Poetik für den Vorwand.

Mittwoch, 28. Dezember 2016

der erasmus ist tot! lang lebe der erasmus!

dort wo göttertränen
tatsachen sind
der funkenschlag
die ecken der see
festmacht
träumen sie davon:
was damals so war
kann heute nicht mehr
so sein

saudade

den haarsträubenden bergen
liegt das meer auf der zunge
auf dem gipfel des lichts
ist leben eins
weit hergeholt
der anfang und das ende des uhrwerks

trauriges wortspiel

das wort wurde ausgehöhlt
und niedergeschrieben
es sitzt auf der spitze des hintergrundlosen
dort räkelt es nachahmern nach
in athen bließ ein wort die melodien
zwischen himmel und erde
es ließ sich opfern
für den dank

peu a peu

wenn ich im frieden entschlafe
bin ich sonnengott
der vorletzte moment
der stille inzest beschmiert schwarze hemden
brummende gesichter
davor
im schnee
mit dem kopf durch
die sternenwand als bruder
nach der heirat ist die unschuld
besonders günstig

pflicht

der schwerter geschwinder sturz
wellenbündel greifen auf
der grund ist zu kurz
als gottestochter haare rauf'
sie sieht die dämmrung im erliegen
kommen gedanken um das fliegen
das erste wort zu dunkler stunde
traumerfüllte götterwunde
er, den tod gestorben mit stiller schrift
sie, den tod geborgen als die mitgift

Donnerstag, 22. Dezember 2016

oh!

das himmelsreich zwischen
den nichtsaussagenden zeilen
ist fünfstellig
wir haben die hoffnung auf
die zukunft gelegt
sie ist damit gewissenlos
die warteschlange nährt
sich durch zeit

am anfang war das wort

der wald haucht
blockfreiheit des
herbsthimmels an
wald ist nicht größer als er selbst
von a nach b des wortes willen
das ist die halbe wahrheit der zukunft
a h a
der zug ist abgefahren

Sonntag, 18. Dezember 2016

eigentlich liebe

wie die stille das
schicksal neckt
der gedanke entfällt
während des kusses
entgegen die zukunft
er ist das unüberwindbar
mögliche
der meere säulen

mit ihm vorzuleben

um blanker heldenbrust panzer -
der morgen schlägt in dieselbe kerbe
steter tropfen umgarnt den stein
selbst um des gegners gegner erbe
währen wir nur im zweifel ein
dem gott nah zu sein und den wörtern nicht
betet gott im betstuhl das gedicht

80er

unter verschreckten wolken
überspielt er die sirenen
er ist versteckt
wo unter sintfluten
titanen sich bevormunden
alle für einen, einer für alle
wo das vergessen vor dem finden
verschreckt

ohne deut

schönstes mal
ein himmel kippt die konsonanten
der entscheidung zur freiheit wegen
in der wüste versprach er menschheit
hier spielt das meer musik
die rollen gläsern, die sterne
ersticken im fall
ertappt

Mittwoch, 14. Dezember 2016

unter erklärung

wo unter stillstand der sonnen
körper das schweigen ausschließen
ist das überreden ein bedeutender kuss

setzte ich dir das mahnmal
am ende der zeit
auf die stirn

es schmerzt das ende, es schmerzt das ende
das orakel ist ein sonnenkind, ein sonnenkind
es wird verwachsen

meerepos

endlos:
die schale im meer
entstaubt die schale nicht mehr
der staub wirbelt durch viel lärm um
und nicht über nichts, deshalb kein darum

Samstag, 10. Dezember 2016

wurde angenommen

"im zweiten akt
wird der vorwurf
nachhaltig
der bösewicht ein nutznießer
was ewig währt,
wird endlos gut"

pazifik

der stille moment
meint immer voraussetzung,
wie als annahmen, die ihren
eigenen atem schlucken
den verbleib entzaubern
am verstehen
eine verantwortung derer,
die die mannshohen grenzen
überschwemmen ließen.

klangspiel

die sünde fällt nicht
weit von strafe
derer bäume und wurzeln,
die den himmel entlauben

die ursprungsparabel

ist ein versprechen unter
sonnenanbetern
die nacht verbläut
der himmel beschlägt in
wörtern
ein geflügelter
rufmord
in dem moment
macher

Dienstag, 6. Dezember 2016

der älteste witz

wenn altern
vorweisen bedeutet
werden berge enterbt
der himmel eine
schallplatte
wiederhole:
es ist noch kein sündiger
vom himmel gefallen
wiederhole:

annexion

hinterher die freiheit
keine mogelpackung
sondern intrige
wenn so die ehe ist
dann der scheintod
schon kein geist
mehr
die wehklagen klappern
im himmelsreich
einander
ab

Sonntag, 4. Dezember 2016

mit haut und handgriff

die minderheit erfindet das
zahnrad neu
nur innerhalb des mythos wird
vergessen
der drache ist ein engel, ein
traumwandler
darum nicht begehbar
wenn sie im himmel sind,
wer würde aufhören
zu atmen?

III als wappen

hinter dem geist der erklärten welt
schläft der himmel auf zehenspitzen
die nachahmung bewaffnet
sich mit zustimmung
die meere ertränken sonnenkönige
sie sind das wesen
für sich
(und nur für)
fauler als inzest

verbogen

der romantiker
zirpt das licht
lustlos sinkt die zeit
daneben
sie suchen das metapherlose
in verlorenen göttervätern
in gebährenden jungfrauen

verkürzend

du liebst
mit dem rücken zum himmel
wie sie es drehen oder wenden,
unter anderem licht entstehen kanten
im himmel muss keiner regen
auffangen
die romantiker würden gerne nach einer
pfeife tanzen, sind aber schon
am spielen

II über Kreuz

zwei welten
spannen das zelt
die versammlung applaudiert
mit den manchetten, brandung
in den klauen
sie haben entschieden:
hinter dem vordergrund
verstreut sich das zwielicht

I

unterschlage du die welt
ohne abgrund weit und breit
der blick ins himmelszelt
wird momentlose achtsamkeit

Montag, 28. November 2016

über das haiku

das leben ist
ein sonnenkönig der
vorbei an den säulen des meeres
in die versenkung verschwindet
angelockt von den sirenen
liebt er:
leben und tod
sind wie lehrer und schüler

first world problems

in liedern wölbt sich der himmel
die andacht hält inne
die gedanken sind grundlos, wenn das
fallen nicht mehr angsterfüllt
- es krächzt aus burgtürmen
"das wandern ist ein zeitverlust"
das ist die scheu zu verschrecken
ein freier mann, der sich verloren
fühlt

markant

das glück herauszufordern
ist ein verunglückter morgen
dessen verhängnisvolle schöpfung
ein zeichen der liebe
zehenspitzen im dunkeln
ein meer, das sich auf dem atem der
ahnen spaltet
wird durchquerbar, war aber nie
gefährlich
wie, als traue man sich nicht der worte
während des gebets

interlude

sie umgarnen die wörter
mit gottes atem
nicht mit gottes leib
ich rede von dir
als seist du ende
eines gedichts

moment einmal

nicht gerade die nacht besprenkelt
den angebrochenen tag
zähne klappern und setzen
die zeit als bruchstück zurück
achtsamkeit ist nicht gerade
inbegriff
aber darum ein gebet

lieber rot als gar

torschlusspanik
neben dem schuss
den trug entwickelt
als klage
vorwurfsvolles mauerwerk
grundlos enterbt

Dienstag, 22. November 2016

seitenschritt

als sei ein ast
die speerspitze
der offenen wunden
des gegenwindes
der platz
als plaza
ein seufzen
der gauchos
die toten knattern
im gehäuse und
sind jetzt
gewissen

lieber rot als gar

torschlusspanik
neben dem schuss
den trug entwickelt
als klage
vorwurfsvolles mauerwerk
grundlos enterbt

Sonntag, 20. November 2016

gehend und gehen

die schamesröte ist zeichen
eines nacherzählten
lebens
erst im verlust
ist es das gleichgeschaltete
himmelsreich
sie hilft dem faust beim beichten
auch das ist liebe

Samstag, 19. November 2016

jetzt aber,

das monarchische reptil -
die republik schleust die augen ein
der höchste herrscher
erscheint der erde
als ausgestopfte adern
der wahrhaftigkeit
neben der auf dem weg liegenden
verfaulenden mine

einschränkend

die erstarrte blüte
ist entzug der unendlichkeit
der dichter belässt es beim
vergessen
er ist aufgewachsen und ausgewachsen
in einer vergleichbaren kindheit
wie wir altert der mut
ohne nachfolger
aber mit verfolger

Mittwoch, 16. November 2016

laster

zehenspitzen sind der
möbilierte überfluss
auf nachtlandschaften
doppelter boden im
meer
nicht verkehrt
sondern eines nach dem anderen
ein anker ist
kein schwert aus kreuszügen
schon gar nicht eine geschichte

einfallspinsel

geschlossenes gedicht
ist wie den himmel von der erde aus betrachten
offenes gedicht
ist wie atmen

unter anderem

der trieb der zeit wächst
nicht unter leerem himmel
er ist gemeinwohl
am kippenden ende
die erfindung der verhütung
die den tod überwand.
in verdun gibt es wieder
knospen

zacharias

mit dem kopf durch die wand
der klügere gibt nach

gott bemengt sich an der natur
in seiner woge verlangsamen sich scherben
hier liegt mindestens ein verlorener traum
vorgeschoben
vor der abgabe
allen dingen voran
nimm die zeit als beispiel

nebenbuhler

unter palmenblättern
setzt du die samen
entgegen dem stellenabbau am schall
die waben schlürfen
zur abschreckung
ich verrate dir das ende
zu früh

Donnerstag, 10. November 2016

inka

handkuss für den titan
die sonnen senken sich zu leerstellen
in der zeit ist die bewegung nachvollziehbar
ein aberglaube, produziert auf den dächern
springe über geköpfte rauchschwaden
blut zertrümmert stille
zu todgeschwiegener melancholie
zu einem rabatt
einer freiheit unter vier augen

Mittwoch, 9. November 2016

09.11.16

das volk hat den präsidenten gewählt
nur der präsident nicht das volk

ich wäre gerne poetisch
in diesem moment aber muss ich
das unumgängliche herausfordern

real fiction: everybody's darling always was the man in the high castle

Montag, 7. November 2016

terra incognita

hier kosten schritte noch überwindung
das ist, die welt in schwarz weiß und flimmern
abzuzeichnen dort wo der nachhall des lichts
zu hautporen destilliert
sie sind schon gedruckte gedichte
das tafelsilber, die funkmäßte
wie stoßzähne des himmels in den fortschritt verkeilt
sie würden verkauft, wollte sie jemand

aphorismus

vorbestimmung heißt immer
das erbe von gott zu stehlen

tarif

sie sind neidisch
die dort nicht das jüngste gericht einläuten
aus abblätternen platzwunden
umgangener natur
sie stochern ihren neid
in ein glitzern
historische enden, zu
denen man heute in sonntagskleidung
auftritt
ein hammer wird in der sonne
zur sichel
das paar schläft zum teil
am tag zum teil bei nacht
ein

