Poetik für den Vorwand.

Montag, 19. November 2018

sinnspruch

denke nur an morgen, wenn morgen kein tag ist

nichts

alles stirbt; nichts
regnet, ich
habe an deinem
namen
gezweifelt, ich habe
zweifel an deinen
mundlosen
lippen

plutonium

ich warte auf dich -
nicht, wie du auf dich
gewartet hattest, sondern
wie ich
auf dich
gewartet hatte.
nein.

ehr

gott schütze sie, sprach
er und ging
nicht ich,
ein deutscher, der die
nacht zum abschied küsst,
ging ihm hinterher

Donnerstag, 15. November 2018

ja

der regen, der
nicht fällt, kadaver einer tropischen
nacht, die vergrabene
bibel
vor meiner haustür, nicht meiner
vernunft.
nur vögel können hier ertrinken.

(die angst ist sinnlos; du
kannst sie nicht küssen)

denn

denn du weißt nicht, wer du bist;
ein menschenloser mensch,
ein frieden, der nicht ehrlich sein muss,
der nachthimmel ohne nacht
und meer

heute morgen

die nacht fliegt nach
afrika, wenn das tote
licht im schnee
schläft,
du küsst mich am hafen,
weil die seefahrer
mich am grab
küssen

regionarzo

sei mutig;
in der entdeckten nacht,
wenn die glocken nur leuten
in einem italienischen dorf mit
spanischen schatten.
denn ich liebe dich
wie ein vergessenes
geheimnis

pl

alles, was ich wüsste:
die unabhängigkeit erklärt
und einen menschen geliebt,
unter schwärzendem himmel
unsterblich gewesen,

und durch den einzigen regen
verbrannte eine heimat

Samstag, 10. November 2018

gogol

wir wurden befreit unter
angstlosen himmeln,

niemals wieder krieg weil
der krieg niemals ist,

und alle sind frei, keiner
muss mehr frei
sein

russischer kaffee

hoffnung heißt, nicht mehr hoffen zu müssen

entfernte nächte und
verschneite mütter,
ohne dich zu vergessen, so,
wie man die kindheit
vergisst

ich gehe nach

ich gehe nach
überall, keine sterne im
rücken, kein brasilianer
auf entlaubtem meer,
ich gehe nach überall und
nehme dich nicht
mit

wieder erinnert

deine hautlose
röte, deine
himellose haut,
wurzellicht und
kampfstiere,
das meer versinkt
im geschlossenen auge

aphorismen

glaube nicht an den, der an sich selbst glaubt; denn er glaubt nicht an sich

werden die kinder der freiheit erwachsen, wird die freiheit ein kind

all die lichter, die gerne klänge wären?

aphorismen

vergesse jeden feind; er glaubt an dich

wenn die zeiten sich ändern, wird es dann auch nacht?

am anderen ende

niemand glaubt dir und
ich glaube dir,
das ist kein leben, das ist
kein leben, als
die frau spaniens und spaniens
frauen
dich abholen wollen

ich habe es gewusst

der mond ist die
versteckte welt,
du küsst sie,
sie versteckt sich nicht

aphorismen

niemand wird falsch liegen, solange er nicht richtig liegt

wenn du mut hast, bist du die angst; hat sie angst?

wir sind das licht, das die nacht denkt

amerikas

deine mundlosen
münder, wo der boden
regnet
und ich
im süden der angst
amerikas
gründe

überhört

all die geküssten himmel,
und die lichter
in zeitungspapier eingewickelt.
und

glaube nicht ans ende, sonst
endest du noch im glauben.