt, hat
keine zukunft
aufeinander
wenn der hall verstummt
beginnt er
wie himmel und erde
erde und himmel
als ob der regen
fallen gelassen wurde
Donnerstag, 20. April 2017
versuche, nicht daran zu denken
der mensch lebt nicht
vom brot allein;
denn allein ist
man doch am besten
nicht
Mittwoch, 19. April 2017
zwei sinnsprüche
mit der liebe verliert
man die welt
und gewinnt das universum
alle wörter zu
kennen ist die letzte
sehnsucht
so wertvoll wie
ein versprechen an sich
selbst
jeder hat seinen namen
den traum muss
es vor dem schlafen gegeben
haben
die wörter wachsen, die wörter
wachsen
zu alter größe, zu alter
größe
mit dir, mit dir
den traum muss
es vor dem schlafen
gegeben haben
trinkspruch
das grausamste:
alles zu wissen
und nichts zu erfinden.
und wer spricht hat
nichts zu sagen
und wer etwas zu sagen hat
der hat schon gesprochen.
eigentlich ein samariter
ich schreibe für die
die das böse überwunden haben
indem sie es selber wurden
ich schreibe für jene
die nach der revolution nicht
mehr schreiben, sondern nur noch lesen
können
Freitag, 14. April 2017
holland, wo gott auch nur mensch ist
wo himmel und erde
sich ob fehlender
zuschauer
nicht küssen -
troja ohne troja,
ein trauerspiel
mit ankündigung und vorverkauf
- es ist immer dasselbe:
die natur will nicht lernen
Dienstag, 11. April 2017
nicht der rede wert
"warum sprichst du die lösungen
in metaphern aus?"
"versuche, eine metapher ohne
metapher auszudrücken, und du siehst,
warum"
Montag, 10. April 2017
der sonnenphilosoph
ich bin das unparteiische
im gedicht
darum schweige ich, schweige ich
schweige ich, schweige ich
ich bin heller als die sonne,
weil ich in der nacht leuchte
als schatten
Sonntag, 9. April 2017
was falsch ist, wird durchgestrichen
ich danke ihnen, mein
gedicht gelesen zu haben.
wer nicht schreiben kann, ist
klar im vorteil.
rio
jeder dieser berge will
sich doch selbst im wasser
ertränken
aber sie stehen schon
auf den atmenden rücken
ihrer väter und mütter
Samstag, 8. April 2017
Freitag, 7. April 2017
zwei gedanken zum 07.04.2017
er wählt das schicksal
nachdem das schicksal
ihn gewählt hatte
-
ein im voraus gewonnener krieg
ist immer ein hinterhalt
einige aphorismen
ihr sagt, ich sei misanthrop; wer ist das nicht?
jeder, der etwas sagt, meint es eigentlich anders - ansonsten könnte er es für sich selbst behalten
die emotion ist schön - wer aber über sie spricht, gibt ihr mehr sinn als sinnvoll ist
die vielen betrauern mit jedem glockenschlag den tod der musik - die wenigen schweigen auch zu den tönen, die nicht gespielt werden
der aphorismus ist die rettung wenn das gedicht anfängt zu reden
traum neben traum
er zeigte ihr
schlafende geister
sonnen, die über
erden brüten
tänze, die die musik vertreiben
liebhaber auf bildern,
hoffnung, noch nicht
die zukunft ist mehr
gesetzt als ungeschriehen;
ansonsten löschten sich die
sonnen in den meeren,
und die meere
verdursteten
abgezählt
zu denken wagen -
die büchse der pandora
wird nicht weiter vererbt
alles papier ertränkt
und der autor langweilt sich;
das himmelszelt fällt ineinander
und die ersten wellen
sind geblasen
falscher aphorismus
ein gott, der bücher
schreibt, betrügt sich
selbst, ohne dass es
andere bemerken.
-
in den gedichten gibt
es immer zwei götter,
denn sie sind von
menschenhand.
wohnzimmer-gedanke
die elemente werden
ausgetauscht
die vögel dürfen
singen jeder gesang
ist von sirenen
aber die vögel singen
weiter
nach dem moment
götterstaub, götterraub
die erde geschaffen,
nach mythischen worten,
jetzt schafft sie sich wieder ab.
sie machten zuviel sinn,
und wir sollten zu wenig.
unsre letzte rettung ist auch
die kleinste: das all
sag es mit mehr worten als nötig
das verschollene
gibt keine gezeiten
nicht ertrunken
gesang der sirenen
neu vertont
mutter gottes.
das freiste am menschen:
die vergangenheit
da bereits bestimmt.
warum nicht
alte ziele als neue
bestimmen?