Samstag, 5. November 2016

neid

in einer welt, die nicht gewachsen ist
klirrt der letzte moment vor dem morgen
als wäre er gesucht
die wallküren steigen über die morgenröte
wie über gefallene geliebte
was folgte, machte aus der erde ein zwinkern
im dunkeln
ein gähnen auf fremder haut
als umginge und umspiele wind dem und den wind

Freitag, 4. November 2016

nüchtern

die wellen schlagen das blech über
endgültige nächte
die nächsten denken an trinksprüche
die posaunen des todeszugs werden vor dem vorwand der kälte
dumpf glücklicher als parasiten
kopfschmuck umzingelt
verklären - die liebe - unmöglich
gibt es sie, macht der weg auch endlich keinen unterschied mehr

zauberberg

stopfen himmel aus mit
heiligen schädeln
durch die wand
ist umzingelnder hinterhalt

Dienstag, 1. November 2016

hintergrundwissen

liebe ist zwischen-
raum der fortsetzungen
niemand arbeitet für den herrn
alle verpfänden sie den tod
denn sie geerbt'
nur der erste hat ihn
gestohlen

wieder so einer

der vorteil ist kains mal
im zweifel für den angeklagten
gefallen ist beliebig
gewachsen
für die nachwelt
rufen sie die übrigen sünden-
freien, die üblichen legalen verdächtigen

zweite runde

die leichenschau scharrt
die stille mit den hufen zusammen
gestöcherte, ballistische horizonte
eine schadenfreude für den bräutigam
der tod hat die freiheit schon erkannt,
bevor sie von zwangsheirat schwer war
hinter dem feuer flimmert es, grau auf grau
das gebiss seufzt

danksagung

sie setzen dem lügner den kranz auf
er ist könig der ameisen,
von gepflückten vögeln
rom ist kein vorwand für die alten griechen
eine erklärung für freundschaft:
die einen leisten sich
des anderen neid

altern

zum ende der zeit ist das licht ein geweih
der stolz ein vorurteil.
die blätter vergeben dem regen, nicht jedoch
dem meer
wie der unterschied zwischen cousin und bruder.
in der revolution ist niemand nackt
jeder trägt den kittel
ausgefranster luft als wappen.
sterbe du lieber in dem unsichtbaren
teil der nacht.

Samstag, 29. Oktober 2016

schiedsspruch

die amerikaner sagten mir:
die geschichte
ist etwas scheinheiliges
ich fragte sie:
verliert sich die liebe,
wenn sie nächstenliebe heißt?

w-fragen

das nicht-schreiben ist wertvoller als schreiben
nun bete ich götter,
die nacht an ihren kanten zu behängen
ein vogel schlägt ins wasser und
erfindet schmetterlinge als notlüge
im pariser rauch im warmen schweigen
ist tod der euphemismus des lebens,
nur weil wir es wissen

einen schritt voraus

liebe ist zwischen-
raum der fortsetzungen
niemand arbeitet für den herrn
alle verpfänden sie den tod
denn sie geerbt'
nur der erste hat ihn
gestohlen

deutsche angst

der dort sammelte verfärbungen
unter dem himmel
der dort das kleinere übel bevorzugt
in der nacht
der dort berechtigt die welt
hat angst im dunkeln und vor feuer
ausgehöhlte diamanten werden
zur grabschau gottes ausgelegt

fuge

erhebe deinen kopf
an dem du deinen namen
verpfändest
an den einspruch
er hat ein register gefunden
die wellen, in gold gegossen,
sind nicht mehr für kinder hämisch
für erwachsene nicht mehr
locker aus dem handgelenk
vergossen
tränen werden im glanz
wie anteilslose kriege
für jeden

aphorismen

faulheit: pflücke nicht die frucht, lass sie fallen

unsinn so nachhaltig halten, dass er seinen sinn verliert

Dienstag, 25. Oktober 2016

aphorismen

man lügt immer ins angesicht der wahrheit

deutungshoheit ist in den himmel eingestanzt

der mond erschlägt das erschrecken

einerseits sind es zwei dinge

Donnerstag, 20. Oktober 2016

glöcklich

die liebe ist vorgetäuschtes missverständnis
als gefälligkeit
sprachen sie, die kälte aufgewogen
mit vorschneller geduld
im hinterhof ist die
welt noch ein
artefakt aus nassem plastik
die unentschiedenen
vertreten sich nicht mehr die beine

zwischenfall

gebe der liebe einen namen
und sie wird ein im voraus
gezahltes erbe.
der zauberer mit verbundenen händen
erfindet schwarz und weiß
in kindergesichtern
spricht der letzte vorsatz
der liebe.

beidhändig

das, was du erstrebst, ist
ein vorteil der zeit
der zweifel wächst in ein blinzeln
licht ist nasal gebeugt
die musik drückt der landschaft den
überfluss ab

israeli

der verlegte gedanke
schwört dem nächsten
keine tage zwischen sommer und herbst
- dieser wiederum
sollte keine angst vor dem tod haben
nie zanke sich die geduld mit
der zeit, wären sie einerlei

Sonntag, 16. Oktober 2016

vorgetäuschter selbstmord

wer den sündenfall verpasst
hinterlässt gleichzeitigkeit
der zug der schmeißfliegen
dem einarmigen banditen entlang
schleift das brodeln,
wird rückwirkend getauft

daumenarbeit

die körperlosigkeit ist
das meer mit kreiseln bemalen
in der liebe ist odysseus der verlorene
sohn
einen trick zu haben
ist die lippen zum wort
und das wort zum gewissen
zu führen

phantom

der bekennende mann
überlebt die zeitzeugen
mit gefundenem vergessen
die sonne schleift den dünen
die begeisterung für
gleichgültigkeit ab
unter der see verstecken
sie die vorahnung als gewissen

Donnerstag, 13. Oktober 2016

abspann

propaganda aus
hintergrundslosigkeit
gibt es nur im
abspann
das licht zirpt
die leerstellen
um gleichgültigkeit
an um die
wette

humboldt

die vielgliedrigkeit
des menschen ist
schritt zu halten
mit der person -
der hinterhalt ist
immer vorwand derer,
denen zuviel zeit
hinterher
zu wenig ist

libido

der witz ist die
hintertür
zum haupteingang
shakespeare macht
nicht nur dem göttervater
den hof
das wäre wie das meer in
den schlaf wiegen
oder das wissen
erkämpfen

Montag, 10. Oktober 2016

bastard

die sonne blendet
sich mit der    nacht
der morgen ist
eine blüte ohne    schoß
ein gefalteter hammer ist
diebesgut
das herz zwischen kopf und hand
eine erfindung

Sonntag, 2. Oktober 2016

versöhnung

die liebe ist
in diesem fall
die warnung vor dem
möglichen
die morgenröte ein schluckauf
wir haben die
götter gebeten
für sie arbeiten zu dürfen
nichtsdestoweniger ein
anfang

Donnerstag, 29. September 2016

mephistopheles

die melancholie ist
mit gestirnen der welt
krusten des meeres zu schaffen
der erste schritt ist entsetzt
wenn die welt im grunde
ein dorf ist.

allemal

die romantik ist
zweideutige lüge
ich schäme mich für
das verstehen denn
wie auch wir vergeben
unseren schuldigern
der kleinste widerstand
ist eine doppelte idee

fortsetzen

opportunismus:
die welt wiederholt
vorschläge
wo menschen altern
springt das licht
als kommentar im hinterland
er sprach:
sterne sind der sold des meeres

aphorismen

das englische ich ist das deutsche meinetwegen

das rückständige ist eine feststellung

theodor ist deutsch

es gibt kein wort
im wortwörtlichen
die plateaus sind ausgeschwärztes
verblassen
knarzend das unerreichbare versenken
und die radikalen
unter dem teppich vergessen
die kopfgesteuerten treiben inzest
mit dem überholten

/

motiviert sein heißt, das allgemeinverständliche zu rechtfertigen

die natur ist wie
der hinterhalt einer vorstellung
von nacht
betrogen um das leben
wünscht sich das neugeborene
den namen zurück
dort wo sie hallen
ist das schreien ein geständnis:
das falsche gäbe es nicht mehr
t. wünscht sich, schlaflosgikeit
wäre langeweile

- -

der dichter ist ein
vorwurf an lüge
monument ist
zeitspiel
babel?! entzugserscheinung
der annerkennung
nach der flut

1 -

der allgemeine kampf
um anerkennung
ist mehr kraft als
körper zu haben
... die grammatik ist eine
seltene floskel
sie sprengt die nacht mit
schnitten in
deiner nackten fahlen haut
erst daran blüht der schlaf

aphorismen

wer das wissen pachtet, sollte überlegen, auf wessen erde er steht

wer über den körper redet, ist mundtot

die selbsterkenntnis ist originalgetreu

das dazugehörige ist das bewusst vergessene

Montag, 19. September 2016

disziplin

stille wäre rückwirkend
vertane zeit
selbstgenügsam tropft die sonne
rote schatten auf verwischte fußspuren
sie gibt zu verstehen:
aphrodite war
dem orakel um
gelockte haaresbreite
ein schritt voraus

Sonntag, 18. September 2016

abendprogramm

hier hat die zeit
noch nicht verloren
das gewissen schlägt
sieben wurzeln in
vom licht geschorene
bodenlosigkeit des nachthimmels

die güte eines mannes
bemisst sich heute daran
wann er eine nacht
als generalprobe in walhalla
erkennt

der philosoph ist ein berechtigter angeber

Freitag, 16. September 2016

buddenbrooks

auf den anspruch bestehen
der nachruf wurde
abgenommen und abgesprochen
die decken sind
wohlstandsbauch mit
eselsohren
warum sollst du dich
fürchten, ich habe dich
erschaffen, sei
der migrationshintergrund

Donnerstag, 15. September 2016

aphorismus

der stolz aufs ungelesene ist die zusammenfassung

unterwasserboot

der globus
ist das nischengeschäft
mit der zeitverschiebung
duftet das antlitz
zwischen den ufern
klirren die strahlen
wie ein monarch
mit vater, dessen kopf
derselbe in den sand steckte

dem wohltemperierten klavier

der himmel entlaubt
standlichter - dem boden
weggezogen
durch das wort ist die ordnung
zweitrangig
die mischehen sind
gewölbtes gewitter
im angesicht
der bestochenen mattscheiben
über spaniens küsten
dem schlusslicht

Montag, 12. September 2016

straßenszene

wären wir auf augenhöhe
der himmel wäre entschlossen
den freien geist als obdachlos
zu erklären
- für den eigenbrötler, der sich
selbst beim namen nennt,
für: wo sonnen ausbluten,
hat die amnesie bedingungen -

Samstag, 10. September 2016

parallelismus

die vielzahl ist hier manuell
das schattenreich verstaubt
der nachthimmel überheblich
unter den
kürzeren drahtziehern
in radios
sang- und klanglos
sinkt die sintflut
benetzte flügel und
verhaltene augenpaare,
die schwermütig auf
teppichmuster starren

am morgen

geister verbrennen
als beispiel
die weite dahinter
ist nur abgeschnittene
zeit

sie schlagen den
bogen zu schnüren
die seele ist
kein rechtes
sprachrohr

nach dem schlaf hat
die welt hand und fuß
zuvor kaute sie mit
geschlossenem mund

Freitag, 9. September 2016

aphorismen

der körper ist anerkennung; daher bedenken

wo die sonne unberührten erdboden ertastet, steht die nacht schwarz auf weiß

wo der faden verloren ist, schwappt das meer über

symphonien sind verdunkelte gewitter

Donnerstag, 8. September 2016

roter morgen platzt

stehende münder und
ein meer als
leergut
wo flügel fackelträger sind
greifen hände die
erde am winterspeck
die schlaflose nacht ist
auftakt zu
übermorgen
wo langeweile als sprichwort
verdorrt
ist

Mittwoch, 7. September 2016

nicht diskutabel

der stachel der welt
ist ein gefallener bogen.
das haus ist für den
körperlosen
eine schallmauer.
in der provinz
pocht das gähnen beim
vortäuschen,
speichellecken ist blutsverwandschaft.
der nachthimmel
spiegelt sich auf hellen terrassen.

Dienstag, 6. September 2016

aphorismen

ich verstehe, wie es funktioniert, aber noch nicht warum

alles ist nicht einzigartig

der körper ist ein perpetuum mobile als spielzeug

vergessener zufall bedeutet besitz

Montag, 5. September 2016

heiligsprechung

heiligsprechung
ist der, der den baum
mit offener handfläche
senkt
die funken schlagen
klanglos
in geschlossene münder
es ist noch kein
toter drachen
vom himmel gefallen

unterlegen

zweifel und erfolg sind
zwischenzeitliche
schlafen am ende des
wohnens
ein unding
kastriert den wettermann
im katz- und mausspiel
gewann immer der hund
einfältige personen
darf ich mir nicht wünschen
um die ecke lässt
man flügel
liegen

Freitag, 2. September 2016

zweckentfremdet

den kampf ums überleben erfinden
heißt nicht, man hätte den tod gefunden
aus den nähten platzt der natur
ihr wässriger vormund, die füße
des sprichwörtlichen wanderers
gefrieren
- der nebel ist die schattierung der sonne -
auf wiedersehen,
sagte er im versprechen

Mittwoch, 31. August 2016

winter mit trockenen füßen

im himmelsschlund
greife ich die hinterbliebenen
die knospen zwitschern
zwischen dem papier
als seien sie noch nass
es rankt sich um
das handgelenk das offensichtliche
ich spreche, porzellan
lässt sich nicht anhauchen
es ist wie flügel am feiertag
deine reih und glied

Dienstag, 30. August 2016

aphorismus

mit der welt mag man zwar alles erklären dürfen, aber nicht können

einwurf!

meine brüder, wer die gleichheit
verspricht, aber nie aufgibt -
von einem tag zum nächsten
wandern sie
hinter zerbissenem glas
das meer füllt vasen
im d'accord
hochmut kommt vor dem fall
du schnalzt mit der zunge,
während du nackt
an der küste im regen
schwimmst

Montag, 29. August 2016

aphorismus

werden dinge verstanden, sind sie schon bekannt

seifenoper

die mundwinkel sind
treffliche kalligraphie
der freundschaftliche
absatz:
was emporwächst ist
ein ruf in der
dunkelkammer
zuckend schlaflos voreilig
du denkst daran,
götter-atem nicht zu schlucken
sonst wärest du nur
mehr allzu dekadent

Sonntag, 28. August 2016

antwort auf die frage: wie weiß ich, ob du mich küssen willst

"ich lebe auf dem
zwiespalt der zunge"
diktieren sie den vertragsbruch
der zugvogel ist
langfristig zeitlos
das licht ist ein anwärter
hieße, du hast nur auf den lippen
geschlafen
ein ende ist die beste
überleitung in der pantomime 

Freitag, 26. August 2016

nickerchen


eigentlich mensch
andererseits mond als
hungerkünstler
zwischen den zeilen
faust hätte zugvögel ausschwärzen
können mit
jalousinen
nicht mit dem norden

Donnerstag, 25. August 2016

für heiden

der menschenschädel hat den helm
ausgespart
mücken zwischen den zähnen
schaubilder von stürmen
der hals sei eine wolke
in klangloser glocke
zündkerzen sind patronenhülsen
im russischen sommer
der charakter meint
der mosquito rettet bewusst schiffbrüchige

Dienstag, 23. August 2016

der verlust ist immer wieder vergessenes lernen

der glockenklang drückte mir
versprochenen morgen
auf an den haaren herbeigezogenem
atem
die kinder jesu
wissen:
das, was die zeit erklärt,
darüber können wir
auch morgen noch
reden

Sonntag, 21. August 2016

genealogie

der dichter hat
die liebe nicht erfunden
sie doch aber zuerst
gefunden
du solltest nicht
diesem falschen trauen
wenn jener nächste
nicht naheliegt
die freundschaft mit
mir selber
ist
auf beiden seiten
unerwünscht

Samstag, 20. August 2016

das überschaubare ende in der nacht

was gleißt, das bettete sich
fackelträger verlernen das singen
was zum halse heraus hängt,
sei das letzte wort als bonmot
in nächsten nächten zucken zungen
auf mesopotamischen
goldschilden - -
fliegen sind wie scheren

Freitag, 19. August 2016

aphorismen

der komparativ ist nicht weniger als die notwendigkeit nicht mehr verschieden zu sein

das beschreiben der unmöglichkeit ist die wahlfreiheit des opportunismus

die nostalgie ist eine selbstbewusste gewissenslücke

die nacht blendet sich selbst an den vorhängen

Donnerstag, 18. August 2016

seufzen

ich rate du verstehst mich
fabelweise vordergrund
sprichwörter in der nacht
kommen ursprünglich nicht von
ungefähr
papierkante ist noch kein
eselsohr
was du schreibst sind nackte
kehlen, aufgezogen -
zappen vergessen . die lichtverschmutzung -
kontraproduktiv aber noch nicht
nutznießer 

Mittwoch, 17. August 2016

aschenbecher

der absturz
hätte ein gefallen sein müssen:
verspreche ich dir
im zuge der todesangst gegen-
wärtlich zu leben
das geschenk ist zuvorkommend
in diesen sträuchern
schmatzt der nachbar im
olymp, der geizhalz
du? 

Dienstag, 16. August 2016

jüngstes gericht

das ziel ist überinterpretiert
gewusst wie, du entsinnst dich
nicht mehr schweigen zu wollen
über das bedachte reden, hieße
bei sonnenuntergang kriegsbemalung
an und waffen niederzulegen

Montag, 15. August 2016

aus den fugen

rebellen -
tode hunde an
pilgernden
beinen
das wollen ist zum
voluntieren
geworden
wie auch wir vergeben
den eltern

tiananmen

die haut
einstweilig verfügt
dem meer
einen handkuss
am fuße des berges
sind köpfe
allerhand
gleichgültig
mit dem guten

aphorismus

wer ganz ich selbst ist, duzt nicht mehr

mimik

dieser absatz
ist kein ausdruck,
ich singe über
glückliche zufälle
als sei der ruf
ein schlafwandler.
liebe als leidenschaft
ist mehr oder weniger
nicht liebe als
ganzes.

Freitag, 12. August 2016

frischluft

symbol ist
sargnagel
was nicht ist
lecken die fingerspitzen
schlieren auf zeichentrickfilm
wäre ich zuhause
mein vater vertrete sich
die beine
alte herren tragen 
parfüm

Donnerstag, 11. August 2016

zurück zu dem absender herta müller

die krise
sei eine schnappsidee
zungen aus pelz
lockern sich nicht
die gestirne
ziehen schlieren
nicht vorweg der fahrt
ab
das unaussprechliche
müsste eigentlich
vollmundig
adverb
sein

Mittwoch, 10. August 2016

ad absurdum

vorm nichtstun
das
zölibat
eigentlich unfug
krümmung der zeit
hirte wie die rückhand
in der westentasche
ablegen

Dienstag, 9. August 2016

zwischendurch

verwaschene hände
wer es anmerkt,
hätte es selber nicht besser
gewusst
wer zungenbrecher probt,
weiß, metaphern sind
keine amnesie
der herbst ist
buchstabierwettbewerb
mit vater sohn beziehung

Montag, 8. August 2016

aphorismus

toleranz heißt, das zeitlose übermorgen zu erledigen

bushaltestelle

das schreiben ist keine

weltanschauung

selbstgerechtigkeit ist

eine aufmerksamkeit

von übersetzten wörtern

im winter nicht über

den tellerrand schauen

kennen ist verkennen, aber

nur bekennen

ich dachte nie, das falsche

wäre nur halbwissen

- das versprechen war nicht

immer so gemeint

Sonntag, 7. August 2016

aphorismus

gif-animation: negativ des blinzeln im kino

o-saft

widerspruchsfrist ein
appell französischer glocken
schall ertränkt hitze
verdrängen wäre liebe
ein repräsentatitivsystem
wäre ein und dasselbe
ein augenblick ist ein
vergessener vorschlag

Samstag, 6. August 2016

schlagfertigkeit: verzettelt sein

schamlosigkeit
menschnenskinder
um freiheit betrogen
wir können reden,
nur freundschaft,
nicht erzählen
unterstrichen, gut erhalten

Freitag, 5. August 2016

vātsyāyana

durch traubenreeben
deine oberlippe ist anglizistik
der pfeil schafft die stummheit
im schlepptau
lungen setzen kein blut
an
calvinisten haben den
krieg
der länge nach
abgekürzt

Donnerstag, 4. August 2016

autobiographisch

diese zeilen
sind nicht so zu verstehen:
der verschriftlichte verrat
ist keine umgangssprache
der, der gegen kummer schreibt
kann das kaminrot im
film erkennen
täglich brot und wein
umspielt deine lippen,
gefährtin

Mittwoch, 3. August 2016

wasser auf den mühlen

wenn schlaflosigkeit heißt, akkreditiert zu werden, heißt wachsamkeit, stetig auszuschlafen

herr lammert

der nächste ist noch nicht
der übernächste
schimmernde phallanx und
lazarette als nachhut der lanzen
wer den anfang kennt,
der meint, für samen boden
zu finden
ich sehne, diesen punkt,
ich kenne die schwachstelle
und mit ihr wird die
gefahr
verschwinden