der sinn von erinnerung
der unbekannte soldat
ist naheliegend ge-
fallen
- man muss sein grab
vor der einsicht bauen
Sonntag, 26. März 2017
feder und hammer
wenn spanische sonnen
sind sind sind
das vorwissen der erde
ein weiser reisender
merkte an:
"in ihren liedern
betrauern sie
den tod des leids
in ihren dichtungen
vergessen sie
bedeutung der metapher"
wers versucht ...
wir suchen nach guten
zeiten nach
zeitloser nostalgie
nach plaudern mit
gott, weil es die
zeit erlaubt
traum mit smith
frieden, frieden!
eine göttliche langeweile -
ein gott, der auf die erde
springt
der mensch schmiedet sein
eignes' glück
und zieht damit
in die schlacht
gefallen
probe fü
r die
prozess
ion
flüg
el schlagen
was
ser
in der b
esten der w
elt
en
betrügen erin
nerungen
die ehrlichen
sind wir
zeitumschlungen verliebt?
dann bin ich
der eifersüchtige
Dienstag, 21. März 2017
die neuen welterklärer
die natur, die natur,
sie lebt jetzt auf der straße
sie musste ausziehen
platz zu machen dem
menschen; ihrem
nachbarn
Montag, 20. März 2017
1984
vornehme stille -
das zum erliegen kommende
rad: perpetuum mobile
dass der mensch mehr über
das menschsein weiß,
und weniger über sich
- dass:
ich habe die
zukunft vergessen
anker
bach hat die weltkriege
überlebt
trotz gewissen geben wir
den irsinn auf
auf dem rost des meeres
im himmel ist der tod
nur eine frage der zeit
land unter
sei du das einzige
artefakt
ein neugeborenes und
ein himmel vor seiner
tageszeit
gar
die lücke im schicksal
du unterstellst mir
einen vorwurf
weil ich sterbe
ohne ende
durchlässigkeit als erklärung
die nacht verführt
lügende geister
die verführte nacht
der himmel zwinkert
es werde licht
der geborene nostalgiker
die zeit
hat keinen richter
und erzählt keine geschichten
sie ist nur geheimnis der zeit
für den, der es sucht
und wir, die ungebrochenen
sind die neugeborenen, die
verlernen vor dem ersten schritt
Mittwoch, 15. März 2017
pass auf, wohin du trittst
der kosmos höhnt
und lacht
als habe er das letzte wort.
doch:
wer zuletzt lacht,
lacht am besten
david
hier kondensiert die zeit
in welken
blättern und blüten
der sonne kranz
ist staub
ein könig fällt
und wird fossil:
etwas, das nicht der
rede wert
ist
an einen freund
die funken brechen dir
das genick
tauschen die falsche liebe
um
- die ironie macht dir einen
freundschaftsantrag
immer nur soviel sinn,
wie sinnvoll ist
europas
das zeitlose neuland
deine böden, die
narben der wüsten
und namen der himmel
ein gott kommt
auf die erde, sie
blendete ihn
entweder - oder - entweder
wie
den anderen menschen
lieben -
als vergilbte sterne
das ungeküsste meer
die nackten beine des
kriegers
sind die säulen des
atlas, der
sein gesicht verlor
hinter der wohltuhenden
kühle
seines kusses
Freitag, 10. März 2017
schon mal
sonnen austreten
in der nacht
- vorwandslos -
gottes puls spüren
eingestehen: es
gibt kein gutes
leben im leben
der parasit:
stirb du
weder am tag noch
bei nacht
der parasit:
stirbt in deinem
rücken
wiederauferstehung
an der brust.
gott ist einsam.
märchenwald
für die mehrheit:
suche die lichtung
in der nacht
für die minderheit:
traumerfüllter
schlaf
kants gesammelte werke
"was hielte denn den
himmel auf, wenn nicht
dass nichts den himmel
aufhält?"
- "er stürzt auf die erde,
die gestirne jedoch
bleiben und denken"
Sonntag, 5. März 2017
gott und flamenco und poemas
in spanien klopft
man den staub vom universum
- ein letzter moment ist
besser als gar keiner
ein ganzes meer als sohle
auf zehenspitzen knien
viermal vorne
wer alles wüsste,
glaubt auch mir
gott ist ein zyniker:
er setzt alles aufs spiel
und hat nichts
zweimal sinngemäß
mit dem tropfen,
der das meer zum
überlaufen bringt
erträngt selbst
gott sich
wer alles weiß, der ist alles
Donnerstag, 2. März 2017
umarmung, kein kuss
sei du ein gottloser gott
- ein getöteter zeitgeist
geht als gespenst um,
im himmel sterben sie
alle ob der stern oder
die sonne
- du lehnst ab:
amen
postgraduate
zeitungsente bleibt eintagsfliege
gott wurde erschossen der
täter hat ein ge-
wissen gestanden
die geilheit treibt den himmel zur weißglut
schnell, schnell, herr sensemann die
sichel im dienste der menschheit!