Dienstag, 2. August 2016

geborgt

ungesprochene gespräche
die zinken der blüten
lassen deine lippen schmatzen
die vergangenheit soll zukunft
gehabt haben - das erleben wir als
der wüsten roten faden,
ein standbein.
streicheln die münder und offene
wunden zusammengerollt
wie atem in der winternacht

Montag, 1. August 2016

transhuman

hinter den jalousinen
wissen die motten
dunkel um dunkler
auch fingerspitzen
der fanghände
sind keine streichhölzer

wegbeschreibung

still, still
ich rufe zur radikalität
auf
alles an ihr
wird ein darum

Sonntag, 31. Juli 2016

milchkaffee

geschichte mit ende
sagt dir der name was?
sein oder nicht sein
ist originalgetreu -
witzig ist
das spielen des krieges
zu vergessen.
schnurrbärte und heidenkranz
mit handgelenk das vergnügen
gestützt -
wurden von der mode
nie streng geteilt

aphorismen

wer die dinge beim namen nennt, entsagt ihnen

wer im labyrinth um die ecke denkt, nimmt am ende sogar an, dass es einen anfang gab

Freitag, 29. Juli 2016

zeitgeschehen

wenn die fiktion die
notwendigkeit
heißt
stelle dir den mittelpunkt
der welt
nach der traumlosigkeit
vor

Donnerstag, 28. Juli 2016

kampf der kulturen

den krieg zu führen,
der kein krieg bedeute,
hieß´ fried´ gebühren,
den wellen und baumkronen,
düne wie sternmeute.
denn sich nicht zu hohnen,
drum singen die dinge
als ob´s ihn´ gelinge,
sich nicht zu verstehen
sich nicht dran zu vergehn´,
nach dem gedicht
wieder aufzuerstehen.

Mittwoch, 27. Juli 2016

haken

ich werde das stück gespielt haben
heißt nicht
dass ich dir das ende verrate

Dienstag, 26. Juli 2016

fortuna / lubitsch

der künstler ist schauspieler
wer nicht lacht, sieht
den film mit untertitel
das hirngespinst ist ein
poltergeist ohne geschlecht
sie rufen:
"das leben wird den tod
missverstanden haben"

Sonntag, 24. Juli 2016

gezeiten,

wer in der nacht den
ohrenachmalz und das
versteck hinter den zinnen
der sonne -
einerseits ist sysyphus
ein begriff außerhalb der rufnamen.
aufseiten des homunculus
eine jukebox beim italiener
frère jacques, du triebst
inzest des meeres
ab

Samstag, 23. Juli 2016

allerheiligen

kundry: speit dir das meer
die gunst süßem tode
der begehrlich in strähnen gär'
der wüsten, düne und welle in
einer mode

sanft die brust dir stößt
des leerem mund abendgebet
dir lunge und herz entblößt
blut, strömend, greift, seht!

sanft legen wir die feder
in die wolke
ertränken wir den geber
mit dem dankeszwang des
volke'

Freitag, 22. Juli 2016

was auf den tisch kommt

mit einem bein im grab mit beiden beinen auf den knien
im westen nichts neues

der länge wegen: ein ratschlag

liebe heißt, dass dem schnippchen sein ruf vorauseilt - wortwörtlich

inhalt muss die aufgabe der konkurrenz, etwas bedeuten zu wollen, sein

Donnerstag, 21. Juli 2016

neuland

durchstreichen,
bitte sehr -
langsam
schnurrend
[b]sie und ich sind[/b]
wir
unterstreichen bitte

Mittwoch, 20. Juli 2016

adoro

deine vielfalt ein
augenrollen und nasse
zungen unter freiem himmel
ein feuerwerk ist
kein kunstwerk, madame,
wenn die meere zu fuße
roter seiden, mit hand
verdunkelter sonnen,
herz und himmel
nicht wissen, ob sie zupfen
oder schlagen

Dienstag, 19. Juli 2016

xerxes hat es vielleicht gegeben

hätten lippen
sprossen,
es gäbe kein
festland mehr
wer meere auspeitschen
lässt ist ein mehrheits-
beschluss der minder-
heit
verkannte erinnerung
brust an brust an
mann mit wiedergefundener
zeit

Montag, 18. Juli 2016

von der idee des sozialismus

die pralle
degen artig
gesiezt, wer singt
dankt ab
zu
hof das bordell
hat eine
jahreszahl
das findelkind versteht:
der neue vater
kam auch nicht vor
der welt
auf die welt

(popkultur wäre
zu sagen: die naivität
ist der zukunft voraus)

Sonntag, 17. Juli 2016

reformation

du heuchler!
der putschist ist ein fehler
anliegender systeme
sonnen sind noch nicht
die hosentaschen für
rückhände
todesstrafe erklärt blaue lippen
für grammatikfehler
in rom hat man nie bronze
zu atlas geschmolzen

Samstag, 16. Juli 2016

was ich noch sagen wollte

nehme ich dir die wörter aus
dem mund
eile ich meinem ruf voraus
wer bin ich denn, den aposteln
vorzuwerfen, vor dem sie
hintergangen wurden?
golgatha - gut ding will weile haben
versetzter glaube
ist die lüge der langeweile

leitplanke

entgegen den erwartungen
wächst gewässer nicht mit stummheit
von überzeugung knien
die namen dem verbluteten greif
entgegen
der jungfrau wringt man
das himmelsreich im ansatz
aus
als filme man der gegenstände wegen
in schwarz, weiß und transparent

Mittwoch, 13. Juli 2016

für die kritiker

der einfachheit halber:
ein absatz

ch'an

mäuseloch
gentrifizierung ist:
zugeständnisse
danken ab
im chinesischen vorgarten
(lay lady lay)
tiefschürfend
stoßzahn ziehen -
auch wieder wahr
schön und gut -
das war mal quengeln.

der systemfehler war
nie zweideutig.

Montag, 11. Juli 2016

ghost dance

die einen sagen: hoffnung
sei existenziell
die anderen sagen:
soldaten sprechen immer
die stimme aus dem off

frankfurter schule

spanisch
angenommen, musik ist rivalität
ein schulterloses kleid ist
wie verpflichtung zur ersten hilfe
du weißt, den tod gibt es
akkordeon wie zerknüllte
briefe von ashoka
"in teheran singen sie
von verbotener liebe.
dabei haben sie doch jetzt antennen
filme über geister, in farbe"

Sonntag, 10. Juli 2016

prozession

prozession;
der volksentscheid
in der hinterhand
ein reich kennt keinen
kopf
der auf scheinen nicht
fratzen flettert

Samstag, 9. Juli 2016

auftragsarbeit

mir den preis der
osterweiterung der libido
zweimal darfst du raten

ich denke, das lamm muss
soweit an den nagel gehängt werden
wie das gute
im schlechten mit
altersdifferenzen beziehungen ausbuchstabiert

laufen mir wilde katzen über
den weg
freiheit, gleichheit, brüderlichkeit
all dass für den schengenraum, oh!

bonmot

wann man einen gott schlucken darf?
wenn republikanisch
das gute das schlechte ist,
um das beste zu hoffen

Freitag, 8. Juli 2016

gesinnungsethik

der bürger: in der nacht
mindesthaltbarkeitsdatum
der politiker: in der liebe
best before

gradueller tod

schwärzung ist
dein fuß unterhalb wertgeschätzter
revolutionsposter, die
blüte kennt pardon und geschmack
nur seitdem das unbedingte
ein hoffnungsloser fall ward
da stach mir der regen
die idee von partikulärinteressen
der männer, die gießkannen
am meer befüllen
aus
seitdem glaube ich
was kolonie war
ist dem zugvogel anthropologie
derer wir liebe zollen

Donnerstag, 7. Juli 2016

binnenmarkt

der hand gleißend reichend
zu füttern vom kronzeugen
geht ein lippenbekenntnis über
die frage nach geistern
in der ddr
folglich dein
mund der die anhängsel der
sonne ausschließt
es sind gebrochene tannenzapfen
und sportplätze zu zweit
das parlament braucht keine insolvenz
es sagt schon plural wäre gleich
plural
sie sagen, theokratien wären
souveräne staaten

Mittwoch, 6. Juli 2016

grundsatz

populismus kennt den populismus
wie verlaufene rosen, münder
progrom eine nacht in der soldaten
silhouetten aus geburtstagsfeiern
in den schnee raufen
(dreißig mann, das gelübde zieht
rote lippen zurück zur schwärzung
von krähenfüßen)
paradigm lost, sag,
wofür kann natur heute noch gut sein?

Dienstag, 5. Juli 2016

das volk gegen das volk - zumindest drei lügen

volksverrat: der fortschritt ist
auf die erfindung des rads ausgelegt
der größenwahn ist so repräsentativ,
dass sie kosmopolisch denken
als wurzel -
allerdings:
die bestäubung ist der
wahre genderwahn!
all das läuft doch wie geschmiert
wenn blut der nachruf auf den
tod ist

Montag, 4. Juli 2016

honneth, every now and then

die natürlichkeit eilt
ihrem ruf voraus, gnadenerlübbde
der kniefall ohne spektrum
einer rostgedeckten blüte,
which side are you on, boy?
sprechen götter französisch?
die klassen stehen nicht mehr,
trotzdem lernen sie den humanismus
tod derer, die die güte vorsätzlich suchen!

Sonntag, 3. Juli 2016

größenwahn

der kleine mann verdaut
im sprechen
der tod ist des lebens
mittelstandserbrecht
andersherum ist es auch
nur sachgetreu ursache und wirkung
fast hätten sie dich rotgardist
genannt, mein schlingel
du gehörst zur perestroika
einmal hin und zurück, fast
gestorben sei auch nur wie
das leben danach

Samstag, 2. Juli 2016

pressemitteilung

die unsichtbare hand spricht
dem schuster die leisten
ab.
über dem schlafenden himmel
wandert die kleinste zahl, seitdem
du sprechen gelernt hast,
dem israelischen volk
macht man keine angebote
ausgerechnet;
was romantisch ist, zieht
die fäden im uhrwerk

Freitag, 1. Juli 2016

leiermann

holistische schweigepflicht
der mensch in der zweikammernuss
der längere arm sitzt am kürzeren hebel
reservearmeen binden inzestverbot
an geschenkbrauch
die nacht ist beileibe nur dann gestorben,
wenn sie wahrscheinlich ist
glasnot ist nur
der tropfen, der die haut
zum überlaufen bringt, wortwörtlich
mit
abzupellendem kern

Mittwoch, 29. Juni 2016

viktorianischer leuchtturm

der liebe strömt
glanz verhasste perlen
rechnen dir das zeitalter
an
die fußkurven setzen auf
den windschatten auf (letztlich)
die retrospektive ist
prokrastination, mal links
was heute nicht klappt,
das wird morgen erst möglich
schrieb die mahnung meine wangen
und solidarische haarwurzeln
des himmels (licht bricht
schachfeld)
ab

Dienstag, 28. Juni 2016

ruhrpott

französisches frühstück im dunkelblauen lazarett;
wer bezeugt, ist gottlos insofern
das neutrale als gut anzuzeigen sei.
darauf stößt der drache seine halskrause
hinter den sternen an, stillend zu verbluten
der meerbegriff umfasst das handumdrehen
nur muss er auf knöchelhöhe sein -
die gewaltenteilung ist ein vorgegriffenes
inzestverbot

münsterpop

die walpurgisnacht
ist wie der poltergeist
regungslose lichtgestalt, der paris
ein taschentuch, schnitzen
als fruchtbarkeitssymbol
dem adler
das maul stopfen mit dem
kruzifix, aufgeschlagenes
kinn auf dem dachboden

reinkarnation hinter dem ofen

der kapitän kniet nieder vor gebleichtem bug
und bilderbuch-kühle

dem zukünftigkeit schwager
die welt auf überspitzten zungen gereicht
die themse überschwemmt die gezeiten
mit verlaufenen farben der sommersonnenwende

freilich, wer wind säht, pfropft mit rudern
die hölle: zu flüssig, nicht knospen
aus gehäuteten rosen zu schaben
(wer tee subventioniert mit unsichtbarer hand ...)
warum in die ferne schweifen, wenn
das gute liegt dahinter?

saftig grün, schwitzt den hunger
auf besucherinteresse klein, auf dorthin! noch in
schwarzer kleidung und geißel!

mal so, mal so

die ironie,
halbwegs abgeltungssteuer;
das königstum hat die
liebe erfunden
nicht jedoch schlangenhäutung und
die affäre mit dem richter um das obst
aus dem fremden garten.
der elterliche eid
plustert deine schultern
die raufbolde entdecken
ballistik im meer, einen
zeitzeugen zurück zum absender.
(die welt ist wie ein körper)
keiner von ihnen hat lust auf die heirat,
die erbschaftssteuer
rettet keine renten.

Montag, 27. Juni 2016

leitkultur

idiom: der zungen passion die
laterne und ein gesalzter tellerrand.
mütterlicherseits das nadelöhr erfunden
väterlicherseits den gebrochenen puls der
franzosen gefunden
(versailles ist, wo goethe den menschen
naturgetreu ins maul schaut)
das ganze ist so schwer, es könnte wieder
süß-sauer bedeuten

Donnerstag, 23. Juni 2016

panopticum

ursache und wirkung
zwischen den zeilen die
ahnen haben den buchstaben
ahnungslosigkeit zu nackter redlichkeit
hinweg gekitzelt, erfindet die liebe!
schleift über den boden,
was wir untersuchen,
ist immer reaktionäre
pathologie

Dienstag, 21. Juni 2016

sommerpause

was du von deinen vätern erwirbst,
erbe es, um es zu besitzen!
das schuhwerk mattet erden wunden
umwunden sie mit geschnürter botschaft
ein lazarett! setzt helena das korsett
um. im splitterndem pferd heult noch
der anspruch des gedichts, mit verwesendem
sonnenlicht streiten sie das wachstum des meeres
ab. so reifen geschichten, lauterdings,
gekaut vom hund und nächtlich gebissen
vom mann.

Montag, 20. Juni 2016

boris johnson in der hutfabrik

wohin reichst du den kopf,
commandante, der tod ist
ein poltergeist, die gesundheitsreform
nur symptom.
kein fisch, aber fleisch; sind wir, was
wir sein werden wollen, dann sind wir
zu früh aufgestanden
das jüngste gericht
um fünf uhr morgens im nebenprogramm
esoterisch

präsidialsystem

helena
checks and balances -
hier drücken himmelskräfte
in die pedale, dir zuliebe
das rad erfände sich nur einmal
(so viel liebe
hat die erde annektiert
ganz und gar ohne verfassertext)

Sonntag, 19. Juni 2016

authentisches beispiel, david c.

das trojanische pferd
mit der hand gefüttert
auf kniehöhe diskutabel
  -    feel the new empire chewing -
alles andere setzt taxation
with too much representation
oscar wilde als aufmerksamkeit
seine zitatsammlung verbrennt
indem man sie ertränkt
man mag von demokratie doch
genug bekommen, ist sie nicht aufziehspiel
zwischen gut und böse

Freitag, 17. Juni 2016

der ursprung der familie, des privateigentums und des staats

hab und gut
sind der welt
gewählte feigenblätter
zwischen gewellten
schultern gedellt
wie die blüte sind die gesichter
suspekt schattiert

hinabgeworfen an kiemen
der flügelschlag reiht sich
zwischen die pausen der andacht
dreimal darfst du das rad erfinden
danach wissen wir:
in der suppenküche liest man
heimtückisch plessner und ertränkt
pegasus' pfoten

Donnerstag, 16. Juni 2016

brief an ayn rand (glaubensbekenntnis)

die metapher ergraut
den weltbegriff mit
ausgetretener asche;
schleifen sie die reifen
ich nenne dich beim namen
nur vor und nach der taufe
währenddessen gibt es nichts
zu tun was
dich zwingt, die freiheit zu wählen
(adresse haben wir bereits)

Mittwoch, 15. Juni 2016

der koran als dreizeiler

die welt: ein nadelöhr
ich: der ausgewiesene torso im nassen teppich
mit rotem faden

Dienstag, 14. Juni 2016

arbitrarität

habermas? den teppich
als nasses bollwerk verstehen -
(zungen und zunder)
mein meister besingt traubenhaut
als platonische miniatur; uns fällt schon
nichts tiefer als der kopf zur
ähre biegt!
dieser drache ist an zu vielen wirbeln
gescheitert - das geschenkpapier bedeutet
nichts weiter als familiärer zugzwang in
spanien oder griechenland oder etc.

Sonntag, 12. Juni 2016

wetzt den rundstein für das konservative!

aus dem dunst
wetze ich dir deine augenlider
wie auch wir kaschieren wunden
der händedruck hält die blüte am röcheln
die erbsen singen prometheus
krawattenpflicht an
ich bin plutokrat, zwei sterne
stützen die achseln zurecht - wohlan
die vielzahl des wechselgeldes!
von oben nach unten trete ich
meine waden und hüfte als
dass das kabarett nie ausstirbt.
du aber, geliebte, du musst gehen
für die erinnerung!

Samstag, 11. Juni 2016

ikarus!


(der boden der tatsachen ist
ein vorwand zur himmelsfahrt
es sei denn der zollgrenzen unter
meereshöhe)
leih mir dein ohr!
exposition; das mahl bei den schuldnern
mit eintritt beglichen
du, gerade du, oh raunend der sommer's
beschlagene nächte - solltest doch
wissen dass du durch die erde fällst!
unterhalb der gürtellinien ist
das große ganze nur auf
dem zwilling von atlas und
mir zu tragen (liebst du mich?)

Freitag, 10. Juni 2016

freude!

schöner götterfunke!
das haargarn reicht
den splittern konkurs
in die hand
dort oben spielen sie
expressionismus in königsberg
hinter der theke -
unternehmen barbarossa ist
gentrifiziert
der arabische frühling
kehrt den hinterhof
wunderbar! ich trete die
ruder mit dem nicken.
die feine masche der
flügelhöhlen

Donnerstag, 9. Juni 2016

angehaucht

der sozialstaat:
einerseits sind die wenigen
zuviel des zweideutigen, der
annahme eines moskitos,
das spektrum auf kniehöhe mit
der sonne
zu stellen, eine universale schleimhaut
wäre die marianne
in kusshand mit in friedensflaggen
gehüllter aphrodite
diplomatisch entfächert
köpfe nicken ein auf
türklinken

Mittwoch, 8. Juni 2016

wie auf streichhölzern / bergbau

der abyss reicht an kopfgesteuerte
sonnen beschwerde ein.
: der proletarische prometheus
setzt sich selbst den schatten
seiner pilgerwege
wie ein rücken gegen die wand.
: auf den hohen kanten baumeln
die langweiler, langer arm reicht
die finger zu falten (auszuhebeln?). der
richterspruch, denn
so retten wir fall und ross
und abendland

Dienstag, 7. Juni 2016

lärmbelästigung

das proletariat: ein aufschrei
die bourgoisie: eine belüftungsmaschine

ein zweites vietnam?


ich und allah:
einer hat das
rad festgenagelt an
bodenlosen - eigentlich:
die these ist die
kleinste einheit hinter
dem meeresrand
wo tellerwäscher
beizeiten zu bett
gehen.
die kleinen dinge des
lebens sind auch nur
zu sagen: das ganze
liegt in der abstellkammer ...

Montag, 6. Juni 2016

antiamerikanismus?

john galt sei in letzter instanz
im zweifel für den angeklagten
der freiheit beraubt worden
die lippen umschließen
das trojanische etikettierungsverfahren
wie blütenzauder
zwischen entstehungsmythen
freiläufig reichen sie die damen
zu den pfoten
jene wiederum rennen in deinem
windschatten

Samstag, 4. Juni 2016

islamwissenschaften / goethe und der diwan

gott, die fersen der tannen
verennen mögen sich die erden
unter wütender brust und zipfel
alles kann, nichts muss
da: du musst, kannst aber nicht
der rahmen der kniebeuge
verfallsdatum nasser pfeile
die heterotopien sind
hermeneutik in wasserfarben
auf perserteppichen

Freitag, 3. Juni 2016

lagebeschreibung / hoffnung, gewusst wie

zu viel des guten:
als schluckst du
monarchische schlafmützen
nichts mehr als blonde
haarschöpfe
inkonsequent ist auch nur
zu jubilieren: die sterne
hätten keinen hinterkopf
die wahrheit ist eine tugend
das hohlkreuz im bug der
portugiesischen flotte

Donnerstag, 2. Juni 2016

spd auf neukurs

der kleine mann
ist ausdruckskünstler
geworden
den roten knospen
reicht das ballungszentrum
asche des bibliothekars
noch haben sie den tod nicht
kastriert
gedenke der exzentrik
die plätze der republik
werden nur menschenleer
fotografiert
mit dickem arm

Mittwoch, 1. Juni 2016

kleiner ethik-kurs

kopfsache ist nur
rückwirkend den dingen
zu kehren, freude kleiner dinge.
auch ist die zitadelle nicht
nicht unbedingt der schoß
des redners
in untersuchungshaft drängen
verstand und gemauserter ochse
der heiße brei fungiert als zahnfleisch
dahingehend: wer die lüge enttarnt,
der liegt richtig

Dienstag, 31. Mai 2016

wortwitz / poesie ist auch nicht anders


ich bin ausgelaugt
darum dichter
darum unterschwellig
eins nach dem anderen

hirtenkäse


ich suche neue gestelle
die maschine prügelt
die antinomie wurde nicht
von sysyphus erfunden
der kleine mann trägt sie feudal
der motor ist schon trojanisch
was sich im kopf abspielt
ist als suche platon des rückspulband
anfang in benachbarten wüsten
monarchie zu schlucken ist
als setzen sich schmetterlinge im hinterkopf
ab

Montag, 30. Mai 2016

dialektischer materialismus (kleine abhandlung)

die welt: ein zirkus
du: der löwe im feuerreif

ideologie und ideologie?

einerseits geboren
wie könnte ich dieses
pakett beim zweitnamen
nennen, klatschen?
gleichzeitig reicht die
sichel als kontur
dir schöpfe zu reimen.
hinter denen, deren
weiße vorhut den schenkeln
der welt unserer
schultern osterwasser
hinterrücks zuträgt.
(man ruft nach halt)

langsam schleifen sie
titanen ich singe mit
dir: all das nur für
gekreuzte leidenschaft,
bist du tod, weißt du, das
welt-all ist mehr als der
ansatz deiner gebeine, denn
auch du hältst die
küche sauber, genosse.