Montag, 27. Februar 2017
no bullshit
du sagst:
ich sage dir etwas nach
musikanten sind
immer schlaftrunken
(eine sitte: jeder gibt jedem
einen aus
am ende zahlen alle)
Sonntag, 26. Februar 2017
homo sociologicus
das alltägliche ist
der ironie immer einen
schritt voraus:
man nimmt sie an,
doch sie ist
nicht
heimweg
lege die sterne nicht
in den himmel
denn
der schatten ist
kleiner als die nacht
für den die wüste
der letzte nachschlag ist
sozusagen industriell gefertigt
alles zeitlose
ist an ufern gestapelt
wo die drückeberger
berge drücken
gott ist
ein toter vogel
marx!
die linken:
kastriert, aber noch
nicht ausgeblutet
sie erzählen
von der letzten
zukunft
und seufzen
der vergangenheit
nach
proletariat
die transatlantiker
liegen den schlangen im arm
die geschichte war vor
den geschichten
der vorfall kann nicht
verfallen
taktischer selbstmord, oder: hassliebe
die frage ist doch:
was macht der mensch,
der dieses gedicht nicht
gelesen hat oder liest?
vorletztes mal
es ist,
als müssten wir gott
erschaffen
damit er uns hätte
erschaffen können
es ist unter anderem,
als hätte man der
bewegung ihren
stillstand
genommen
Samstag, 18. Februar 2017
nachkriegszeit ist vorkriegszeit
jetzt wird der tod
wieder einsam
frage:
was machen mit
mehreren göttern
und einem himmel?
antwort:
wählt die theodizee
ab
liebe deinen nächsten
verschiebe du das meer
um den richtwert
ironische wahrsagerinnen
und geizige gedichte
den zins für den kindesmord
ausgegeben
du hättest auch die
bekannte zukunft haben können
heute muss sich die
zeitlose frau selbst lieben
2017
"trauen sie nicht ihren augen"
"sie sagen es!"
"ich lege ihnen nichts in den mund"
"haben sie schon gehört?"
"trauen sie nicht ihren ohren"
der befreier
von der hand
in die wunde
leben
im nacken
der heiligenbilder
der mensch wurde vor
der verschwendung
verschwendet
superlativ
ohne titanic würden
menschen über wasser gehen
die sonne wäre nachweisbar
neben den unnützen
ahnen
jetzt aber beheben wir
den falschen fehler und
kommen voran
Sonntag, 12. Februar 2017
ein aufpassen
Samstag, 11. Februar 2017
erasmusplus
darf man sagen?
vor der natur
hat das meer reißzähne
sich in der luft zu
verfangen
auf dem pulverfass
hat napoleon sein
pulver verschossen
zweierlei (kleiner brief an schiller)
wer sich klein macht, obwohl er groß ist,
ist klein, weil er groß ist
in europa
verbrennt man sich
an der vorstellung unsterblicher
sterne
noch wirkt der tag
wie ein versteck für die
nacht
der frühling aber
bricht an
realitätsfern
für einen moment
ich du sagst was du meinst
dachte daran
all jene, die glücklich zurückbleiben
für war die vorgeschichte eine lüge
plötzlich- wenn anhang, dann
ist das kein taschengeld
mehr
Dienstag, 7. Februar 2017
herrn funke gewidmet
golgota ist
insel ohne meer
unter uns ertrinkt
schwarzer himmel
warum versteckst du
die nacht nur bei
tag?