Sonntag, 29. Mai 2016

selbstanzeige nach bestehendem recht


du brichst der welt
verschluckte endungen der häutung
en auftreten vor triumphbögen
das französische café vorschnell
die stoßzähne der gestirne wie
der herzliche rückenschlag beim
losprusten über die materie.
auch wieder wahr.
die modalitäten finden sich im
rahmen zweier geschlechter
glaub ja nicht, dass das gute
wieder ein preußischer rückzug sei ...

Samstag, 28. Mai 2016

maut ist ineffizient? / schwellenländer klassifizieren


2/3 mehrheit als
sei ein monarchischer schwellkörper
niemals arbeitslos nahe charismatischer
gotteshäuser
trommelwirbel! atlas hat den beistandspakt
unter vom leeren meer gelockten
teelichtern
(unisono lechzen sich lange beine
durstig zur seite, nackt, dessen zentralbank)
unterzeichnet. dante kam schon nicht
mehr auf die rückband.
eigentlich ist dann meine autobiographie
ein mehrwertssatz

Freitag, 27. Mai 2016

vielleicht entfremdung

die zierde, der sonne docht
ich kenne den kleinsten nenner der weltmeere:
unterirdisch,
haarlängen, ein fußknöchel balsamiert
katholiken schlachten das fell in
new orleans
abhanden!
wer sind wir noch wenn
wir als zirkel der gewässer
kurden in das obergeschoss einziehen lassen?
untenrum verkauft die botschaft
angemalte plastikstücke

geschöpfte fehler gibt es beiderseits nur und nicht

wo die kritik entfällt:
trinke den himmel als dein
schild. subsidäre versicherung ein
klein aufzuziehen den kavallieren
unter französischen, schwarzen locken.
ohne raum und pelzige boje
laufen dir gestirnte aale durch den
schädel es zuckt als sei hyperion
hier leiharbeiter.
du würdest mich verstehen,
brüstestest du dich damit am
helligen tag zu schlafen.

selbstbetrug?

einsamkeit ist auch nur korpus der
zweideutigkeit
ich stelle den mutterschutz zum prozess:
schlürfen arabische komissionen durch
das flugblatt
die athletin hockt auf unterschriebenen
mottenflügeln
über die schultern sichtbar: das moderate
zahnfleischbluten
im inneren der leuchttürme (sie nannten
es
den körper des verlorenen sohnes, wie
aufgeweckt)

ich extremist? im grunde so bileteral
wie du nun einmal grübelst über abgeschlossene
und angeschossenem knorpel der
revolutionen, sag bloß, du liest
diese zeilen laut, lonesome rider!
(der gaul steht unter denkmalschutz, die
sonne hat etikette, blasse lehnsherren,
zuckende romantik)

Dienstag, 24. Mai 2016

nahrungskette

elysion, dein profit
entzwirbelte himmelskörper schlagen
die gewerkschaftspauken
die meere in stufen entschlafender
riesen
ich denke nur an
den motor der welt der die
50er als falschgeld deklariert ein
atlas schlägt wälder ohne rumpf
vor. eine plantage ist die unterschrift
aufgesetzt auf den trunkenen heterotopien

Montag, 23. Mai 2016

nato

der feind meines feindes ist mein vorwand
diplomate in der lackierten blackbox

guam liturgie


der tod, der einfachheit halber:
wahlversprechen mit rückrat
der lyren, warum caracas unterpfad
des sitzkrieg der sterne ist
wird ersichtlich bei der kranzlegung um
gottes hals (auf das falsche pferd im
verhandlungen vorbeugenden treppenhaus
gesetzt)
das versprechen: der protestantismus setzte
sonnenuhren auf ohne westminsters bleierne
boote im kreis, zur heimat zurück

Sonntag, 22. Mai 2016

nationalstolz

ein perpetuum mobile
an der grenzkontrolle

heute

ich versiegele dir
visiere unter den ulmen wurden
mit leder ausgemausert. splitter auf zungen
rollen dir die nebenarmee eines übergewichtigen
meeres aus, als schlösse man den pakt
über die welt zu reden in einem nachbarschafts-
vertrag. (eigentlich sind gestirne auch nur drauf-
gängerische häutungen der zeiten einer müden
namenssuche, abendliche gesinnung, deren
wangen mag man da
schon mal hinter präpositionen der revolution
stecken)
nur hat österreich keine wüste. und wir sind
authenzitisten, geht es um modelleisenbahnen
und präventive historie

Samstag, 21. Mai 2016

pardon, ttip


ich suchte nach der wurzel des übels,
aber wo anpacken,
wenn zinsen zu blüten sich falten?

Freitag, 20. Mai 2016

usa staatenlehre

mensch sein ist immer
zu viel des guten
wir opportunisten
sind unberittene kavaliere

evolutionstheorie

der personelle widerspruch.
die ideologien: abgeschmeckt, sie
hissen pelze auf kamchatka.
geflügeltes fleisch und wenn schon
die teile mehr sind als das ganze:
nur so darben sterne im abendland
und darüber hinaus auch dessen
ausgesparter kniefall.
am goldenen beton riecht man noch den
palmengang.
man hat hier die taufe
als sinnbild entkleidet und
schlussfolgerte: cowboys stecken
sich zigarren an während eines
sonnenaufganges über der roten tundra.
dort versteht man kopfschuppen als
an den haaren vorbei gezogen .

Donnerstag, 19. Mai 2016

und jetzt, josé?

der wohlfahrtsstaat ausgehöhlt;
ein karabiner! innerhalb der ersten wohnung
wo sonnen noch knistern - abgemagert ins
schloss gefallen. ein hohes ross wiehert, es
ist autark, ja, ein depot an hölzerner vorausschauung.
wer weiß es besser?
am ende, jeder raum eine
gratwanderung auf türklinken
und du bist mutig, ein pauperismus
des kleinsten

Mittwoch, 18. Mai 2016

ironische replik

revolutionäre ein wollkragen um
verschriene hellebarden (sein sein
sie tragen den puls der planung
ohne waldfront, beschriebener zauder)
du kennst deine wahlverwandtschaft
sie reibt sich ein mit kaltblütern
morgen stilles wasser des nachbars
planwagen schleppen die glasfronten!
jemand schoss den falschen vogel mit
armen zu den schenkeln und die einweg
flügel obendrauf

Dienstag, 17. Mai 2016

paul achleitner

die welt und
gelockter kugelblitz
amazonen und minnesang
gäbe es einen gott, so
schächteten sie anleihen
deine schäferstündchen
verzanken fensterläden
transparente über köpfen
blocken klappernden patt: himmel
oder lendenschutz?

ich glaube nicht an götter,
die mit sonnen werfen
aber manchmal der hellichte tag:
zwei ferngläser hintereinander
nicht nur schlieren, sondern
letzter vorwurf der waljagd

europäischer währungsraum

sterne:
im hexenzirkel
sterbend
das ginge doch auch
von geisterhand:
im himmel sind
wir alle gespenster

Montag, 16. Mai 2016

de-ontologie

setze an: der widerspruch ist
schon immer halb nachbarskind
gedanken ohne inhalt zirpen schon
schlagabtausch, bluesstandard in iranischen
wäldern
(so zu regnen, die anschauung sei auch nur
die maserung werthers gesicht
es hungern die hüte wie stümmel
der zigarren gegen sonnen gerannt jetzt
kritisierter kranz)
pax americana - nicht verschlucken! körper im
windschatten der seele (eines gibt es nur
nicht)

Samstag, 14. Mai 2016

ein gespenst geht um

eingedrückte augen eine
plage beim singen das
trojanische pferd längst als geschenkartikel -
lippen kauende einzugsermächtigung lädt
sich selbst aus dem norden ans mittelmeer aus
die tränen sind aus fell man
stagniert geschwindigkeiten anhand menschlicher bojen
traum rustikaler brennherde auf verdunkelten
flügeln gedruckt
aus uhrwerk zeichneten sie mir
kreuze auf den nackten rücken
bezeiten schwimmen

Freitag, 13. Mai 2016

charta

souveränität bedeuted aber auch:
zeitig zu bett zu gehen
des gebogenen grußes speichelfluss trennt
sich zu trockenem moos
du beißt dir die zähne und beide ohren aus
an goldenen stoßzeiten sie
schmecken nach müdem flügel, denn
auf alles lässt sich abdrücken:
sie liefern dir den skandal jetzt anhand
deiner gedichtsinterpretationen

Donnerstag, 12. Mai 2016

leviathan

1984 und
eingeknickte seiten als
läge der finger schon wieder
einen taubenwurf entfernt
davon die wunden als teil
des körpers zu umkringeln

ein häuserkampf, keiner unterliegt
die welt auf probezeit
auf den schulterblättern
der kindliche himmel als
beschlügen deine wangen in einem
geschwärzten raum

Mittwoch, 11. Mai 2016

beriths frau geht alleine aus

köpfe rascheln
als sei weißer rauch zwischen dem
literaturverzeichnis
deutscher briefmarkenkartelle

meine oberschenkel adressieren
nachdem die moderne endlich
ihre richtung dreimal umdreht
(minnegesang für mücken, eben die,
die zeit irreversibel lecken, aus dem
ruder gelaufene bargeldverbote)

sie wählten mich
nur dem heißen stein wegen
leider zeichnete niemand
kreise um meine knie, hände
im vorruf (früher oder später) - ich hätte
mich häuten können, wie
nasse tauben im paket

Dienstag, 10. Mai 2016

zinssatz

knabbern dir dein ohr ab
die gezackten geschenkswünsche
norwegischer unterkünfte
ein sonnenkönig reibt kalte füße
am mundgerechten transit
die wäscheleine über deine schulter,
salopp
mutterstolz vergeben (liebe ist nie
redundant?)
das ganze ist doch eine
polyamore beichte

Montag, 9. Mai 2016

mutterschaft

chromatische schlangen
deine apfelhaut schlägt aus
harz und kerniges glück, wohl geschabt
im winter als stürtzt dir das dach
der welt in stalingrad vor die
füße rüdige milch sozusagen
ein brief, zurück zum absender
deines vaters
drum gibt es doch kanonen!
nicht, wenn wir zuerst erfunden hätten
der tod sei auch nur so eine redewendung
in skandinavien
wo äpfel sich schon halb mit gesetzformen
neigen

Samstag, 7. Mai 2016

zwei-staaten-lösung


hieße zu unterstellen die
früchte so wie es entspannte telegraphen tun
die mit baumkronen verbiegenden jacken
zu teilen
ich bin nicht da zu zaudern ein
meer aus dem seitenschenkel zu schlagen
dort liegt hellas wie ein schlagstock
eine brust korrumpiert den nießnutz eines busches
sie schreit an meiner seite
von anderer türmt zwiespältige sohle
über das hoheitsgebiet der sandschiffe
jungfräulicher schrei türmt; ich muss sagen:
theodizee ist ein ausdrucksfehler
sonst sehe ich ja nur noch mich

Freitag, 6. Mai 2016

rockzipfel für deutschland

begutachtet hälser, eine
affaire mit filz und strandnähe des
mondes erheischt eine ferienwohnung
legen die lakaien einen rock aus motten
um den hals von jonas er
betet als sei kobane von flügeln
umgarnt
dabei ist er selbst nur halbgar
ertrunken
ich sehe den schmerzenden schoß noch
vor meinen augen:
keine nullen sich im aufwind blähen
dafür sei der wind dort zu bodenständig
man kennt sich dort noch beim namen und
familienglut

Donnerstag, 5. Mai 2016

gutmenschen

entkleidete fäuste gebrochen von sonnen
wickelkinder reichen mit
geschwärztem zugzwang
poseidon den henkel kiemen voller papierstaub
die kinder: patronenhülsen und walzer der
gestirne sie schütteln dir den dreck
des heimweges auf die spanische veranda -
wir akkumulieren den humanismus
unter der theke die idee: am meisten schweiß
über schenkel rinnend lesen wir über den verbrannten
vorletzten mensch
das rauschen von glanz gelöscht im wasser
ein eintrag in das buch derer: im meer über dem dach
gibt es eine zweite kleine chance

Mittwoch, 4. Mai 2016

friedenstaube

kinder werfen der plausibilität
einzelhaft vorweg
nackte wurzeln sprengen den
wolkenkranz
begläubigte hände, häutungen reifen
eine schliere im flug dieses komischen
vogels,
hochkant gezeichnetes papier gröllt im schlepptau, sie
lagern zersprungenes fell,
in gefalteten griffen, staub und tinte
der winter entknotet sich nicht von
selber - ohne enteignete
striche

ich liege hingegen lieber
umwunden von der brust des stieglitz

Dienstag, 3. Mai 2016

uno / unisono

goldene kappe auf
ausschlaggebender wurzel ich
trage die staudämme eines kaiserreiches
in der kronenform
zurück zum absender gefasste wanderung
von hier möchte ich einen
zeilenumbruch diese blütensavanne ist
ab sofort an den us-dollar gebunden
ich unterzeichne im morgengrauen
die resolution;
der nebel ist wie tonloses klatschen
wer merkt: die anzahl der gäste in
hölzernen sälen steigert tatsächlich nur
bereitschaft verlegen zu husten

Montag, 2. Mai 2016

deutsche marine und deren krux

gähnen dir scharniere den
versalzenen weg entlang einer
reling zu stützen vor den fall in
bekräftigtem versprechen einer auf
die erde gefallene himmelsplatte -
es erleichtert die meere, glitzernd augen,
zerknitternd
die trunkenbolde schlagen dir auf
die pauken du wanderst heim in
tannhäuser, grenzlinien durch schnee
bedeckt

Sonntag, 1. Mai 2016

liebe als passion

die teilung der gestirne
fällt mir vom schoß
farbliche größen der
ausritt einer verflossenen resonanz im holz
ich sehne den verruchten sommer-
nachtsklang eine farce zu wissen:
sie sind könige sie kennen lippenbeißen
unsereins setzt den weg des deserteurs
mit manchettenknopf und sturmbegriff
die auen geschlachtet von sonnen stachel
beschlage ich deine brust während
die fallenden fanfaren unser lippenbekenntnis
aufbläht; platzhalter für glühende wunden
in der abenddämmerung.
(sich am sterben klammern lassen)

Samstag, 30. April 2016

establishment

auf entfalteten stadtmitten sie
stocken das lächeln auf mit schnörkeln
nackter verkehr zwischen tauben,
man heizt mit dem rahmen der ideen
die brieftauben
              werden dort gemästet wo
das familienessen stillleben für fruchtbarkeit sei
auf hochburgen täglich
    schleppst du das joch sie singen dass
die mauern auch deine kehle zum springen bringt
der mond wird von der erde geangelt, er
                  wird geführt durch sein wahlkampfgebiet
keiner sieht den weg

Freitag, 29. April 2016

desinteresse

gekämmte einfaltigkeit
von unsichtbarer hand entfaltet
sich die verhandlung: was vibriert
stülpt sich auf den kleinen mann wie
eine kirchenglocke.

nein, ich bin nicht karikaturist -
dankbar nehme ich nur den blumenstrauß an
du verschlägst rosenkränze nicht mehr aus schmerz
ein könig mit offener hand schreit grell
schlaflieder, zählend den sterbenden nebel

Donnerstag, 28. April 2016

stumme konserve

ach, dein schulterschlag!
helle leuchten umgarnen das richterfest
in nächten ohne jeden notensprung, gläserne
trompeten, sie stapeln rote särge auf
länder deren tücher fielen über nackte füße

du liegst mir im schwitzkasten
es bricht aus dir eine bucht deine stirn
glänzt den letzten ball zum anstoß
das gedumpfte platzen der glühbirnen
schweine verbrennen, das meer rupft dir
die augenbrauen das muster rot-blau glänzender
punkte

Mittwoch, 27. April 2016

land von milch und honig / planners went wrong


kahn entlogen im meer
voller milch - als seien kinder
mit filzigem mund und die
brüste mit honig beschmiert stürzen sie
glitzernd den nachmittag vom thron -
als fallen nun endlich die
aufgeblähten tücher des abendlandes
über uns hinein, blaue venen wie
bare münze auf den holztisch
trübe aschenbecher ausgeschüttet
es trocknet nur nicht so schnell wie
drüben
wir armen deserteure, so viel geschlagen
in unserer heimat, doch hier mit himmel unter
füßen - ach, man wird uns
nicht bestaunen können!
doch gleichsam kennen wir das beste
nur aus erzählungen

Dienstag, 26. April 2016

oligarchen

letzter zug aus wolgograd sprengt
die wahlversprechen.
tauben im schnee verbleichen die
bussitze, im vergleich eingemachte sorgen, niemand
widerspricht dem ältestenrat mit
stirnrunzeln - dir verfallen gutscheine für
langstrecken im wald. blut und stahl
mitgift, sonnen lesen die leviten von
hinterhalb des: hier trauerst du scharf
uns wäre die melancholie im klassizismus
ausgegangen

Montag, 25. April 2016

halbe nostalgie / modern love

lysander; er wirft mir
doch zahllos die brut des meer's
glitzerne, achtlose zier
platzt wolfram, die statur begehr's
schritt zu halten mit der
von göttergelenk gesprungenen
form

mit hauben die see zu verwunden
haut wie geschliffener glashimmel
der taube flügel festlich verbunden
die platten dir als kopfschmuck, schimmel
derer berittener, das filmplakat als rock
gewählt

die türme stürzen über unsere lenden
wir sehen die sohlen nur, wenn wir unsere
hälser ineinander stützen
gefrorene haubitzen

Sonntag, 24. April 2016

denkzettel verblichen

herausragender schenkel eine
dunkelrote jalousine sie blenden
den aschenbecher aus dem schritt
haltenden straßenverkehr -

die türme sind noch nicht gefallen,
die straßenmitte aber wie aufgekratzte augen
sie setzen den stich an unterhalb
der himmelsblässe, man schlottert vor der
sonne

europa als passion;
wir wissen, sterne sind kaum sichtbar am morgen
elegant wickeln wir das abendkleid
um von uns abfallende körperteile
kinder treten sie lustlos vor sich her,
diese groschen sind gemacht, in regenabgüsse
zu fallen

(der eine oder andere hätte eher einen
verband um den kopf benötigt)

Freitag, 22. April 2016

differentialrechnung

lies dem kind risse in dachziegeln
ein kuss von nackten bäumen -
ab
mit 1 × 1 sternenzacken falten
zu fallenden köpfen in
tücher des rockes
die klinge der spanischen gitarren
das kerbholz auf der unterseite
von schiffen, makaber
schon wer meint sich zu kennen (
mit den zahlen stapel ich deinen speichel zum
mond ihn zu vertrocknen)
schiffe als rückrat des mondes
kommen nicht drumherum, neue inseln zu entdecken

Donnerstag, 21. April 2016

planes on the fields

silberne zungen verbrennen sich an
lüften dein kopf wächst über
den schilf du trittst ihn hoch
lippenschweiß formt geschmackslose
halsketten

sie bauen dir die reeling aus gitarrenkoffern
die stringenz kratzt gegenseitig augenbrauen
ungeduldige wälder  springen ab
die haut redet den haarriss klein
im parkplatzlicht

verlorene kinder verspielen
geigen mit kies im inneren

Mittwoch, 20. April 2016

ausgebrannte besenkammern

knisternd zigarrenstümmel
deine ohren flattern wie einmal
angeschnippst, sodass

unterhalb der rostige haarreif um die
erde: mutter natur verliert fingerkuppen
am ganzen körper
wie viele dunkelrote nächte würden deine
wangen herausschreien?

ich stütze mich ab auf flügeln
breite dir die hände
deine schulterblätter zittern sie
streifen zärtlich das süße blut von
meiner stirn sodass der untergang
erfriert

Montag, 18. April 2016

besuch eines freundes

sonnen schütteln dir das
haar durch antennen gegriffen
der raum unter treppengeländer
beinhaltet geschwärzte globen,
aufeinandergestapelt feinlich
alle griffe wurmfortsatz deiner adern
nur suchst du raschelnde baumkronen
unterhalb den rückenklagen der streifenden
autos wie eine schnur gespannt in
den mündern der vögel
langsam erwürgt dich der sohn
mit zu langen ärmeln

Sonntag, 17. April 2016

i put a spell on you

hast du etwas zu sagen?
es rollen gebrochene haare
tibetische bordsteine
hinunter du schreibst als
fallen flügel als tragfläche
von uniformen durch

ich kannte einen witz:
du bist einzigartig denkst
jedoch an mich und meine
wie spalten gebrochene
koteletten
du denkst, meine haare
seien gefüllt mit tinte
(mit ankern fallen punkte auf)