vorsatzweise
ein gott ohne licht
versteckt den anfang nicht
den fortschritt frankreichs
rückwärts gehen
nur ideen schreiben geschichte
in brüssel gibt es
nur reime
Sonntag, 5. Februar 2017
provinz
in der provinz
wo zurrgurte, wellen
und gottes füße
zwischendurch und schlaff
über sterne gehängt werden
der mensch:
in der provinz gefallener titan
in der stadt prometheus
wir wissen, was wir nicht wissen sollten, darum wissen wir nicht
sternenstaub
die regel, die sich der ausnahme nicht
zu schade ist
in einem ertrunkenen meer
wurde geschichte erfunden
nahe am trommelfell
vorsichtshalber platzt das reale
ein, zwei mal
bevor du gehst
verlege ich die welt
heutzutage kaschirt die
liebe an heruntergefallenen
kirchtürmen
in griechenland weiß man:
ein pferd läuft nicht rück-
wärts
das tut nur die geschichte
erste liebe
bitte setzen sie
sich setzen die
rattenfänger erhängen
sich
wie ein anschlag,
das kind redet mit
sich selbst es
kann nicht er-
wachsen werden
einmal frei parken
den mund verlassen, wie
man ihn vorgefunden hat
die zeit, die läuft
der mensch, den wir nicht verstehen, ist romantiker,
bewundern wir den
für das, was er nicht erreicht hat
darum damals wurde er einer
der ist von uns keiner
da ist kein zweiter
tote leitung
was du nicht stehlen
kannst gehört schon
dir
die vorwahl der welt
der wahrscheinliche tod
von jesu
wer philosoph wurde,
war es nie gewesen
das furchtbare ist nur
eine möglichkeit
einfühl-
das viele nächste
nazis und film noir
sind auslaufmodelle
schon immer gewesen
straßenmusiker sind kavaliere
windräder: der feind ist nur als freund
erkennbar
kleiner schritt
wenn sehnsucht
wut heißt
ist es der teufel
ohne gott
eine nacht ohne
sterne
die wir nicht
wiedererkennen
still gestanden
beklage du nicht den
humanismus
er hat dich schon
verlassen
es gibt nichts vorsichtiges außer
für die, die die langeweile
erfanden
epos
mein atemzug belegt die
fakten
die mutter hat angefangen
sie machten liebe
sie liebte nicht
die zeit ist neu
noch nicht angebrochen
nebensächlich
alleinstellungsmerkmal:
einfühlsamkeit
nimmt den vorsprung vorweg
stapelt grundsteine für
asyl
vorverlegte grenzen
sitzen fest
ende gut, alles gut
das niemandsland verwaist
versinkt nicht im meer
ein vorläufiges ende
in familien lügt man nicht,
man schweigt
selbstmörder in pompeii
dürfen endlich schweigen
vorzugsweise
die sterne sind aufgeklebt
die kinder in ordnung
wie du mir, so ich dir
legte ich ihm in den mund
- gott legt den finger in die
wunde
weber-these
die not verrät immer schon
ihr ende
die pointe:
alle sterben
die noch nicht lebten
das ist aber
ein trauergrund?
Samstag, 21. Januar 2017
wien
das entscheinende: dass ich dich
liebe
das sich retten erfunden wurde
als man müde am tage war
das weinreeben hämmern
man sollte sie nicht streicheln
man beginnt die dinge vorzuverlegen
man hat das passende alter
überschritten
oder vergessen
das heißt musik!
im samt der meere
sollten anker hellhörig
werden
im heuhaufen scheint
noch licht
der letzte gott:
macht die tür zu
analog zu
die unmündige zeit
wenn der himmel zusammenbricht
werden sterne zu totengräbern
das liebespaar steckt unter einer decke
es spricht sich herum, das ende der vorteile
die liebenden ertasten den vokal von innen
Mittwoch, 18. Januar 2017
das gewählte bleibt (?)
vorsatz: ich sterbe nicht mehr
unter anderem
glaube ich, dass worte nicht lügen,
sondern dinge nur vergessen
angesichts der geschichte ein jeder
notlügner
was geschah vorher?
als hätte es die nacht
vor mir gegeben
sie ist nicht unsichtbar
entweder überwindest du
den feind oder
die schuld
die deutschen töteten
gott in frankreich
wieder einmal
am grabmal gottes
bekundigt er seine schuld
er war märtyrer
für uns
wie auch wir vergeben
unsern schuldigern
traurig, aber wahr
der mensch ist
der letzte lügner
versteht sich ohne worte
kann dann auch nicht
sterben
knoten
gesetzt,
der mensch verlöre
sich in der zeit
sei er der tropfen
der die welle
zum überlaufen
brächte
der wille besteht auf nachnahme
lethargie
das sein ist ein vor
teil
wurf derer, die daran glauben
der letzte mensch auf erden
ist ein gott ohne
scheu vor
seinem verwesenden
körper
Dienstag, 10. Januar 2017
alle erinnerungen
alle erinnerungen
sind männlich,
aber lieben frauen die
singen, dass sie nicht sie
sind
alle erinnerungen sind
im kopf von
smyrna, athen, ithaka,
pylos, kolophon, argos, chios
an alle, die todesmüde
sind
europa
europa
wo die nächte
zu tagen werden
und der tod sich
durch sein grinsen
selbst verrät;
er war nicht der erste
und wird nicht der letzte
sein
Donnerstag, 5. Januar 2017
unabdingbar
vor dem licht
war die kontur
der rücken des himmels
wandte sich den schätzen
zu
die weltmeere sind eine
barocke kathedrale
man hat den kontrapunkt
nach dem bau
gefunden
nach ihnen!
der hoplit ist
gottessohn
der liebe
letztes gesicht
wird zur silhouette
ohne schatten
wir können die sonne fühlen,
nicht anfassen
an jemanden
derjenige, der die innenseite
des dunkels
beschreibt
das buch über den himmel
kann nur fälle beschreiben
abendlektüre
feindesliebe
blick in die zukunft
durch die vergangenheit
mein freund, wäre doch
alle hoffnung verloren
selbst der stern hat keine schale
mehr