Freitag, 15. April 2016

origami aus nietzsche falten

die welt erklären mit zwei
lampenkegeln
du sagst, du kennst kreisformen
nasen triefen gebete es stampft
ineinandergefallener
himmelskörper, lange trocken
unter den nusschalen wie die
schlafenden paare am brunnen

wenn ich dir mäuler falte dann weißt
du: der wind hat sich nicht nur geschnitten
reißzähne die beute und ihr todesschrei eines
vergilbten blattes im herbst

Mittwoch, 13. April 2016

being author

kennen drei lampen.
farben und die stelzen innerhalb
der lagerhallen, sie klaffen wunden
schriftsteller ist, wer sonnen tackert
bereit zur auslieferung, einer führte
silhouetten vor pappe auf in jenem
viertel mit hoher luftfeuchtigkeit
heuchler allesamt!
schreiben, die tischkerzen schreien
ihren tod unvertraut in den ärmel
sie sind wie bibeln, die straßen nach
dem regen nur insofern trocknen,
als dass kinder nicht beim spielen
ausrutschen

Dienstag, 12. April 2016

unabhängiges protokoll zum klimagipfel

die verkleidungen der drachen bleichen aus
reißen aus an den nahten der steine
reine meinung ein joch zu tragen und
du beschlägst die statuen der welt
als bellt die dinglichkeit windmühlen an

sie reißen den strom aufwärts, der berg
umwinded sich selbst - es geht um verworfene pfeile
lauer sommerwind und letztlich ein porträt russsicher
steppen die keiner von uns je besucht hat.

drei stichpunkte

erst stecken sie dir die
nächtlichen austriebe zwischen
hupenden hunden - der zeigefinger
des schiffes und das licht des leuchtturmes
als gartenbegrenzung,
dann musst du wissen: du befindest dich
(noch) nicht in teheran, hier lebt man,
als fallen strickleitern vom mond im
kusse mit der erde - von dort: verdorrte
wälder die den himmel aufkratzen

die erde zu fluten, als ob sie keine seerose
wäre

Sonntag, 10. April 2016

fehlerlos


die hände greifen, reifend den
augenbrauen poseidons eine 
haube für die angst -
verrucht, unterhalb des lampenschirmes
besticht das muster die sonne sich
an die eigene naht zu halten denn
unterhalb sind die röcke aufgedunsen
an den glühbirnen als fällt auch
die haut auf und gibt freien blick 
auf jahrhunderte zur umkehr blinkender motten
als wären ihre flügel hinter körpern verbunden
den blick auf das uhrwerk zu verwahren

Samstag, 9. April 2016

feministisch

lungen bersten baumstumpfe -
eine sonne peitscht ohne jeden klang.
arme umwinden planeten als
sie den helm vor fall auf
den schoß festhielten, der himmel
drückt dir waffen der gleichgeschlechtlichkeit
ohne munition und seufzenden buchstaben
einzelne tasten der schreibmaschinen
einen vorsprung den tropfen als sie springen
vor das paddel, der fall der himmelskörper -
eine beleuchtete zigarettenschachtel
dir geschenkte inflationäre nächte
bersten durch das schlüsselloch als du
nicht hinschaust
(schon wieder)

Freitag, 8. April 2016

u-bahn

blütenstängel, ein bellen bringt kinderaugen
wie verwellte antennen in teheran
zum tropfen, zwischen einstieg
und einweg liegt die drahtschnur
mit widerhaken vom vorherigen vogel -
und die blüten tropfen!
die wasserleichen, die annehmen,
sie pflügten vom unter räder maskierten
mantel zutaten für
eine wintersuppe.

Mittwoch, 6. April 2016

tag und nacht und meer, eine troika

der ausschuss pustete den himmel
gegen kirchturm -
was sich aufkratzte war ein schimmer
der rock aus buntem papier blockiert
nun den untersten vers

wenn nun der schwarze rauch die
erde wie ein auge zudrückt es würde
blinzeln die forellen auf dem sprung
kleiden die erde
in schuppen es rutscht aus wer flossen
hat zu schwimmen in der nacht

Dienstag, 5. April 2016

unterhalb

upravleniye rabotami
(oder: sowohl rot als auch tod)

der republik den ergrauten zopf
in den regen werfen ein
maultier zertritt fensterscheiben
in der mitte der dörfer die
decken aus wolken schneiden

obszwar: die dinge zu verstehen
die männer, als trügen sie regenschirme
um die lenden große reden
schwingen
mit dreifacher art von ja
einfach unsterblich zu machen!

als schöbe man die landkarte
auf eine breitenlänge
die eimer sitzen doch im
selben boot

Sonntag, 3. April 2016

dreibeiniger tisch

rebellion: als hängen zwei
raffinierte arme an einer
türklinge
(frieden liegt
in der falte zwischen freiheit und
mensch, surrend wie eine
himmelsmaschine, gähnend
fischleib in meeren)
es schlagen an die baumstumpfe
und äste als schlügen bajonette
in die offene hand

(schwarze silhouetten vor untergehendem
autolicht)

Samstag, 2. April 2016

blind nighthawks pouring sand

kindermut / schulterschuss eine nacht ver
blutet an papier im umkehrschluss
schlechtes kabarrett singt von passgenauen
schenkeln in die karosserie
das alles draußen und drinnen eine regenrille
im herbst

deine arme, wie kordeln, striemen am pferde
eine scheide des flammenschwertes eine
sonne als pfütze

(er wettete:
hölderlin habe auch nie
mesopotamien besucht, kippte jedoch
sand von terrassen in den fluss)

Freitag, 1. April 2016

threat


ich habe stirn und schweißtropfen des landes verwiesen -
man merke an: unterhalb der treppen reißt man
an meinen haaren
hier oben zwei möglichkeiten aufzustellen; die vergrößerte
verminderung eine sonne eine pupille
ich prüfe wie viele arme gegeneinander schlagen mögen
in brennender luft ergebnis: drei
schlafenszeit
der mittag fällt auf ziegelsteinen, er zerbricht und wird
zu schuppen meiner haare - ich kenne das spiel:
was kühlt das ist meist ein kammerstück
dort wo sich die türen der kühlschränke gegenseitig
blockieren (sie sind schon nackt)
ich spreche die zukunft aus, ich siebe regentropfen
während ich versuche, das meer mit geballter hand
auf den rücken zu drehen


rechtfertigung

die klinke des vorhanges bricht -
ich schreibe doch auch nur für jene
dessen lippen in nächte versinken, langsam
und vom morgentau trunken

(letztlich für mich
du vertraust mir nicht)

eigentlich revolutionswächter

fahnen trocknen im lampenkegel
ich sage nicht: ich hätte nicht gestrampelt
manche wissen, man schlägt körbe der musik
willen im iran (was einen genetiv hat,
bei dem erstehe ich glühbirnen)

liebe mich, o welt! drei höllenhunde sind
nicht genug den rock eines verirrten herbstes
ihm selber über den kopf zu stülpen -
ich sitze als buswarte, jeder ort wird auf
dem rücken von rhymney ausgetragen

meine kinder schlagen glühbirnen in
glocken an ich wusste der hals des himmels
bat mich mit ihm mein blut zu vermengen -
sehr geschickt allerdings!

Donnerstag, 31. März 2016

erdapfel

die leichtfertigste entfernung:
du erstickst an nächten, die gras aus bronze
und enlose schlaufen um dein kleid steckt
irgendwo wird sie sich an ergrauten pfeilspitzen
hochhangeln, eine leiche in armen eines einzigen
stammes. man hat mit brennenden flügeln
geworfen und gezaudert

jetzt liegt das fallobst unter
den regenrillen, es ist, als vibriert
die kranke lunge am mittelmeer


noch ein epigramm auf die flüchtlingskrise

die geschichte wurde neu aufgerollt: leander hieß eigentlich humanismus, hero hatte pech, im abendland zu leben

the power and the glory


hier ist ein land von kraft und herrlichkeit
jungen sehnen den nackten rücken der
flugblätter gewölbt wie nach einem kuss
der spitzen köpfe, es ringen zu viele hände
den regen aufzufangen -
er springt dir vom glas ab, in deinem nacken
sitzt der blick
beauty words can not recall
darum der karton auf den straßen wir
wachsen wachsen wachsen green and growing
land unter
walk through the sun and walk through the rain
sagte der sicherheitsrat
„warst du dabei, als sich menschen an
den in baumwolle gehüllten leichen an der brücke
lehnten?“
ich sagte „nein“, und schon kehrte man mir den
schmutz von den füßen, ein aktenordner und eine
gähnende schreibmaschine vor mir, dafür
einen wunderbaren blick aus dem fenster



Mittwoch, 30. März 2016

unterfragt

von seitwärts: nächte abgerissen
spitze lippen der wundenmäler
hier und dort treibgut mit dem regen -
vögel tragen himmelskordeln am
körper eine hand denunziert heißen
stein
die sitzbänke wurden belegt aufsteigender
rauch in den kniehöhlen
(eine tür klappert gegen das hölzerne kreuz
in der mitte des scharniers)

kranker mann am bosporus letzte ölung er
fällt um von dem gewicht eines pfeiles
pfeilspitzen wie blutleere finger kratzen
den noch warmen beutel


Dienstag, 29. März 2016

so wie so

liebe; als wären die dinge nicht
schon platzhalter am geerbten geräteschuppen
fallen sie nun, die geschwindigkeit eines schiffsbruchs
zu messen, indem wir sie verdampfen (vögel verheddern sich)

ich für meinen teil schraffiere alle gemälde
die nicht aus holz sein können
ich weiß, dass du nicht bist, mir zu helfen
arme hast du trotzdem, manchmal die größe, mich am
rockzipfel ziehen zu lassen

so wandernd, langsam das geschirr ablegend,
es trommeln schon regenschläge, die oliven fallen
jetzt, wie dein nackter körper, bleistiftlinien auf
die sterbende abendsonne geworfen

du kennst mich, ich schlafe, deine waden haltend
bettlacken trocknen, indem sie gegen unsere fenster
hauchen und schlagen


1902


man hat euch hinterrücks von knabenhand
funken unterschlagen, der münder wie
abgerissene plakate, einer trug den titel
der abendvorstellung nach auf
dem befeuchteten pergament
es galt, schuhe und hab und gut auszuziehen
einerseits fallen des himmels haare nur
zu gut in die gedellten körperöffnungen
andererseits setzte lenin tee nach

gebt mir die urne; hier werden vögel geboren
aus gefalteten händen fällt der meiste sand
vielleicht ergreifst du damit meine haare und
täuscht die gedunsenen sonnen -
ein tierschweif stirbt unter berstendem schnee